Die rasant ansteigende Zahl der Infizierten beunruhigt auch die Insulaner. Betrug die Zahl der positiv auf Corona getesteten Einheimischen auf Föhr und Amrum (das Gesundheitsamt veröffentlicht die Zahlen immer nur für Föhr und Amrum gemeinsam) am Donnerstag letzter Woche noch 54, so stieg die Zahl der Infizierten in den vergangenen Tagen sprunghaft auf 99 an (Stand Mittwoch, 12.1.22). In den vergangenen Corona-Wellen sind Föhr und Amrum noch relativ glimpflich davongekommen, diesmal jedoch macht Corona nicht in Dagebüll halt, sondern breitet, sich gemäß dem Trend in Schleswig-Holstein, auch auf den Inseln aus. Es sind keine spezifischen Hot-Spots bekannt, von denen in diesen Tagen die Ausbreitung ausgeht, sicherlich haben aber Silvesterfeiern und Disco-Besuch über die Jahreswende einen erheblichen Anteil an der hohen Zahl der Infizierten.
Auf Amrum waren die Aktivitäten von Einheimischen und Gästen sehr zurückhaltend, es gab weder Discoveranstaltungen noch größere Versammlungen über den Jahreswechsel. Die traditionellen Treffen im Norddorfer Dorfzentrum oder vor der Nebeler Kirche fanden, genau wie das sonst übliche Hulken, nicht statt. Diese Vorsichtsmaßnahmen haben sich anscheinend ausgezahlt, die Zahl der positiv Infizierten auf Amrum ist wesentlich geringer als auf Föhr und liegt zurzeit im unteren einstelligen Bereich.
Es gilt jedoch auch weiterhin vorsichtig zu bleiben und die verschärften neuen Regeln, die ab den 12. Januar in Kraft treten, unbedingt zu befolgen https://www.amtfa.de/news/1/703530/nachrichten/coronavirus-neue-regeln-in-schleswig-holstein.html).
Experten empfehlen aufgrund des besseren Eigenschutzes, FFP2 Masken zu benutzen. OP-Masken schützen vor allem andere Menschen in der nahen Umgebung vor Tröpfchen, die der Maskenträger etwa beim Sprechen oder Husten aus Mund und Nase abgibt. FFP2 Atemschutzmasken haben eine deutlich weitreichendere Wirkung. Wenn sich ein infizierter und ein gesunder ungeimpfter Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten nur bei 0,1 Prozent. Ist die Person geimpft, sinkt das Ansteckungsrisiko sogar noch weiter, so die Forscher des Max-Planck-Instituts. Es ist allerdings wichtig, dass die Maske richtig sitzt. https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/OP-und-FFP2-Masken-Was-ist-der-Unterschied,schutzmasken150.html
Nach wie vor ist ein hoher Impfstatus eine der wesentlichen Voraussetzungen, dass sich die Pandemie nicht weiter ungehemmt ausbreitet und die Krankenhäuser nicht von coronabedingten schwer erkrankten Patienten überfüllt werden. Immer wieder sieht und hört man, dass es auf dem Festland erhebliche Engpässe und längere Wartezeiten für das Impfen gibt. Allen sind noch die frustrierten Kommentare von Personen im Ohr, die Anfang vergangenen Jahres oft vergeblich versucht haben, Impftermine zu bekommen. Dies war und ist auf Amrum glücklicherweise anders. Unsere Inselärzte haben es geschafft, schon frühzeitig ausreichend Impfstoff zu beschaffen und zusammen mit ihren Teams, bei sehr gut organisierten Impfterminen, die einheimische Bevölkerung zügig zu impfen. Vielen Dank an die Praxis Teams Breymann und Derichs für all die Mühe, wir fühlen uns bestens versorgt.