Neue Schnellverbindung von Büsum nach Amrum


 

Seit über drei Jahren verkehrt der Katamaran ADLER CAT von Sylt und Amrum nach Helgoland und wird auch zwischen Cuxhaven und Sylt eingesetzt.

Im vergangenen Herbst wurde von der Reederei Adler-Schiffe in Kooperation mit North Frisian Offshore in Norwegen ein weiterer Passagierkatamaran, die SALTEN erworben. Der Katamaran war zuletzt im Seegebiet der Lofoten eingesetzt. Für das flache Wattenmeer-Fahrwasser ist der Katamaran aufgrund seines geringen Tiefgangs bestens geeignet. Die SALTEN hat eine hohe Seegangstabilität und das will sich die Reederei zukünftig für den geplanten Einsatz zu Nutzen machen. In Büsum wurde der Katamaran umgebaut und auf den neuesten Sicherheitsstand gebracht. Einige Restarbeiten müssen noch erledigt werden.

Die Reederei Adler-Schiffe bietet bis Ende Oktober immer donnerstags und freitags eine Schnellverbindung von Büsum nach Amrum mit dem neuen Katamaran ADLER JET an.

Abfahrt ist in Büsum vom Fischerkai 2 um 8.45 Uhr, um 10.45 Uhr wird das Drehkreuz Wittdün auf Amrum erreicht. Bis 18 Uhr haben die Fahrgäste Zeit sich die jeweiligen Sehenswürdigkeiten anzusehen. Mit der ADLER RÜM HART können Reisende nach Föhr weiterfahren und um 17:10 Uhr mit dem Schiff wieder zurück nach Wittdün fahren. Um 18 Uhr fährt der ADLER JET zurück nach Büsum, wo sie gegen 20 Uhr eintrifft.

Adler Jet vor Wittdün © Gerd Arnold

Der ADLER JET legt zwischenzeitlich um 11.15 Uhr in Wittdün wieder ab und bringt Fahrgäste auf die Hochseeinsel Helgoland. Nach fast vier Stunden Aufenthalt auf dem Felsen ist die Abfahrt ab Helgoland um 16.15 Uhr, gegen 17.30 Uhr legt der Katamaran in Wittdün wieder an um die Amrumer Gäste wieder einzusammeln und nach Büsum zu fahren.

Zum ersten mal legte der ADLER JET am Donnerstag aus Büsum kommend in Wittdün an, langsam näherte sich der 41 Meter lange Katamaran durch das Wittdüner Fahrwasser dem Anlegeplatz.

Ca. 80 Büsumer Fahrgäste stiegen auf Amrum aus. Helgolandausflügler konnten nun an Bord gehen und sich in knapp 75 Minuten, von den Schiffsführern Nicolai Back und Tom Thomssen, auf die Hochseeinsel Helgoland fahren lassen. An diesem Tag war eine ruhige See, doch leider war das Wetter etwas dunstig. Platz findet man an Bord auf dem Standard Hauptdeck (237 Sitzplätze) mit einem Bord-Kiosk und auf dem Oberdeck (30 Sitzplätze) in der VIP-Lounge, hierbei handelt es sich um einen geschlossenen Bereich inklusive Softdrinks und Kaffee.

Hauptdeck © Gerd Arnold

Auf dem Freideck sollen in Kürze noch die fehlenden Tische und Bänke montiert werden, diese dürfen aber nur bei schönem ruhigen Wetter benutzt werden.

Auf der ersten Fahrt war die Anzahl der Fahrgäste noch überschaulich, aber mit dem Beginn der Urlaubersaison wird eine höhere Auslastung erwartet.

Der Katamaran wird auch in Zusammenarbeit mit der AG Norden Frisia aus Norddeich wöchentlich von samstags bis mittwochs von Norddeich über Norderney nach Helgoland eingesetzt werden.

Der ADLER JET wurde 2003 bei Austal Ships in Henderson/Australien gebaut. Er ist 41 Meter lang und 11,50 Meter breit. Sein Tiefgang beträgt max. 1,50 Meter. Nach dem Umbau in Büsum verfügt der ADLER JET über 267 Sitzplätze.

Angetrieben wird der Hochgeschwindigkeitskatamaran (HSC) von 2 Wasserjets mit jeweils 2.320 kW (3.154 PS) Leistung, dass bringt den HSC auf eine Höchstgeschwindigkeit von 34 Knoten (ca. 63 km/h). Er fährt mit einer Dienstgeschwindigkeit von ca. 24 Knoten (44 km/h). Beim Wasserstrahlantrieb wird über einen schnelllaufenden Motor ein ummantelter Propeller angetrieben, der Wasser unter dem Rumpf ansaugt und über bewegliche Düsen am Heck wieder ausstößt.

Geschäftsführer und Gesellschafter Jannes Piepgras war bei der ersten Fahrt nach Helgoland mit an Bord der ADLER JET.

Auf der Brücke v.l.: Jannes Piepgras, Tom Thomssen und Nicolai Back © Gerd Arnold

Auf die Frage warum der Katamaran in der Wittdüner Hafenzufahrt so extrem langsam fährt äußerte er sich wie folgt: „In erster Linie wollen wir den Schwall (oftmals eine große Welle, die das zuvor abgezogene Wasser auf einmal wieder an das Ufer zurückwirft. Und dabei kann eine Brandungswelle erzeugt werden) vermeiden und bei geringerem Wasserstand fehlt eben Wasser unter dem Kiel. Die Ansaugleistung – Geschwindigkeit – muss heruntergefahren werden und somit läuft das Schiff sehr langsam in den Hafen ein bzw. aus. Dadurch sollen Schäden am Antrieb vermieden werden, bei der ADLER CAT hatte es bereits einen Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich gegeben, da war beim Ansaugen Sand in die Filter geraten.“

Auch in der Wittdüner Hafeneinfahrt besteht die Gefahr wie bereits in Dagebüll und anderen Häfen an der Nordseeküste, vor allem bei Ostwind, wenig oder gar kein Wasser mehr unter dem Kiel, zu haben.

Piepgras betont: „Ständige Ausbaggerungen sind das A und O um hier auch weiterhin Fahrpläne einzuhalten und damit das touristische Angebot aufrecht halten zu können“.

Am kommenden Donnerstag wird die ADLER JET aus Büsum kommend wieder in Wittdün erwartet und hier Fahrgäste, zu Deutschlands einziger Hochseeinsel, nach Helgoland aufzunehmen.

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Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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