Etwa vor einem Jahr begann in Europa die bisher schwerste Vogelgrippe-Epizootie. Allein im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und angrenzenden Küstengebieten wurden bis Anfang März 2021 über 16.500 tote und sterbende Vögel gefunden, die mit dem Virus in Verdacht gebracht worden waren. Auch auf Amrum war der Ausbruch der Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, sichtbar. Die drei Naturschutzvereine der Insel, der Verein Jordsand, die Schutzstation Wattenmeer und der Öömrang Ferian meldeten zusammen knapp 400 Wildvögel, die potentiell infiziert gewesen sein könnten.
Aktuell werden auf Amrum erneut Tiere gesichtet, die die typischen Symptome der anzeige- und bekämpfungspflichtigen Tierseuche aufweisen. Die Vögel sind oft lethargisch, haben Koordinationsschwierigkeiten und eine geringe bis gar keine Fluchtdistanz. Häufig sichtet man erkrankte Tiere abseits ihrer Artgenossen. Betroffen waren im Seuchenverlauf des letzten Jahres zunächst vor allem Gänsearten. Einzelne Tiere saßen mitten auf dem Kniep oder auch im Siedlungsbereich. Dieser Trend ist auf Amrum aktuell wieder zu beobachten.
Tote sowie sterbende Wildvögel sollten keinesfalls angefasst werden! Die Aufnahme und Entsorgung der Tiere kann nur von geschultem Personal in Schutzkleidung erfolgen. Der Kreis Nordfriesland teilt mit, dass tote und sterbende Vögel dem örtlichen Ordnungsamt (Mail: oa-amrum@amtfa.de) gemeldet werden können. Das Ordnungsamt kümmert sich um die weitere fachmännische Entsorgung. An Wochenenden steht die Rettungsleitstelle unter Tel. 0461 999 307 06 zur Verfügung. Sie gibt die Meldungen gebündelt an die Ordnungsbehörden weiter.