
Während bei einigen Vogelarten die Brutsaison gerade beginnt, ist sie bei den Graugänsen schon in vollem Gange. In der Norddorfer Marsch, in den Wittdüner Dünen und an anderen Stellen Amrums können bereits jetzt viele Grauganspaare mit ihren Jungen, den Gösseln, beobachtet werden. Nachdem die Scharen von Ringel- und Nonnengänsen (bzw. Weißwangengänse) bereits zu einem großen Teil in ihre viel weiter nördlich gelegenen Brutgebiete abgeflogen sind, erkunden nun die jungen Graugänse die Welt. Dies kann dazu führen, dass die Alttiere mit ihren Jungen auch in den Ortslagen von Norddorf oder Wittdün anzutreffen sind. Auch kann es gelegentlich zu kurzen Verkehrsstockungen auf den Amrumer Straßen kommen, wenn sie im Gänsemarsch die Straßen überqueren. Die Autofahrer werden daher um Vor- und Rücksicht gebeten.

Viele andere Vogelarten beginnen mit ihrem Brutgeschäft oder sind noch in der Balz. In der Norddorfer Marsch können zahlreiche Kiebitze bei ihren fast schon artistischen Flugeinlagen beobachtet werden. Mit ihren breiten Flügeln führen sie spektakuläre Balzflüge aus, um das andere Geschlecht zu beeindrucken und/oder Konkurrenten zu vertreiben.

Die Rotschenkel mit ihren charakteristischen roten Beinen lassen es hingegen etwas ruhiger angehen. Aber auch sie versuchen mit ihrem Gesang einen Partner zu gewinnen. Vor allem in den Salzwiesen am Watt zwischen Norddorf und Nebel kann man ihr jodelartiges tjüttjüttjüt hören.

Viel über die Amrumer Vogelwelt kann man bei den Führungen der Amrumer Naturschutzvereine Öömrang Ferian, Jordsand und Schutzstation Wattenmeer erfahren, die regelmäßig angeboten werden. Speziell den Gänsen widmet sich die Führung „Nils Holgersson auf der Spur“, die der Öömrang Ferian wöchentlich in Norddorf durchführt.