Das Thema Rattenbekämpfung geht auch auf Amrum alle etwas an!


Zugegeben, dass Thema „Ratten“ ist für viele Menschen ekelig und unangenehm. Noch schlimmer ist allerdings, dass die Tiere gefährliche Krankheiten wie z.B. Fleckfieber, Tuberkulose, Tollwut  übertragen können. Außerdem sind Ratten Hygieneschädlinge, die Vorräte und Nahrungsmittel verunreinigen  und Kabel und elektrische Anlagen anknabbern können. Besonders schlimm ist, dass sich Ratten so schnell vermehren. Man geht davon aus, dass ein Pärchen innerhalb eines Jahres bis zu 300 lebensfähige Nachkommen zur Welt bringen kann. So kann aus nur einem Pärchen recht schnell eine ausgewachsene Rattenplage werden. Da ist Eile bei der Rattenbekämpfung geboten.

In der vergangenen Woche fand deshalb eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema im Veranstaltungsraum des Norddorfer Seeheims statt. Eingeladen hatte Norddorfs Bürgermeister Peter Kossmann. Unterstützt wurde er dabei von Jürgen Jungclaus (Bürgermeister Wittdün), Jörg Michelsen (Leiter des Ordnungsamt Föhr-Amrum) und zwei professionellen Schädlingsbekämpfern der Firma Friedrichsen aus Husum. Rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren dieser Einladung gefolgt und wurden während der rund zweistündigen Veranstaltung ausführlich informiert und beraten.

Gut besuchte Veranstaltung...
Gut besuchte Veranstaltung…

„Ja, es gibt auch auf Amrum ein Problem mit Ratten“, stellte Bürgermeister Peter Kossmann gleich zu Beginn der Veranstaltung klar. Und ergänzte: „Wir werden hier auf Amrum sicher nicht mehr frei von Ratten sein, aber wir alle müssen nun Maßnahmen einleiten und unterstützen, um die um sich greifende Vermehrung der kleinen Nagetiere wirkungsvoll zu unterbinden beziehungsweise einzudämmen“. Damit sprach er aus was viele Insulaner in der Vergangenheit nur allzu gerne ignoriert und totgeschwiegen haben. Fakt ist jedoch das die Ratten sich in den vergangenen Jahren auf der Insel ausgebreitet und zahlreich vermehrt haben. Besonders betroffen sind dabei die Gebiete um die Amrumer Nordspitze und den Dünen. Aber auch in den Inselorten ist es in der Vergangenheit immer häufiger zu Begegnungen mit den Nagetieren gekommen. Die Einstellung „Bei mir sind bisher noch keine Ratten aufgetaucht, also geht mich das Thema auch nichts an“, sollte im Interesse Aller ein für allemal der Vergangenheit angehören. Denn auch dort könnten die Ratten als nächstes auftauchen. Oft sind die Probleme hausgemacht. Die Tiere finden u.a. durch arglos weggeworfene oder falsch entsorgte Lebensmittel, falsche Kompostierung o.ä. oftmals einen reichgedeckten Tisch vor, den sie dann natürlich gerne annehmen. Spätestens wenn Spuren von Ratten oder ein Rattenbefall festzustellen sind, muss gehandelt werden!

In diesem Zusammenhang wies Jörg Michelsen nochmals eindringlich auf die „Allgemeinverfügung zur Rattenbekämpfung auf den Inseln Föhr und Amrum“ hin, in der alle Einwohner, Eigenheimbesitzer und Gewerbetreibende im Zeitraum vom 01.November bis zum 30. März zur Rattenbekämpfung verpflichtet sind. Sollte ein Rattenbefall festgestellt werden, ist der Grundstückseigentümer dazu verpflichtet, den Befall zu melden und Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung einzuleiten. Meistens sind die Nager an Kotresten, Nage-, Schmier- und Laufspuren und durch ihren Geruch zu erkennen. Die bekämpfung der Ratte fängt eigentlich schon mit der Vorbeugung an. Der Experte rät das keine Speise- und Nahrungsreste achtlos rumliegen gelassen oder über die Toiletten entsorgt werden. Desweiteren ist es unbedingt zu vermeiden gekochte Abfälle auf dem Komposthaufen zu deponieren oder Speisereste im gelben Sack/ in der gelben Tonne zu entsorgen.

Auswahl an Hilsmitteln gegen Rattenbefall
Auswahl an Hilsmitteln gegen Rattenbefall

Wie die Schädlingsbekämpfer der Fa Friedrichsen berichteten, ist das Problem meistens schon durch einfache und kostengünstige Maßnahmen zu lösen. Daher sollten die Deckel von Mülltonnen immer geschlossen sein und unvergitterte Kellerfenster nicht offen stehen gelassen werden. Vogelfutter lockt Ratten an. Darüber hinaus sollten Schäden und Öffnungen an Gebäuden, über die Ratten eindringen könnten, abgesichert und geschlossen werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Kanalisation mit Metallgittern zu sichern oder sogenannte Rückstauklappen in den Toilettenrohren zu installieren. Am einfachsten ist es jedoch erst einmal sogenannte Köderboxen aufzustellen. Die Ratten fressen den ausgelegten Köder und durch das aufgenommene Gift verenden die Tiere nach einiger Zeit durch inneres verbluten. Aufgrund der Insellage besteht die Möglichkeit solche Köderboxen und die dazugehörigen Köderbeutel über das Amt Föhr-Amrum zu beziehen.

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Über Andreas Buzalla

Andreas Buzalla ist ein waschechter Berliner. 1978 dort geboren, hat er unzählige Urlaube mit seinen Eltern auf der Insel verbracht. 2004 erfüllte er sich seinen großen Traum auf der Insel zu leben. Dazu absolvierte er eine Lehre zum Reiseverkehrskaufmann bei der AmrumTouristik. Heute arbeitet er als Assistent der Veranstaltungsleitung der AmrumTouristik. Seit 2004schreibt er als freier Journalist im Amrum-News Team.

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