Plätze knapp: Föhrer wollen Informationen …


Volles Haus des Gastes in Nieblum: Über 100 Einwohnerinnen und Einwohner besuchen eine Informationsveranstaltung des Amtes Föhr-Amrum und der Föhr Tourismus GmbH (FTG). Sie folgten einer Einladung von Amtsdirektor Christian Stemmer, dessen erstem Stellvertreter Uli Hess, Amtsvorsteherin Heidi Braun sowie FTG-Geschäftsführer Jochen Gemeinhardt.

Zunächst berichtete der FTG-Geschäftsführer von abgeschlossenen, aktuellen und geplanten Projekten im touristischen Bereich. Die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Kritik zu äußern, nutzten einige der Anwesenden bei Themen wie Tourismusakzeptanz, Veranstaltungsplanung und Tageskurabgabe. Im direkten Austausch konnten so an vielen Stellen Unklarheiten über Zuständigkeiten und Absichten ausgeräumt werden.

Viel Stoff, dem nach einer kurzen Pause die Präsentation des Amtsdirektors folgte. Christian Stemmer berichtete von Aktivitäten des Amtes in den Bereichen Energie- und Wärmeversorgung der Inseln sowie Planungen zum Wohnungsbau, Verkehr und weiteren Bauprojekten.

So soll die 2020 gegründete Inselwerke Föhr-Amrum GmbH den Weg zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Energieversorgung der Inseln Föhr und Amrum ebnen. Tätigkeitsfelder der rein kommunalen Gesellschaft, an der das Amt Föhr-Amrum 51 Prozent und die Inselgemeinden 49 Prozent der Anteile tragen, werden vorrangig der Betrieb von Strom- und Gasnetzen sowie die Erzeugung und der Vertrieb von Strom und Wärme sein.

In der Folge wurde im Januar 2022 die Inselenergie Föhr-Amrum GmbH gemeinsam mit dem Partner DSK Energie GmbH als operative Tochtergesellschaft der Inselwerke ins Leben gerufen. Die Inselwerke halten 80 Prozent und die DSK Energie GmbH 20 Prozent der Anteile. Zentrale Tätigkeitsfelder sind die insulare klimafreundliche Erzeugung sowie der Vertrieb von Strom und Wärme.

Für den Standort des Wärmenetzes Föhr-Mitte (Alkersum, Midlum, Oevenum und Nieblum) in Alkersum sei das Bauleitplanverfahren gestartet (Gewerbegebiet und Solarthermie-Fläche), berichtete Stemmer. Die Erstellung der Bauleitpläne (B-Plan- und F-Planänderung) erfolgt durch das Bau- und Planungsamt. Nächster Schritt ist die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit.

Zudem soll über die Inselenergie die Erstellung und Umsetzung weiterer Quartierskonzepte für die Inselgemeinden koordiniert werden. Nachdem auch die übrigen elf Inselgemeinden Anträge für die zweigeteilte Förderung bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und der Investitionsbank Schleswig-Holstein gestellt haben, sind erste Förderbescheide bereits eingegangen. Liegen Letztere von beiden Geldinstituten für alle Gemeinden vor, beginnt die Ausschreibung und Angebote werden eingeholt

Ein weiteres wichtiges Thema der Inselenergie ist die Erstellung und Umsetzung einer Ladeinfrastruktur. Mit elf Gemeinden wurden Standorte festgelegt und Gestattungsverträge geschlossen und das Ausschreibungsverfahren durchgeführt.

Im weiteren Verlauf gab der Amtsdirektor einen Überblick über die geplante Neukonzeption des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs, die Sanierung der Sportanlage der Eilun-Feer-Skuul, für die das Konzept erstellt wurde, und das Ende 2022 fertiggestellte Radverkehrskonzept Föhr, mit dem Ziel eines attraktiven Radverkehrsnetzes für Einheimische und Gäste.

Schließlich wurden das neue Bürgerportal, das im Amtsbereich ab dem 1. Februar 2023 genutzt werden kann, vorgestellt und die Anwesenden in Sachen Wohnraum auf den neuesten Stand gebracht.

Im September 2021 hatten die Inselgemeinden die Wohnungsbaugenossenschaft Föhr-Amrum eG gegründet. Deren Ziel ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraums auf Föhr und Amrum und erstes Projekt ist der Bau von acht Mehrfamilienhäusern im Wyker Kortdeelsweg.

Für weitere Projekte werden in Wittdün Gespräche mit der Gemeinde über ein Bauvorhaben am Wittdüner Ortsausgang geführt und in Utersum Gespräche mit der Rehaklinik über ein Bauvorhaben auf dem Klinikgelände.

Für das Wohnraumentwicklungskonzept Föhr-Amrum liegt nach Gesprächen mit dem Kreis Nordfriesland und der Landesplanungsbehörde seit Dezember 2022 ein Entwurf vor. Nächster Schritt sind Prüfung und Beschlussfassung des Entwurfs durch die Gemeinden.

Nachdem auch in diesem Teil der Veranstaltung Fragen aus der Bevölkerung beantwortet und diskutiert wurden, dankten Amtsdirektor und FTG-Geschäftsführer allen, die den Weg ins Haus des Gastes gefunden haben, um sich aus erster Hand über die Themen aus Tourismus und Verwaltung zu informieren.

„Rückmeldungen der Einheimischen sind für uns sehr wichtig und ich freue mich über den sympathischen Austausch auf Augenhöhe“, so FTG-Geschäftsführer Jochen Gemeinhardt.

Positiv fiel auch das Fazit des Amtsdirektors aus: „Es freut mich, dass die Veranstaltung so gut angenommen wurde“, sagte Christian Stemmer. Das Format sei eine sinnvolle Ergänzung zum eingeschlagenen Kurs im Sinne der digitalen Informationsverarbeitung, „das wir vielleicht zweimal jährlich ergänzend zu den Bürgerbroschüren abhalten sollten.“

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