Für viele Amrumer*innen und Urlauber*innen steht am ersten Novemberwochenende traditionell ein ganz besonderes Event an, denn wie jedes Jahr hatte auch dieses Jahr das Seeblick ****S Genuss und Spa Resort in Norddorf besonders schmackhafte Pläne und mit Philipp Heid einen tollen Sternekoch für das 36. Schleswig-Holstein Gourmet Festival eingeladen.
Am Samstag, den 5. November ging es in die erste Runde mit 100 Gästen, der zweite Abend, am Sonntag, den 6. November, war mit 75 Gästen etwas entspannter. Nicole Hesse, Chefin des Hauses, erzählt, dass es das erste Mal in 20 Jahren sei, dass das Festival nicht ausgebucht ist, trotzdem ist sie zufrieden mit den beiden Abenden. Das Festival bringt immer wieder viele „Seeblicker“ zusammen. Ehemalige Auszubildende und Mitarbeiter*innen sitzen unter den Gästen oder kommen, um den Ablauf des Abends in unterschiedlichen Bereichen zu unterstützen. Einer von ihnen sagt, es sein wie nach Hause zu kommen. Auch Nicole Hesse freut sich darüber, „es ist wie ein Familienfest“ und fügt unter Zustimmung ihres Sohnes Jannis hinzu, dass die Ausrichtung des Gourmet Festivals für sie „schöner als Weihnachten ist“. Die Kinder von Gunnar und Nicole Hesse helfen beim Gourmet Festival schon seit sie klein sind mit. Jannis ist inzwischen Koch und unterstützt in der Küche, während Jule im Service arbeitet. Ein richtiges „Familienfest“ also. Das schätzen auch die vielen Stammgäste beim Gourmet Festival, viele von ihnen buchen gleich nach dem Menü für das nächste Jahr, ohne zu wissen wann genau es stattfindet und wer der Gastkoch oder die Gastköchin sein wird.
Der diesjährige Gast Phillipp Heid war bereits für das Jahr 2020 eingeladen, nachdem coronabedingten Ausfall war er für Frühjahr 2021 eingeplant, da auch dieser Termin ausfallen musste, freuen sich alle Beteiligten um so mehr, dass er nun endlich sein Menü im Seeblick kochen konnte. Philipp Heid, gebürtiger Pfälzer, begeistert aktuell Gäste im Prisma im Park Hotel in Vitznau in der Schweiz. Der Sternekoch verbindet europäische Küche mit asiatischen Einflüssen. Sein Können diese zwei Einflüsse miteinander zu verbinden stellte er auch während des Gourmet Festivals unter Beweis. Jeder der zehn Gänge zeigte, dass Heid ein außergewöhnliches Händchen für die Kombination unterschiedlicher Cuisinen hat.
Nach Kleinigkeiten zur Begrüßung ging es bereits mit dem ersten Gang los: Nordfrisische Wildauster „Bangkok Style“ by Prisma & „Amrum Style“ by Seeblick. Hier zeigte sich bereits die erste regionale Vorliebe des Gastkochs, Thailand. Im Laufe des Abends hatte die thailändische Küche immer wieder einen Auftritt. Die zweite große Inspiration an diesem Abend war die japanische Küche. Nach einem kleinen Zwischengang mit Brötchen vom Inselbäcker mit Amrumer Meersalz und Butter gab es Thunfisch mit Gurke, Shiso und Koshihikari Reis. Der nächste Gang hat das Zusammenspiel zwischen der japanischen und der norddeutschen Küche perfektioniert. Das Onsen-Ei, ein besonders langsam auf niedriger Temperatur gegartes Ei, gab es mit Spinat und Krabben. Danach bestach das Menü mit Kabeljau an Blumenkohl mit Yuzu und Panko. Weiter gint es mit Pilzen, Gyoza und jungem Lauch. Der letzte herzhafte Gang war auch zugleich der erste Fleischgang. Das Husumer Rind wurde mit Kürbis, Massaman-Curry und Bimi serviert. Fürs Dessert tischte Heid dann eine Kreation rund um die Kiwi auf. Zwar keine typische Dessertfrucht, aber mit Matcha, Quark und Vanillecreme ein sehr leckerer Nachtisch, sowohl optisch, als auch geschmacklich. Zum Abschluss gab es dann noch Petit Fours vom Seeblick, Pralinen mit Amrumer Fichtengeschmack.
Vor dem Essen hatte Amrum News außerdem das Glück ein kurzes Interview mit Philipp Heid führen zu dürfen. Der sympathische Koch erzählt, dass er das erste Mal auf Amrum ist und sogar etwas Zeit hatte mit seiner Familie die Insel zu erkunden. Nachdem er unter seinem letzten Chef bereits mehrmals bei einem Gourmet Festival dabei war, ist es auf Amrum für ihn erst das zweite Mal als Küchenchef. Am meisten Spaß macht Heid die Ausführung an solchen Abenden mit dem Team. Es ist wie eine Familie und alle haben Spaß an der Sache und freuen sich dazuzulernen. Es sei zwar auch eine Herausforderung mit fremdem Team, in fremder Küche zu arbeiten, aber er sei recht flexibel und entspannt als Küchenchef. Der Sternekoch muss sich nicht auf seinen Weg festlegen und meint, „das wird schon werden, und wenn es am Ende schmeckt und die Gäste glücklich sind ist es gut“.
Das scheint Philipp Heid und dem gesamten Seeblick-Team augenscheinlich auf jeden Fall mal wieder gelungen zu sein. Nach dem Menü konnte man in viele glückliche und satte Gesichter schauen. Alles in allem ein sehr gelungener Abend mit vielen kulinarischen Leckerbissen, die die Besucher*innen des Gourmet Festivals so schnell wohl nicht vergessen werden.