Am vergangenen Freitagabend wehte ein Hauch von Irland durch das Norddorfer Gemeindehaus. Grund hierfür war der Auftritt der „More Maids“. Drei Frauen, drei verschiedene Typen, drei verschiedenen Haarfarben aber ein Musik! Die More Maids gelten als die „First Ladies of Irish Folk“. Bei ihrem zweiten Konzertbesuch auf der Insel Amrum nach 2007, präsentierten sie im Gemeindehaus, vor mehr als 217 begeisterten Zuschauern, typisch irische Musik mit traditionellen Folkinstrumenten. Der Besucherzuspruch war damit sogar noch um einiges größer als Tags zuvor bei ihrem Gastspiel auf der Nachbarinsel Föhr.
Wohl kaum jemand, der die „More Maids“ schon einmal live erlebt hat, kann sich dem Charme der drei Damen entziehen. Ihr Markenzeichen ist der dreistimmige Gesang. Im Mittelpunkt steht die samtige Stimme von Barbara Coerdt. Schon als Kind fand sie die Klänge von Dudelsäcken sehr aufregend. Barbara hat schon auf unzähligen Sessions in Deutschland und auch immer wieder in Irland gespielt und hat sich einen festen Platz in der deutsch-irischen Folkszene erarbeitet. Bei More Maids spielt sie die irische Bouzouki und gilt als die Kompetenz für irische Tradition. Marion Fluck hat schon eine ganze Menge Instrumente gespielt und setzt in der Band Glanzpunkte auf diversen Flöten, Whistles und dem Akkordeon. Durch verschiedene Bandprojekte und ihr Engagement beim Folk-Club Ludwigshafen hat sie sich in der deutschen Folkszene einen Namen gemacht und gilt als eine der besten Flötistinnen Deutschlands. Barbara Hintermeier, der jugendliche Neuzugang an der Fiddle, beeindruckt auf ganzer Linie und ist eine der besten Geigerinnen, die die deutsche Szene zu bieten hat. Seit sie 2003 in München an einen Workshop bei Ex-Bandmitglied Gudrun Walther teilnahm, konzentrierte sie sich auf irische Musik und vertiefte ihren ganz persönlichen Stil. Ihr Backing-Gesang fügt sich dabei sehr harmonisch in den Sound der Band ein und bereichert ihn dabei um eine neue Note. Auch wenn die drei Musikerinnen nahezu über das ganze Bundesgebiert verteilt leben und arbeiten, so schaffen sie es doch immerhin deutschlandweit zwischen 10 und 20 Konzerte pro Jahr zu spielen.
Die Songs der More Maids sind teils typisch irisch, teils haben sie Einflüsse aus dem Acoustic-Pop. Sie sind jedoch alle in der irischen Tradition des „Storrytelling“, des Geschichtenerzählens, verwurzelt. Die Band überzeugt aber nicht nur vokal, sie spielen auch ihre typischen irischen Instrumente meisterhaft und lassen zwischen den einzelnen Liedern immer wieder mit flotten Tanzstücken die Funken fliegen. Und auch wenn Barbara Coerdt (Hannover), Barbara Hintermeier (München) und Marion Fluck (Mannheim) allesamt nicht von der grünen Insel sondern aus Deutschland kommen, so schaffen sie es doch, das irische Lebensgefühl und die traditionelle Musik der grünen Insel bei ihren Konzerten zu transportieren. Alle drei Maids zusammen bestechen auf der Bühne durch ihre Ausstrahlung und Humor und ziehen so die Zuschauer in ihren Bann. Diese erlebten einen stimmungsvollen und fröhlichen Konzertabend und das trotz der teils schaurigen Mordballaden und den vielen gebrochenen Herzen, um die es in den meisten Liedern geht. Die Freunde der irischen Folkmusik würden sich also sicherlich auf ein baldiges Wiedersehen mit den More Maids auf Amrum freuen!