Strand Shuttle in Norddorf


Am Anfang der letzten Gemeindevertretersitzung gab Bürgermeister Christoph Decker eine kurze Übersicht über den Stand der Bauarbeiten der Gemeinde Norddorf.

Die Dacherneuerungsarbeiten am Gebäude der Kurverwaltung sind bis auf kleine Restarbeiten abgeschlossen. Auch die die Erneuerung des Bohlenweges hinter dem Minigolfplatz ist fast fertiggestellt, lediglich an einigen Stellen, an denen der Weg höher als 90 cm ist, muss noch ein Geländer nachgerüstet werden. Da sich das Anbringen von Windfangzäunen auf der Dünenfläche vor dem Restaurant Strand 33 etwas verzögert hat, muss jetzt nochmals Sand weggeschoben werden.

Bei einer Veranstaltung des Bauamtes in Husum, an dem die Bürgermeister und Mitglieder des Amtsausschusses teilnahmen, wurde unter anderen auch über die Wohnbedarfsanalyse diskutiert, die vor einigen Monaten auf Föhr und Amrum durchgeführt wurde. Auch wenn die Gesamtzahlen der in Zukunft benötigten Dauerwohnungen dem einen oder anderen zu hoch erschien, gab es keinen Zweifel daran, dass zu wenig Wohnraum für Dauermieter vorhanden ist. Dieses soll nun bei der Aufstellung zukünftiger Bebauungspläne berücksichtigt werden.

Der Tourismusausschussvorsitzende Gunnar Hesse berichtete von der letzten Ausschusssitzung. Auch die Gemeinde Norddorf wird ab 2020 von der ursprünglichen Fremdenverkehrsabgabeauf die Tourismusabgabeumstellen. Um die Hebesätze festzulegen, müssen in einem ersten Schritt die Vermieter ihre Vermietungsumsätze mitteilen. Entsprechende Fragebögen werden demnächst an alle Vermieter verschickt.

Strandshuttle für Norddorf

Über den Fahrzeugverkehr zum Strand hat es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden gegeben. Eigentlich ist die Zufahrt nur Anliegern, Versorgungsfahrzeugen und Fahrzeugen, die einen Behinderten transportieren (mit Ausweis) vorbehalten. Leider fahren auch zahlreiche andere Urlauber mit dem PKW hinaus zum Stand. Nicht nur der Verkehr, sondern auch die Parkmöglichkeiten sind problematisch. Um jetzt Urlaubern, denen der Fuß- oder Fahrradweg hinaus zum Strand zu beschwerlich ist, auch die Möglichkeit zu geben, diesen komfortabel zu erreichen, wird mit der kommenden Saison ein Strand Shuttleeingesetzt. Dieses 9-Sitzige Elektromobil (1 Fahrer und 8 Fahrgäste) wird mit einem festen Fahrplan regelmäßig vom Ortskern hinaus zum Strand und zurück fahren. Genaue Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte werden demnächst veröffentlicht. Zur Finanzierung der 15.000 € Anschaffungskosten hofft man noch entsprechende Zuschüsse zu bekommen. Da nicht sicher ist, wie dieses Angebot angenommen wird, ist ein einjähriger Probebetrieb vorgesehen. „Wir haben in der Vergangenheit oft über dieses Thema gesprochen, jetzt ist es an der Zeit, dass wir das Projekt auch umsetzen“ so Bürgermeister Decker.

Darüber hinaus wird die Gemeinde Norddorf auch noch 2 kleinere einsitzige Elektromobile anschaffen (Reichweite 80 km) und von einem Dienstleister vermieten lassen.

Eine weitere Neuerung wird der Friesen Bank Weg. 10 originell gestaltete Bänke, mit friesischen Sprüchen verziert, werden entlang eines vorgezeichneten Weges rund um Norddorf an besonders schönen Punkten aufgestellt.

Um die Parkplatzsituation am kleinen Gewerbegebiet in Norddorf zu entspannen, werden zusätzliche Parkplätze rechts neben der Abfahrt errichtet. Ein neues Hinweisschild wird eine Übersicht über alle Parkmöglichkeiten geben.

Auch hier soll eine Bank stehen …

Wie auch in den anderen Gemeinden, stellte Tourismuschef Frank Timpe auf der letzten Tourismusausschusssitzung das Ergebnis der Umfrage zur Fortschreibung des Touristischen Entwicklungskonzeptes (TEK) vor. In einem Fragenkatalog ging es um die zukünftige Ausrichtung der touristischen Entwicklung auf Amrum. Auf Basis dieser Umfrage wird die Amrum Touristik Ihre zukünftige Arbeit hinsichtlich Marketing, Investitionen und Arbeitsschwerpunkte ausrichten.  Fragen wie Erhöhung der Bettenkapazität, Qualitätsverbesserungen in den Quartieren, Höhe der Kurabgabe, gegenseitige Leistungen/Zahlungen untereinander und Infrastrukturentwicklung galt es zu beantworten. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine relativ große Übereinstimmung hinsichtlich der zukünftigen Touristischen Entwicklung bei den 3 Gemeinden vorhanden ist. Das fertige Konzept wird dann demnächst vorgestellt.

Im Zuge der Arbeiten zur Erstellung eines Regenwasserkanalkatasters für die Amrumer Gemeinden müssen jetzt auch Kanalspül- und Inspektionsarbeiten durchgeführt werden. Das Auftragsvolumen für die ganze Insel beläuft sich auf etwa 400.000 €, für die Gemeinde Norddorf fallen davon zirka 95.000 € an.

Zur Deckung des Aufwandes für die Herstellung, den Ausbau und die Erneuerung von Straßen, Wegen und Plätzen erhebt die Gemeinde Beiträge, deren Höhe in der jeweils gültigen Straßenbaubeitragssatzungder Gemeinde geregelt sind. Die jetzige Satzung der Gemeinde Norddorf vom 4.12.2001 entspricht an mehreren Stellen nicht mehr der gültigen Rechtsprechung. In einer Übersicht wurden die einzelnen Änderungen vorgestellt und die Gemeindevertretung stimmte dem neuen Satzungsentwurf zu.  Bei der zurzeit gültigen Satzung werden die unmittelbaren Anlieger nach einem festgelegten Schlüssel an den Baukosten beteiligt. Grundsätzlich ist aber auch eine Kostenregelung über sogenannte wiederkehrende Beiträgemöglich. Hierbei werden die Beiträge auf alle Grundstückseigentümer der Gemeinde umgelegt. Da für dieses Modell alle Grundstücke entsprechend des gültigen Verteilungsschlüssels erst einmal katalogisiert werden müssen, ist ein nicht unerheblicher Aufwand damit verbunden. Man war sich einig, dass diese Regelung bei einer zukünftigen grundsätzlichen Neufassung eine Alternative sein könnte.

 

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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One comment

  1. Strand Shuttle in Norddorf:

    Das fnde ich eine hervorragende Idee – wie oft habe ich mich als Fussgängerin oder Radfahrerin in Norddorf auf dem Weg zum Strand über die fremden Autofahrerer geärgert, die trotz Beschilderung auf der Strasse zum Strand unterwegs waren.
    Oft habe ich mich gefragt: Warum wird keine Schranke aufgestellt, die nur Fahrzeuge mit Berechtigungsausweis öffnen können. Warum wird die Strasse nicht als Promenade ausgebaut, mit Aufhebung der Trennung zwischen Fuß- und Fahrweg (“shared space”). Die berechtigten Autofahrer (Zuliefer, Anwohner etc.) nehmen Rücksicht auf die Fußgänger und die Fahrradfahrer nehmen Rücksicht auf die Fußgänger…. alle haben Urlaub und sind entspannt (bis auf die arbeitenden Amrumer natürlich, aber die sind ja auch entspannt).
    Die Shuttle-Idee finde ich charmant, wenn die Nutzung mit Gästekarte gratis ist, natürlich noch charmanter. Ansonsten gehe ich zu Fuß oder nehme das Fahrrad.
    Freue mich schon auf meinen nächsten Amrum-Aufenthalt im Juli.
    Ulrike Löhrl

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