„Anderen in der Not zu helfen, ist für Feuerwehrmann Fin Zimmermann selbstverständlich“…


Fin Zimmermann ist ein echtes Inselkind und kann zudem von sich behaupten, dass er unterhalb des Leuchtturms geboren wurde. Das ist nun schon 33 Jahre her und trotzdem kann er sich gut daran erinnern, dass in seiner Kindheit sein Vater als Feuerwehrmann zu einem Löscheinsatz alarmiert wurde. Zusammen mit seiner Mutter konnte er aus dem Fenster der Wohnung den Feuerschein des in der Inselstraße in Wittdün niederbrennenden Restaurants beobachten.

Fin Zimmermann
Fin Zimmermann

Die ersten Berührungspunkte zur Feuerwehr hatte der heutige Familienvater mit zehn Jahren in der Jugendfeuerwehr. „Beim Fußball wurde von der Jugendfeuerwehr erzählt und damals war es noch Jugendwart Andreas Knauer, der die Kinder und Jugendlichen leitete“, berichtet Fin Zimmermann. „Die Zeit bei der Jugendfeuerwehr hat echt Laune gemacht. Mit Wolfgang Stöck, der die Jugendabteilung der Amrumer Feuerwehren übernahm und zufällig auch noch unser Nachbar war, haben wir neben der Ausbildung sehr viel Freizeitgestaltung erlebt und der Zusammenhalt war auch sehr groß. Ich habe dort auch Freunde fürs Leben gefunden und so kam es auch, dass wir gleich mit mehreren in die Wittdüner Feuerwehr überstellt wurden.

Durch die Absolvierung von verschiedenen Lehrgängen stieg dann auch schnell die Qualifikation. Bis hin zum Gruppenführerlehrgang 1 und 2 war alles dabei und nach dem Lehrgang wurde der junge Feuerwehrmann in dieser Position schnell gefordert. „Ein Frachtschiff hatte das Sportboot von August Jakobs im Wittdüner Seezeichenhafen so stark beschädigt, das es zu sinken drohte. Ich war Einsatzleiter und hatte umfassende Entscheidungen zu treffen. Das war schon sehr aufregend für mich“, erinnert sich Fin Zimmermann noch sehr gut. Verantwortung zu übernehmen, die Gruppe im Einsatz zu führen oder in der einsatzfreien Zeit Übungsdienste auszuarbeiten und zu leiten gehören zum Aufgabenbereich. Doch als ein Wehrführer gesucht wurde, hat Fin Zimmermann für sich die Entscheidung getroffen, nicht für den Posten zu kandidieren. „Ich habe mit meiner Familie in Nebel ein Haus gebaut und allein durch die Fahrstrecke bedingt, kann ich nicht als einer der Ersten am Gerätehaus sein und das ist für mich der Anspruch eines Wehrführers, um die ersten wichtigen Entscheidungen zu treffen“, erklärt der Familienvater.

Fin bei einer Übung
Fin bei einer Übung

Feuerwehr bedeutet für den 33-Jährigen auch ein Stück Inselleben. Hier ist man im Kreis vieler seiner Freunde und neben dem Dienst wird auch gemeinsamer Sport angeboten, Familienfeiern organisiert und die gemeinsamen Wochenendausflüge sind auch immer wieder ein Highlight.

Auf die Frage, ob die laufende Werbekampagne zur Mitgliederwerbung bei den Amrumer Feuerwehren etwas bringt, erzählt Fin Zimmermann erfreut, dass bereits neue aktive Mitglieder in Wittdün gewonnen werden konnten. „Wir sind aber auch wirklich darauf angewiesen, neue Einsatzkräfte zu gewinnen und auszubilden. Es sind durch Ortsabwesenheit, Arbeit oder Krankheit, nie alle Aktiven zur gleichen Zeit verfügbar und nur durch eine ausreichende Personalstärke können wir zu jeder Tages- und Nachtzeit ausrücken“, verdeutlicht Zimmermann. Wer einmal dabei war, der weiß, wie brenzlich es so manches Mal wirklich war und wie wichtig diese Hilfe für die Bevölkerung ist. „Die Zeit, als wir aufgrund einer Brandserie bis zu zweimal in der Nacht ausrücken mussten, um Menschen zu retten und Häuser vor dem Totalverlust zu bewahren, ist noch sehr präsent“. Ich kann nur an alle appellieren, diesen Dienst zum Wohle der Inselbewohner und ihrer Gäste zu unterstützen. Jeder könnte Morgen selber Hilfe brauchen“.

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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