In den nächsten Tagen erhielt Pastorin Martje Brandt dann täglich Mails mit dem Inhalt: “Es ist eine Spende eingegangen”. Auch in die Spendendosen in Läden und Arztpraxen wurde einiges eingelegt. Es zeigte sich, wie viele Freunde und Förderer die Kapelle in Wittdün hat, wie vielen Menschen es am Herzen liegt, dass sie erhalten und ihr äußeres Erscheinungsbild ansehnlicher wird.
Am Heiligen Abend konnte im Weihnachtsgottesdienst in Wittdün schon mitgeteilt werden, dass inzwischen 11.700€ zusammen gekommen waren. Dadurch, dass die Außenbeleuchtung vor dem Gottesdienst ausfiel und viele Menschen in einer Pfütze auf dem Weg von der Kapelle in die Kirche fast feuchte Füße bekamen, konnte sich diese Summe inzwischen noch weiter erhöhen.
Am zweiten Weihnachtstag nahm Pastorin Brandt eine besondere Spende entgegen. Die Amrumer Freimaurerloge Ambronia spendete für jedes Jahr, seit es die Kapelle gibt, 10,-€, also insgesamt 1160,-€ in der Hoffnung, dass sie noch viele gute Jahre erleben möge.
„Wir fanden den Nikolausmarkt mit der Spendenaktion an der Wittdüner Kappelle sehr schön und möchten mit dieser Spende einen Teil dazu beitragen, dass die notwenigen Arbeiten umgesetzt werden können und die Kapelle erhalten bleibt“, erklären Georg Neisen und Holger Peters von der Freimaurerloge Ambronia. Jährlich spenden sie auf Amrum für wohltätige Zwecke und für die Jugend- und Seniorenarbeit. „Es ist uns sehr wichtig, auf der Insel Projekte zu unterstützen“, erzählt Georg Neisen bei der Übergabe des Spendenschecks. Dankend nahm Brandt die große Unterstützung entgegen: „Es ist wirklich so schön, wieviel Spenden wir für die Wittdüner Kappelle bekommen.”
1903 wurde die Kapelle am damaligen Ortsrand in Wittdün erbaut. Heute finden dort Gottesdienste, Beerdigungen, Konfirmationsunterricht, musikalische Feiern und auch Vorträge statt. Die Bereicherung des Ortsbildes durch die christliche Kapelle ist bis heute spürbar und ihr ganz eigener Charme sichtbar. Neben der Architektur zieht vor allem das ausdrucksstarke Altarbild die Besucher in seinen Bann, auf dem Christus, das rettende Licht, in Verbindung mit Schiffen in Seenot und dem alten Amrumer Leuchtturm abgebildet sind.
Nun arbeitet die Kirchengemeinde St. Clemens auch im Zusammenwirken mit dem Kirchenkreis Nordfriesland und in Kontakt mit der Gemeinde Wittdün an der Umsetzung der Gestaltungspläne. Pastorin Brandt sagt, dass inzwischen viele gute Ideen zur Gestaltung eingegangen sind, die über einen einfachen neuen Holzzaun hinausgehen. Auch hierin zeigt sich die Anteilnahme an der Zukunft der Kapelle.