Justus Frantz auf Amrum – Highlight trotz Pandemie


Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm …

Justus Frantz, der große Deutsche Pianist und Dirigent mit eigenem Orchester, der „Philharmonie der Nationen“, hat nach 2 Jahren Abstinenz wieder den Weg nach Amrum gefunden, um hier sein 14. und 15. Konzert zu spielen. Der geringen Zuschauermenge von 80 Personen im großen Saal im Norddorfer Gemeindehaus, darin enthalten sind auch Stühle auf der Bühne, welche mit 12 Metern Breite so etwas bei einem reinen Klavierkonzert zulässt, begegneten Veranstalter und Künstler mit einem Zusatzkonzert vorab um 17.00 Uhr.

Thema war der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens, der Altmeister bekennt sich auf der Bühne offen zu seiner „Leidenschaft“ für den großen, früh ertaubten Komponisten. Die Werke gäben Energie und Lebenskraft, Beethoven sei die beste Medizin. Frantz empfahl dem empfahl dem Publikum, wenn es jemandem nicht gut ginge und Trübe Gedanken aufzögen, „…nehmen Sie keine Tabletten, hören, oder besser noch, spielen Sie Beethoven!“

Bereits vor der Pause spielte Frantz 2 Sonaten, eingangs die „Pathétique“ und gleich darauf die „Mondschein-Sonate“. Nach der Pause, die der Meister nutzte, um CD´s zu signieren, steigerte sich Frantz zur „Appassionata“, eines der bekanntesten Klavierwerke des Komponisten, sie gilt „als Inbegriff expressiver solistischer Virtuosität“ – damit setzte der Künstler im Gemeindehaus ein besonderes Ausrufezeichen, welches vom Publikum würdig gefeiert wurde! Für die folgenden Zugaben hat Justus Frantz eine kleine Überraschung mitgebracht: seinen Sohn. Justus Frantz jun. war übrigens schon einmal auf Amrum: zum Neujahr 2008 spielte Justus Frantz ein Konzert für Klavier und Geige mit seiner damaligen Frau, Xenia Dubrovskaja, auf Tour dabei hatten sie den – noch sehr kleinen – Nachwuchs, der vom Hotel Hüttmann einen Babysitter benötigte, er selbst kann sich auf Nachfrage daran allerdings nicht mehr erinnern…

Der Meister ließ dem Nachwuchs den Schlussapplaus …

Gemeinsam spielten sie vierhändig den Ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms, abschließend durfte der 15-jährige Filius solo auf Amrum debütieren und tat das mit jugendlicher Leidenschaft: er gab einen sehr virtuosen Satz (Nr. 4) aus Rachmaninoff „six moments musicaux“ und zeigte dem überraschten Publikum, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Der Meister ließ dem Nachwuchs den Schlussapplaus, ein für unsere kleine Insel großer Konzertabend ging zu Ende.

Auf die Frage nach seinem Umgang mit der Pandemie, erklärte Frantz, diese Pandemie sei schrecklich, er habe über 60 Konzerte nicht gespielt. Aber die Zeit öffnete auch zwangsläufig Freiräume für einen vielbeschäftigten Menschen. Frantz hatte schlicht viel Zeit zum Klavierspielen, zum Üben, neue Stücke Einstudieren, sich Besinnen. Für das Amrumer Publikum war das Ergebnis eindrucksvoll: der Meister spielte 6 Beethoven-Sonaten an einem Abend, wahrlich meisterlich.

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Über Michael Hoff

Seit 1986 in die Trauminsel verliebt, hat sich Michael Hoff, Jahrgang 1965, von Hamburg aus nach Amrum begeben, um dort im Tourismus zu arbeiten. Er lebt heute mit Frau und zwei Kindern, die hier geboren sind, in Wittdün. Bei der AmrumTouristik sind Veranstaltungen sein Spezialgebiet. Michael Hoff hat mit “Hoffis Veranstaltungstipps” eine eigene Rubrik, in der er subjektiv die anstehenden Veranstaltungen ankündigt.

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