Seit den Sommerferien findet in der Öömrang Skuul eine erweiterte Betreuung für die Kinder der 1.-4. Klasse im Rahmen der offenen Ganztagsschule statt.
Nachdem im Frühjahr diesen Jahres die Nachricht vom Kreisjugendamt Nordfriesland an den Kindergarten Amrum e.V. kam, das ab dem neuen Schuljahr keine Grundschüler mehr im Kindergarten wie bisher betreut werden können, standen viele Eltern nun vor der bangen Frage: Wo bleibt mein Kind nach der Schule, wenn ich/wir arbeiten müssen?
Eine zukünftige Schulkindmutter, die auch Lehrerin an der Öömrang Skuul ist, brachte den Stein ins Rollen, und flugs bildete sich ein Arbeitskreis. Dieser bestand aus Schulleitung, Lehrern, Elternvertretern und später auch aus der Schulsozialarbeit, die das Problem tatkräftig anpackten.
Hier wurden nun Daten und Fakten gesammelt, Personal- Finanzierungsfragen geklärt, Ideen für den zu planenden Mittagstisch zusammengetragen, Regelung der Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangeboten im Nachmittag besprochen. Dann wurden Listen für eine konkrete Bedarfsabfrage an die Eltern der Grundschule erstellt, verteilt und ausgewertet.
Ein langer Weg begann, mit kleinen und auch manchmal großen Steinen, die es nun wegzuräumen galt. Hauptaugenmerk lag in erster Linie auf dem Finanzierungsfaktor. Die Betreuungskosten setzen sich hier aus zwei Teilen zusammen. Der Kreis Nordfriesland zahlt einen gesetzlich vorgegebenen Zuschuss für die Betreuung von Kindern in der offenen Ganztagsschule, die restliche Summe tragen die Eltern, ebenso wie das tägliche Mittagessen, welches die Kinder dort erhalten.
Im Betreuungsbereich ist Karen Borrs als pädagogische Betreuungskraft für die Leitung der Gruppe eingestellt worden. Sie ist hier für alle Belange der Gruppe zuständig, und ist ebenso Ansprechpartnerin für die Eltern. Als zweite Betreuungskraft ist Sandra Chojnacki, die hauptamtlich als Schulsozialarbeiterin an der Öömrang skuul angestellt ist, unterstützend mit in der Gruppe tätig.
Nun ging es an die inhaltlichen Fragen wie Mittagessen, Hausaufgaben und Freizeitangeboten.
Auch hier entwickelten sich im Verlauf gute Lösungen. Das Mittagessen wurde bis zu Beginn der Herbstferien von Klaus-Peter Ottens gekocht und geliefert. Nun gibt es Essen von der Firma „apetito“. Für die tägliche Zubereitung in der großen Schulküche konnte Renate Kaldykiewitz gewonnen werden, sie ist für die Budgetplanung, den Einkauf und die Erstellung der 14 tägigen Menüpläne zuständig. „Hier befinden wir uns noch in der Probephase. Wir haben eine Menge Auswahl, und schauen welche Gerichte bei den Kindern gut ankommen und welche weniger“, so Renate Kaldykiewitz. Die Tiefkühlgerichte werden in den von der Firma „apetito“ eigens gestellten Leih-Konvektomaten zubereitet. Die Größe der Geräte ist der Menge der täglichen Portionen angepasst, sollte die Gruppe also noch anwachsen würde es auch größere Konvektomaten für die Zubereitung geben.
Gelagert werden die Tiefkühlgerichte in einem großen Tiefkühlgerät, das eigens dafür angeschafft wurde, und alle 14 Tage wird neu bestückt.
Bei meinem Besuch in der Schule sitzen gerade alle 15 Kinder gemeinsam am großen „Familientisch“ in der Schulküche, und die heutige Pizza wird komplett weggeputzt.
Nachdem Mittagessen wird noch gemeinsam abgewaschen, dieses soll aber bald von einer Spülmaschine übernommen werden.
Dann startet die Hausaufgabenzeit. In zwei nebeneinanderliegenden Klassenräumen verteilen sich die Kinder, dort können sie in Ruhe an ihren Aufgaben arbeiten und werden von den Betreuungskräften begleitet. Ab ca. 14.00 Uhr gehen schon einige Kinder nach Hause, bzw. werden
abgeholt, oder nehmen eines der täglich wechselnden Angebote im Freizeitbereich wahr. Die meisten Kinder bleiben aber von Montags bis Donnerstags bis 16.00 Uhr in der Betreuung.
Montags wird in der Turnhalle unter Anleitung getanzt, Mittwochs bietet eine Mutter rhythmische Musik und Bewegung an, und Donnerstags wird im Kinderchor kräftig gesungen. Für Dienstags würden sich alle noch über ein weiteres, ehrenamtliches Angebot für die Schülerinnen und Schüler freuen. „Es ist schon ein sehr langer und anstrengender Tag für die Kinder. Durch die Angebote und Möglichkeiten macht es aber sehr viel Spaß und der Nachmittag wird aufgelockert“, so Karen Borrs und Sandra Chojnacki zufrieden. Freitags endet die Gruppenzeit um 14.00 Uhr, und dann geht’s für alle nach einer ereignisreichen und aufregenden Woche ins verdiente Wochenende.