Auf den Auftritt in der Blauen Maus am vergangenen Freitag hatte sich das Kölner Trio Fortuna Ehrenfeld besonders vorbereitet. Bereits eine Woche vorher trafen sie auf Amrum ein, um die Insel kennenzulernen. Und natürlich auch, um gemeinsam zu proben. Denn- in der aktuellen neuen Bandbesetzung mit seinen beiden Bandkollegen Jenny Thiele (Keyboard, Gesang) und Jannis Knüpfer (Schlagzeug) ist es sowohl der erste gemeinsame, öffentliche Auftritt als auch der erste Besuch in der Blauen Maus, also absolute Premiere!
Kopf der Band ist Sänger und Gitarrist Martin Bechler, der hauptberuflich Musikproduzent, Texter und Musiker ist, vor Fortuna Ehrenfeld einen Musikproduktionsbetrieb in Köln leitete, und demnächst noch eine Dozentenstelle an der Kölner Musikhochschule antreten wird, um dort Poesie und Textkunst zu unterrichten. Jenny Thiele ist studierte Musikerin und tätig in eigenen Projekten in der Theaterszene, Tanz und experimenteller Szene. Jannis Knüpfer hat Sound Design studiert, und ist kreativ tätig mit Klängen und Geräuschen.
Fortuna Ehrenfeld gründete sich 2016, und seitdem läuft es. Ausverkaufte Konzerte in Deutschland, der Schweiz, Belgien und Luxemburg, und unter vielem anderen ein Auftritt im Rockpalast, sowie auf einem riesen Konzertschiff in Köln. Im gleichen Jahr entstand auch schon das erste Album mit dem Namen “Das Ende der Coolness Vol.2, gefolgt vom nächsten Album in 2017 “Hey Sexy”. 2019 folgte dann Album Nr.3, “Helm ab zum Gebet”. Mit “Debout pour ma prière” erschien ein Album auf französisch, und da wird es am 21. Juni in Paris auf einem Konzert vorgestellt werden.
Einen Auszug aus den bisherigen Alben präsentierte Fortuna Ehrenfeld nun am vergangenen Samstagabend in der Blauen Maus, die wie immer sehr gut besucht war. Denn in Sachen Musik zaubert Jan von der Weppen ja immer wieder neue Künstler aus dem Hut, und auf die kleinste Bühne Amrums, auf der schon so viele Künstler standen.
Auch aus Hamburg sind zahlreiche Fans und Freunde eigens für den Maus-Auftritt angereist, sorgten für ordentlich Stimmung und sangen die Texte von Songs wie “Hundeherz”, “Tequila”, “Hör endlich auf zu jammern”, oder die “Europahymne” als Techno-Version aus voller Kehle mit.
Die Texte der Songs stammen alle aus Martin Bechlers Feder. “Den Kern produziere ich, das ist sozusagen meine Schatztruhe, und da lass ich auch keinen ran. Aber es wäre ein Verbrechen, die kreative Spielfolge und hochgradige Kompetenz von Jenny und Jannis nicht irgendwann damit einzubauen”, erklärt Martin Bechler überzeugt.
Die Musik, die Drei machen bezeichnen sie selbst als Popmusik. “Man würde eigentlich Indie Pop sagen- aber wer braucht solche Schubladen? Schubladen brauchen immer nur die Leute die es verkaufen. Privatpersonen, denen Musik gefällt, die müssen nicht wissen wie das heißt.
Wir sind nicht die ersten, die mal ein bisschen verrücktes Zeug machen. Denn uns geht’s in erster Linie immer um Musik. Und weil wir wissen das es in diesem Beruf der Sache durchaus hilft in irgendeiner Form ein bisschen aufzufallen, damit die Leute eine Gedankenstütze haben, sind wir nicht gerade schüchtern nach außen. Es ist ja auch schon ein bisschen schräg was wir machen, für viele Ohren. Aber nicht für unsere. Wir kommunizieren eben eine gewisse Freakness, aber wir sind sehr gut ausgebildete und bodenständige Musiker, die Lust an theatralen Umsetzungen haben und da darf alles passieren, aber eins nicht – Langeweile”.
Was hat Fortuna Ehrenfeld für Zukunftspläne? “Das Jahr ist schon mal durchterminiert. Wir haben schon so viel Tolles erlebt, aber es kommen noch sehr, sehr viele tolle Sachen. Mein Ziel? Dieses System so zu stabilisieren, dass wir möglichst lange viel Freude daran haben. Ich zieh das jetzt durch, bis ich nicht mehr laufen kann, denn ich bin hier noch lange nicht fertig. Material und Pläne im Kopf- und das will alles raus. Bei diesem gewachsenen Team, ich nenne es gern “Perfect Matches”, gibt es keinen Neid oder Kompetenzgerangel. Das ist hier ein positives eskalieren lassen, um einfach miteinander tolle Sachen zu machen”, so Martin Bechler überzeugt.
Bis in die späte Nacht wurde in der Maus gefeiert, es gab noch reichlich Zugaben, tollen Sound und viel, viel Applaus.
Es war ein verrückt-schräger Abend- und er war gut. Punkt.
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