Bereits zum 11. Mal konnte die 2005 von Prof. Dr. Karl Paul-Buck ins Leben gerufene Summer School für Pädiatrie mit dem Schwerpunkt Lungenheilkunde in der Dünenschule der Fachklinik Satteldüne zur Rehabilitation für Kinder und Jugendliche der Deutschen Rentenversicherung Nord veranstaltet werden. Wie der von Januar 2003 bis Dezember 2004 als ärztlicher Direktor des Klinikums auf Amrum und nun in Berlin eigenverantwortlich praktizierende Mediziner betont, pflegt er immer noch eine besondere Verbindung zu seinem damaligen Wirkkreis. So leitete er auch in diesem Jahr die Fachtagung für pädiatrische Pneumologie. „Für die Organisation dieser Veranstaltung zeichnet der Förderverein Freunde der Pädiatrischen Pneumologie (FPP) in Zusammenarbeit mit der Praxis Prof. Dr. Karl Paul-Buck Berlin/Potsdam und der Fachklinik Satteldüne der DRV-Nord mit dem ärztlichen Leiter Dr. Christian Falkenberg verantwortlich. Wie Prof. Paul hervorhob, hatte Marcia Schlichting von der Verwaltung der Fachklinik auch in diesem Jahr ihr Organisationstalent bewiesen und für einen professionellen und reibungslosen Ablauf der viertägigen Tagung gesorgt.
Dadurch, dass die Teilnehmerzahl auf zwanzig Fachärzte der pädiatrischen Pneumologie aus ganz Deutschland und der Schweiz begrenzt wurde, war eine intensive Diskussion möglich, bei der die Teilnehmer auch eigene Fälle einbringen konnten und so ein wichtiger Erfahrungsaustausch unter Kollegen stattfand. „Im Stile eines Workshops war nicht nur für jedes Thema ausreichend Zeit eingeplant, sondern die begrenzte Teilnehmerzahl gestattet zudem eine lebhafte Auseinandersetzung mit den Inhalten“, verdeutlichte Professor Paul-Buck. Insgesamt acht Referenten, die darüber hinaus in der Regel sogar über mehrere Tage anwesend waren, konnten auf diesen erstmalig in die Sommerferien fallenden Kongresstermin verpflichtet werden.
Der einzigartige und stimulierende Veranstaltungsort, das direkt in den Dünen gelegene Tagungsgebäude und als Dünenschule fungierende und einstige Tuberkuloseliegehalle der Fachklinik, ist bestens geeignet, um bei frischem Wind vielseitige wissenschaftliche Diskussionen zu beflügeln. Diese sich doch mit sehr ernsten und durchaus lebensbedrohenden Themen befassten.
Schwerpunkte der Tagung waren zum Beispiel Infektionen der Lunge und Atemwege, allergische Erkrankungen der Atemwege und ihre Therapie, schweres Asthma mit bleibender Einschränkung der Lungenfunktion sowie angeborene Fehlbildungen der Atemwege. Grundlagenwissenschaftliche Beiträge wie aktuelle Behandlungsrichtlinien, kontroverse Therapiestrategien und innovative diagnostische Verfahren. „Multiresistente Keime, die das Immunsystem angreifen und sich selbst gegen Antibiotika resistent erweisen oder die wieder vermehrt um sich greifende Tuberkolose und die Mukoviszidose gehörten zu den Fachbeiträgen der Immunologen, Pneumologen, Infektiologen. Dabei waren immer die Kinder unter den Patienten im Fokus“, berichtet Professor Paul-Buck.
Mit der Summer School möchten die Organisatoren gerne pädiatrisch-pneumologische Kollegen mit fortgeschrittenen Kenntnissen aus Forschung, Klinik und Praxis die Möglichkeit bieten, ihre Kenntnisse weiter ausbauen.
„Für die Fachveranstaltung vergibt die Ärztekammer im Land mit 40 Fortbildungspunkten die höchste Punktezahl und honoriert damit das sehr hohe Niveau der Summer School“, freut sich der in Berlin an zwei Standorten praktizierende Mediziner und sieht dabei speziell für die jüngeren Kollegen gute Möglichkeiten.
Verwaltungsdirektorin Saskia Louwers betonte in ihren Grußworten, dass sich die Verantwortlichen der Fachklinik Satteldüne über diese bedeutende wieder auf Amrum stattfindende Fortbildungsveranstaltung von überregionaler Bedeutung freuen. So bietet sich die für die Klinik die Möglichkeit, ihr medizinisches Profil und Konzept vor wichtigen Multiplikatoren aus dem Bereich der Pädiatrie zu präsentieren.
„Die Woche hat mir persönlich wieder sehr gut gefallen“, bekundete Referent Dr. Andreas Jung aus Zürich. „Die Insel bietet eine ganz besondere Atmosphäre, in der solch eine hochkarätige Tagung, gepaart mit einem harmonischen Rahmenprogramm eine besonders gute Möglichkeit bietet, Erfahrungen auszutauschen“, lobte der Referent bereits bei einer der früheren Summer Schools. Ein Abgleich zwischen den Ergebnissen von Studien und entsprechenden Rückmeldungen aus den Untersuchungsergebnissen am Krankheitsbild des Patienten sei von großer Wichtigkeit.
Für Professor Paul-Buck steht fest, dass die Fortbildung in der pädiatrischen Pneumologie intensiv verfolgt werden muss. Denn viele der Krankheiten, die einen Erwachsenen quälen, werden bereits im Kindesalter angelegt. Früh greifende Behandlungsmethoden seien eine gute Grundlage, um später einen günstigeren Verlauf oder gar eine Heilung herbeizuführen.
Thomas Oelers
Referenten:
Prof. Dr. med. Martin Witzenrath, Klinik für Infektiologie und Pneumologie der Charité, Berlin
Dr. med. Folke Brinkmann, Pädiatrische Pneumologie und CF Zentrum der Klinik für Kinder und Jugendmedizin der Ruhruniversität Bochum
PD Dr. Michael Hogardt, Institut für medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt
Dr. med. Christian Falkenberg Fachklinik Satteldüne der Deutschen Rentenversicherung Nord für Kinder und Jugendliche in Nebel auf Amrum
Prof. Dr. Benedikt Fritzsching , Universitätsklinikum Heidelberg
Prof. Dr. med. Matthias V. Kopp, Sektion Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Universität zu Lübeck
Dr. med. Andreas Jung, Pneumologie des Kinderspitals (Eleonorenstiftung) der Universität Zürich
Dr. med. Nicolaus Schwerk, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Medizinische Hochschule Hannover