Urlaubsgrüße selbst gemacht: das neue Fotolabor bei Quedens kann so ziemlich alles…


Macht alles von Postkarten bis Panorama: Das neue Dry-Lab von Foto Quedens

Vielleicht haben die Mitarbeiter bei Foto Quedens das Siegerbild des diesjährigen Foto-Wettbewerbs ja schon längst in den Händen gehabt. Zumindest ist die Lady, die sich gerade binnen ein paar Minuten ihr frisch geschossenes Foto entwickeln hat lassen, noch ganz perplex ob des tollen Naturschauspiels auf dem Print. „Das müssen Sie einreichen“, sagt die Kundin neben ihr. „Was ist denn dieses Jahr Thema?“, fragt sie zurück. „Inselwege“, sagt Leif Quedens, der 46-jährige Geschäftsführer, der gerade die Maschine beim Fotoentwickeln begleitet hat. Die Lady schaut glücklich auf die Möwe, die mit einer gefangenen Scholle kämpft. „Na ja, irgendwo ist immer ein Weg, oder?!“, sagt sie und lacht.

Foto Quedens ist gut gerüstet für die Bilderflut der Sommersaison. Das neue Fotolabor im Wittdüner Inselstraßengeschäft macht in Windeseile aus Handyfotos Postkarten. Es bastelt Kalender und Fotoalben zusammen, schreibt Grüße, druckt Panoramabilder, die so lang sind, wie die Inselstraße breit – oder entwickelt ganz einfach nur Fotos. Seitdem man von einem Chemielabor auf das sogenannte Dry-Lab, das Trockenlabor, umgestellt hat, ist man auch im Winter bei niedriger Kundenfrequenz immer einsatzbereit. „Ich kann die Maschine nach einem Foto einfach wieder abschalten und gut ist“, sagt Leif Quedens, der den Laden seit rund 15 Jahren führt. „Da trocknet auch nichts ein.“ Ach, und im Laden muss man eigentlich gar nicht sein, man kann auch aus dem Strandkorb heraus seine Fotos bei quedens.de hochladen und beim nächsten Spaziergang postkartentauglich abholen, sogar mit Urlaubsgrüße-Schriftzug – egal ob in Wittdün oder Norddorf. Den Service als Fotofachbetrieb hat man damit auf jeden Fall ordentlich ausgebaut.

“Diese Adressaufkleber 10 x 15 für hinten drauf sind ein absoluter Bestseller“, sagt Leif Quedens. Damit kostet ein entwickeltes Foto samt Postkartenaufkleber gerade mal 70 Cent. Preiswerter gehen Grüße kaum. Bester Topseller unter allen 25.000 Produkten aber ist – kurzes Abschweifen vom Foto-Thema – die Wackelpostkarte 3D mit einer Draufsicht aufs Wattenmeer und die Inseln. Gekippt ist Flut, zurück gekippt ist Ebbe. Und man sieht alle Sandbänke, Strände und Priele.

Blick aus dem Fenster der Autorin. Ruck, zuck gedruckt. Leif Quedens bei der Live-Demo

Das größte, was das Labor kann, sind 18 Quadratmeter. Die Rolle Fotopapier ist maximal 60 Zentimeter breit, also hätte man, wenn man die ganze Rolle belichtet, eine schöne 30 Meter lange Ansicht. Wer weiß, wozu das mal gut ist! Etwas kleiner, so 60 x 380 oder 30 x 120 Zentimeter, wird schon öfter gewollt, ein ordentliches Format für Düne mit Strand und Meer-Motiv, was dann später eine ganze Wand oder hinter Plexiglas die Küchenzeile schmückt. Für solch ein Panorama ist Feinarbeit gefragt, da sitzt Leif Quedens am Computer, rechnet für die Kunden Dateien zusammen und legt Ausschnitt neben Ausschnitt neben Ausschnitt während die Auflösung in hohe Pixelmillionen klettert. Man bekommt für seine Fotos auch passgenaue Passepartouts, man kann sie aber auch auf Leinwand drucken und danach über einen Keilrahmen ziehen lassen. Dann hat man seinen Fotoschatz gleich im Urlaub groß an der Wand; was ganz schön sein kann, falls der Vermieter in Fotoschätzen nicht so versiert sein sollte.

Der Laden hat eine unglaubliche Geschichte, kein Wunder, in der Familie wurde die Amrum-Fotografie quasi erfunden. Seit 1898 gibt es ein Quedens-Fotogeschäft, da war Glasplatten-Belichtung noch state of the art. Lauter Fotokaufmänner gibt es in der Sippe, und auch Leif Quedens hatte eine Kamera um den Hals, sobald er laufen konnte. Aber die eigentliche Steuerfrau des Dry-Labs ist Fotomedienfachfrau Bente Schattner – nicht nur hinter der Kamera eine Expertin. Sie steht auch immer mal wieder Model für die Inselwerbung der Amrum Touristik.

In Norddorf bekommt man auch alle Bilder bis 15 x 100 sofort wieder mit auf den Weg, das wissen noch gar nicht so viele. Hochzeitsfotografie und Bewerbungsbilder machen sie bei Quedens auch. Und wer sich auf seinem Endprodukt nicht so richtig gut abgebildet sieht, könnte an ein paar Reglern im Bereich Gesichtsdefinition und Verschlankungskorrektur drehen lassen.

Fotoalben kann die Maschine auch. Einfach Speichermedium rein oder Handy dranhalten, alle Fotos anklicken, die man mag, dann mit der Tastatur einen schönen Text schreiben und fertig ist die Erinnerung an schöne Momente. Wer sich nicht zutraut, das selbst zu machen, dem wird am Tresen auch geholfen.

Da entwickelt sich ohnehin so manches Fachgespräch. Wenn manch’ Feriengast sein Material abgibt, kommt auch ein Fotoprofi ins Staunen. „Wir haben einen Kunden, der macht Infrarot-Fotografie“, sagt Leif Quedens. „Die Bilder sehen aus wie im Märchen, ganz mystisch mit irren Kontrasten.“ Der Kunde ist seit zig Jahren Amrum-Fan. „Vielleicht frage ich ihn, und wir stellen tatsächlich mal ein paar Fotos von ihm aus“, überlegt Quedens laut.

Über Undine Bischoff

Journalistin und Texterin. Fuhr mit drei Jahren zum ersten Mal über den Kniep – in einer Schubkarre. Weil ihr Vater da draußen eine Holzhütte baute, zwanzig Feriensommerjahre lang. Betextet Webseiten und Kataloge, schreibt für verschiedene Medien und natürlich für Amrum News.

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One comment

  1. Hallo liebe Amrum-Freunde,

    für den Leif schreibe wir sehr gerne ein paar liebe Zeilen. Meine Frau und ich haben auf der Insel der Freiheit 2014 auf dem Leuchtturm geheiratet. Leif war unser Hochzeitsfotograf. Wir können Leif mit besten Gewissen absolut weiterempfehlen. Er ist ein Könner in seinen Fach und ein total lieber Mensch. Wir freuen uns, Ihn im Juli 17 wieder persönlich auf unserer Lieblingsinsel zu sehen. Wir sind schon ganz ungeduldig bis wir endlich wieder auf Amrum sind. Tja Vorfreude ist die schönste aller Freuden. Wir wünschen Ihm allzeit gutes Gelingen mit seiner Neu-Investition.

    Beste Grüße aus Oberhaching

    Gaby Schubert-Lange&Andreas Lange

    PS.: Auch die Kinka ist eine sehr professionelle Fotografin, die wir leider noch nicht persönlich kennen 🙂 Vielleicht ergibt sich ja was im Juli um uns kennenzulernen.

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