Die Föhr-Amrumer Bank kann auch für das Geschäftsjahr 2014 einen soliden Jahresabschluss vorlegen…


Die Föhr-Amrumer Bank präsentierte sich seinen Mitgliedern auch auf der diesjährigen Generalversammlung bestens aufgestellt und grundsolide. Das genossenschaftliche Kreditinstitut erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 einen Überschuss von 651.630 Euro. Per Versammlungsbeschluss wurden der Jahresüberschuss und seine Verwendung beschlossen. Das bedeutet unter anderem, dass sich die Mitglieder auch in diesem Jahr über eine sechsprozentige Dividende auf die Geschäftsanteile freuen dürfen. Jeweils 300.000 Euro werden in die gesetzliche Rücklage beziehungsweise in andere Ergebnisrücklagen verteilt. Im Geschäftsjahr 2014 traten dem Kreditinstitut 120 neue Mitglieder bei und zeichneten für 138 Geschäftsanteile. Die Bilanzsumme reduzierte sich gewollt um rund 800.000 Euro auf 128 Millionen Euro. „Die außerbilanziellen Geschäfte bewegen sich bei rund 11 Millionen Euro und liegen damit auf Vorjahresniveau“, erläuterte Vorstandsmitglied Marko Reese. Die Anlagepolitik bleibt konservativ ausgerichtet. Die immer noch gegebene europäische Schuldenkrise veranlasse die Verantwortlichen der Föhr-Amrumer Bank weiterhin zu einer besonders vorsichtigen Geschäftspolitik, erfuhren die Versammelten.

vl. Marko Reese, Ulrich Herr, Kirsten Tadsen, Dirk Müller, Georg Volta, Christian Peters
vl. Marko Reese, Ulrich Herr, Kirsten Tadsen, Dirk Müller, Georg Volta, Christian Peters

Vorstandsmitglied Georg Volta hinterfragte in den Eingangsworten seiner Rede: „Brauchen wir Banken“. Bill Gates habe sich einmal sinngemäß dahin gehend geäußert, dass Bankgeschäfte notwendig sind, Banken seien es nicht. Andere wiederum sind der Meinung, wenn es keine Banken gäbe, müsse man sie erfinden. Fest stehe, dass die Industrialisierung Kontinentaleuropas ohne die Hilfe der Banken undenkbar gewesen wäre. „Die moderne Finanzwelt ist also keine Ausgeburt menschlicher Gier, sie diente und dient den Bedürfnissen einer wirtschaftlich wachsenden und dabei einer immer enger zusammenrückenden Welt“, verdeutlichte Georg Volta in seiner Rede.

„Wenn die Lehre aus der Finanz- und Schuldenkrise die Zerschlagung oder Überregulierung von Banken ist, stürzen wir die Welt in ein noch viel größeres Desaster. Ich meine, dass eine Rückkehr in die Bankenwelt der 60er Jahre, als Banken im Wesentlichen noch als Kapital Sammel- und Verteilstellen operierten, uns auch auf das damalige Wohlstandsniveau zurückwerfen würde“, beschrieb Volta ein Szenario. Die Kernfrage könnte also lauten, können oder dürfen die Banker weitermachen wie bisher? „Keineswegs. Banker sind so gut oder so schlecht wie der Rest der Menschheit. Deshalb spricht der Havard-Historiker Niall Ferguson von einem Spiegel der Gesellschaft“, so Volta und zitiert Ferguson. „Finanzmärkte sind ein Spiegel der Menschheit. Es ist nicht ihre Schuld, wenn sie nicht nur unsere Schönheit, sondern auch unsere Einstellungen widerspiegeln“.

„Die Föhr-Amrumer Bank hat auch das siebte Jahr der internationalen Finanzmarktkrise erfolgreich bestanden und wird ebenso das Wirtschaftsjahr 2015 erfolgreich bestehen“, verdeutlichte Volta weiter. Sein Haus beabsichtige nicht, Gewinne kurzfristig zu maximieren, sondern verfolge seit sehr vielen Jahren langfristige Ziele. Unser Einzugsgebiet konzentriert sich auf unsere Inseln Amrum und Föhr“, stellte Volta in seiner Rede weiter dar. „Unser Institut dürfte fortgesetzt mit dem Rating der Note A+ bewertet werden. Dürfte, weil unser Ergebnis noch nicht vorliegt“, so der Vorständler. Zu diesem Ergebnis trugen und tragen auch weiterhin die Angestellten (47 zum Jahresende), die bei der Föhr-Amrumer Bank beschäftigt sind, maßgeblich bei. Volta als auch Reese sprachen ihrer Belegschaft hierfür ihren besonderen Dank aus.

Marko Reese gab einen Überblick über das Geschäftsjahr 2014 und den bisherigen Verlauf des Jahres 2015. Zum Jahresende 2014 habe die Föhr-Amrumer Bank mit ihren genossenschaftlichen Verbundpartnern für ihre Kunden ein zum Vorjahr beständiges Kreditvolumen in Höhe von 135 Millionen Euro verwaltet. Die Kundeneinlagen hätten sich um elf Millionen auf über 85 Millionen Euro erhöht. Darüber hinaus habe die Bank im Geschäftsjahr 2014 für ihre Kunden Wertpapiere im Kurswert von knapp 32,5 Millionen Euro sowie weitere Vermögenswerte in Höhe von rund 23 Millionen Euro verwaltet.

Verbandsdirektor Dr. Behrens vom Genossenschaftlichen Prüfungsverband Mecklenburg Vorpommern e.V. erläuterte die Zusammenfassung des Prüfungsberichts für das Geschäftsjahr 2014 und lobte dabei die solide Kapitalbasis der Föhr-Amrumer Bank. Mit 17,03 Prozent liege die Quote weit über der Mindestanforderung, die bei 8,5 Prozent Minimum festgelegt ist. „Solch eine gute Gesamtkapitalquote erreichen nur die allerwenigsten Institute“, hob Dr. Behrens hervor. Beim Prüfverfahren werden punktuell Risiken als auch der Allgemeinbereich betrachtet und geprüft. Dies ergebe eine gute Gesamtübersicht bei gleichzeitiger Straffung des Prüfverfahrens. „Die Anforderungen wurden durchweg erfüllt, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erfolgen konnte“, so Dr. Behrens. Der Jahresabschluss wurde von der Versammlung angenommen sowie Vorstand und Aufsichtsrat entlastet.

Seit April dieses Jahres hat der designierte Nachfolger von Georg Volta, Prokurist Dirk Müller, seinen Dienst bei der Föhr-Amrumer Bank angetreten. Er stammt aus dem Saarland, hat nach einer Banklehre BWL studiert und arbeitete bis zum Wechsel in den Norden bei der Volksbank westliche Saar als Bereichsdirektor. Dirk Müller stellte „paydirekt“ ein eigenes Internet-Bezahlsystem der deutschen Banken vor. Hierbei handelt es sich um ein Produkt, dass Ende November offiziell gestartet wird und den Nutzern ein Höchstmaß an Datensicherheit bieten wird. Anders als bei bisher laufenden Produkten gleicher Bestimmung, wird der Nutzer auf Wunsch von den Mitarbeitern der Banken aktiv bei der Abwicklung der Zahlungsmodalitäten und Problembehandlung des Internethandels unterstützt.

Zur Wahl standen die beiden Aufsichtsratsmitglieder Kirsten Tadsen und Christian Peters. Für die Wahl übernahm der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Ulrich Herr die Leitung der Versammlung von der Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Die Versammlung bestätigte die beiden auf Amrum wohnenden Aufsichtsratsmitglieder. Vorstandsmitglied Georg Volta freute sich, dass Kirsten Tadsen eine weitere Amtsperiode an der Spitze des Aufsichtsrates stehe. Dabei lobte er die bereits langjährig währende, kompetente und engagierte Arbeit der Vorsitzenden.

Geehrt wurden: für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Föhr-Amrumer Bank:

Nickels Arfsten, Peter Jacobs und Theodor Kölzow. Für 55 Jahre: Uwe Carstensen, Karl-Heinz Erich, Richard Hölck, Hans-Gerhard Hübner, Willi Krusch, Peter Schau und Arfst Siewertsen. Für 50 Jahre: Emilie Hahn, Gerdine Jensen, Hannelore Jöns, Ingeline Kanzler, Magdalene Matthiesen, Dieter Bachmann, Walter Berkemeier, Walter Jensen, Reinhard Kösters, Walter Lehmann, Volker Olufs, John Philipsen, Bruno Voigt und Hans-Dieter Wieck.

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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