Gans schön viel Nachwuchs…


…haben bereits die Graugänse.
Ein Grauganspaar mit zahlreichem Nachwuchs in der Norddorfer Marsch
Ein Grauganspaar mit zahlreichem Nachwuchs in der Norddorfer Marsch

Während bei einigen Vogelarten die Brutsaison gerade beginnt, ist sie bei den Graugänsen schon in vollem Gange. In der Norddorfer Marsch, in den Wittdüner Dünen und an anderen Stellen Amrums können bereits jetzt viele Grauganspaare mit ihren Jungen, den Gösseln, beobachtet werden. Nachdem die Scharen von Ringel- und Nonnengänsen (bzw. Weißwangengänse) bereits zu einem großen Teil in ihre viel weiter nördlich gelegenen Brutgebiete abgeflogen sind, erkunden nun die jungen Graugänse die Welt. Dies kann dazu führen, dass die Alttiere mit ihren Jungen auch in den Ortslagen von Norddorf oder Wittdün anzutreffen sind. Auch kann es gelegentlich zu kurzen Verkehrsstockungen auf den Amrumer Straßen kommen, wenn sie im Gänsemarsch die Straßen überqueren. Die Autofahrer werden daher um Vor- und Rücksicht gebeten.

Die Graugänse, die Vorfahren der Hausgänse, haben gelegentlich sehr zahlreichen Nachwuchs. Es können Paare mit mehr als 10 Jungtieren beobachtet werden. Die Elterntiere passen gut auf ihre Jungen auf, um sie gegen Krähen und Möwen zu verteidigen. Dennoch kommt es manchmal dazu, dass ein Küken von ihnen verschleppt und gefressen wird.
Kiebitze zeigen spektakuläre Balzflüge
Kiebitze zeigen spektakuläre Balzflüge

Viele andere Vogelarten beginnen mit ihrem Brutgeschäft oder sind noch in der Balz. In der Norddorfer Marsch können zahlreiche Kiebitze bei ihren fast schon artistischen Flugeinlagen beobachtet werden. Mit ihren breiten Flügeln führen sie spektakuläre Balzflüge aus, um das andere Geschlecht zu beeindrucken und/oder Konkurrenten zu vertreiben.

Ein Rotschenkel sucht in den Nebeler Salzwiesen nach Nahrung
Ein Rotschenkel sucht in den Nebeler Salzwiesen nach Nahrung

Die Rotschenkel mit ihren charakteristischen roten Beinen lassen es hingegen etwas ruhiger angehen. Aber auch sie versuchen mit ihrem Gesang einen Partner zu gewinnen. Vor allem in den Salzwiesen am Watt zwischen Norddorf und Nebel kann man ihr jodelartiges tjüttjüttjüt hören.

Auch einige Zugvogelarten sind noch auf Amrum anzutreffen. Neben den Ringel- und Nonnengänsen gehören einige Watvogelaren wie Alpenstrandläufer, Knutts und die Brachvögel mit ihren langen gebogenen Schnäbeln dazu. Aber auch Goldregenpfeifer mit ihrem namensgebendem goldigen Gefieder sind noch auf Amrum anzutreffen. Sie rasten in großen Schwärmen auf den Wiesen und am Watt. Aber auch sie werden demnächst in ihre Brutgebiete im hohen Norden Europas abfliegen.
Auf dem Durchzug: Goldregenpfeifer
Auf dem Durchzug: Goldregenpfeifer

Viel über die Amrumer Vogelwelt kann man bei den Führungen der Amrumer Naturschutzvereine Öömrang Ferian, Jordsand und Schutzstation Wattenmeer erfahren, die regelmäßig angeboten werden. Speziell den Gänsen widmet sich die Führung „Nils Holgersson auf der Spur“, die der Öömrang Ferian wöchentlich in Norddorf durchführt.

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Über Thomas Chrobock

Dr. Thomas Chrobock hat Biologie an der Universität Potsdam studiert. Danach folgte die Promotion an der Universität Bern (Schweiz) im Fachgebiet Pflanzenökologie. Seit Sommer 2012 ist er der Leiter des Carl Zeiss Naturzentrums Amrum des Öömrang Ferian i.f. in Norddorf auf Amrum.

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