Kurzer Überblick über einige besondere Ereignisse auf Amrum …


Unbeeindruckt von der Schneeschicht … die Krokusse

Eigentlich waren wir ja schon auf Frühling eingestellt. Schneeglöckchen, Krokusse und vereinzelt auch Narzissen sind schon vor etlichen Tagen in Amrums Gärten gesichtet worden, aber dann gab es letzte Woche einen Wetterwechsel mit kalter Luft aus Nordwest. Nachdem Anfang letzter Woche eine Sturmfront mit z. T. orkanartigen Böen durchgezogen war konnte man am 7. März bei streckenweise sternenklarem Nachthimmel den Vollmond neben den aktuell nah beieinander stehenden Planeten Jupiter und Venus bewundern und in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte es geschneit. Nicht viel, aber bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt blieb die weiße Pracht tatsächlich liegen und erzeugte so an etlichen Amrumer Stellen eine traumhafte Stimmung (Amrum News berichtete tagesaktuell: „ Und plötzlich ist Winter …“).

Norddorfer Strand – Schnee vor Sylt

Auch zeigte das Thermometer im Laufe des Vormittags noch frostige Werte an, so dass man insbesondere in den schattigen Bereichen noch durch eine, zugegebenermaßen höchstens 0,5 cm hohe Schneeschicht, wandern konnte. Den Spaziergängern bot sich bei überwiegend blauem Himmel, nahezu Windstille und herrlich klarer Luft, v. a. in den Dünen eine zauberhafte Landschaft, wie sie leider in den letzten Jahren nur selten zu sehen war.

Fast wie eine alpine Landschaft

Zwar hat dann die Sonne zur Mittagszeit an den allermeisten Stellen  die puderzuckerartigen Schneeflächen wegtauen lassen, jedoch  bildete sich interessanterweise am späten Nachmittag eine Art Wetterscheide zwischen Norddorf und Nebel. Während heftige Schnee- und Graupelschauer im nördlichen Teil der Insel nieder gingen, blieb es im mittleren und südlichen Teil Amrums trocken. Bei erneut frostigen nächtlichen Temperaturen blieb die weiße Pracht dann auch am Norddorfer Strand noch am Donnerstag liegen.

Wer dann dachte, dass damit der Wintereinbruch im März zu Ende gegangen war, sah sich am Samstagmorgen getäuscht. In der Nacht zuvor hatte es nochmals kräftig geschneit und für Amrum ungewöhnliche Schneehöhen bis zu 5 cm hatten erneut weite Teile der Insel in eine Winterlandschaft verwandelt. Bei den Schneeglöckchen konnte man nun die Namensgebung erahnen und Krokusse und Narzissen entfalteten ihre Farbenpracht aus dem Weiß heraus.

Schnee auf Reet

Ein Blick auf schneebedeckte reetgedeckte Häuser oder über die an eine Alpenlandschaft erinnernde Dünen ließ dem Betrachter die Schönheit eines winterlichen Amrums klar werden. Allerdings hat dann die schon recht hoch stehende Sonne bis mittags ihre Kraft entfaltet und die „Schneemassen“ waren recht schnell abgetaut. Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt hatten die am Samstagnachmittag durchziehenden Schnee- und Graupelschauer auch keine Chance mehr Amrum wieder in weiß erstrahlen zu lassen.  Am gestrigen Sonntag hat das Wetter dann so gar nicht zu längeren Spaziergängen eingeladen.

Für die nächsten Tage sagt „Windfinder“ eher bedeckte Wetterverhältnisse mit viel Regen und auch stürmischen Windverhältnissen voraus. Bei Temperaturen zumeist nur knapp über dem Gefrierpunkt muss jedoch weiterhin auch mit dem einen oder anderen Schneeschauer gerechnet werden. In der zweiten Wochenhälfte soll sich die Großwetterlage dann mit etwas milderen Temperaturen wieder ändern. Ein richtiger Frühling ist jedoch noch nicht in Sicht. Aber der kalendarische Frühlingsanfang ist ja tatsächlich auch erst am Montag, 20. März 2023 um 22:24. Dann überquert der Zenit der Sonne den Äquator.

Neben den außergewöhnlichen Wettererscheinungen hat es auf Amrum in den letzten Tagen auch noch weitere bemerkenswerte Ereignisse gegeben:

Explosionen in der Norddorfer Marsch

Wer sich am späteren Donnerstagnachmittag nördlich von Norddorf in der Marsch aufgehalten hat konnte mehrere Explosionen wahrnehmen. Feuerbälle und Rauchpilze stiegen zwischen Ban Horn und dem Teerdeich auf. Menschen und Vögel schreckten auf. Gott sei Dank handelte es sich nicht um Unfälle oder gar um Anschläge. Die Explosionen wurden im Rahmen der zurzeit auf Amrum stattfindenden Dreharbeiten zu dem Filmprojekt „Helgoland 513“ (Amrum News berichtet auch hier bereits) bewusst hervorgerufen und fanden unter strengen Sicherungsmaßnahmen statt.

Aus Steenodder Mole wird Nordhoog Mole

Unter anderem am Freitag fanden dann auch Dreharbeiten an der Steenodder Mole statt, die für die für den Streaming Dienst von „Sky“ produzierte Serie in „Nordhoog Mole“ umbenannt wurde.

Und noch eine weitere Besonderheit stand im Zusammenhang mit den genannten Filmarbeiten. Ein seltener „Gast“ konnte am Freitag und Samstag am Fähranleger in Wittdün bewundert werden:  Das Fährschiff „Rungholt“ der NPDG (Neue Pellwormer Dampfschiffahrtsgesellschaft GmbH) war zu Gast auf Amrum. Auf ihr und mit ihr wurden ebenfalls Dreharbeiten zu „Helgoland 513“ durchgeführt.

Back to the Roots – die Rungholt der NPDG am Fähranleger in Wittdün

Die „Rungholt“ wird normalerweise, vornehmlich als Ersatzschiff, auf der Strecke zwischen der Insel Pellworm und dem Festlandshafen Strucklahnungshörn auf Nordstrand eingesetzt. Das Schiff hat enge Beziehungen zu Amrum, wurde es doch als „Hilligenlei 3“ nach der Taufe durch die Amrumerin Gertraude Jakobs (+2009, Ehefrau des Amrumer Kapitäns August Jakobs, +2015) ab 1991 zwischen Schlüttsiel, den Halligen und Wittdün eingesetzt. 2002 wurde sie in der Husumer Schiffswerft aufgesetzt um später zwischen Emden und Borkum zum Einsatz zu kommen. Seit 2022 ist sie bei der NPDG im Einsatz.

Über Peter Totzauer

Dr. med. Peter Totzauer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesie, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, geb. 1954 in Fürth/Bay.,hat, bedingt durch den Beruf des Vaters, als Kind u.a. 4 ½ Jahre in Frankreich gelebt. Abitur 1974 in Köln, Studium der Humanmedizin an der Universität Bonn. Seit 1982 ärztlich tätig, davon viele Jahre als Oberarzt in der Anästhesie und als Leitender Notarzt in Euskirchen. War 2007 für ein halbes Jahr im Rahmen einer „Auszeit“ vom Klinikalltag bei seiner Lebensgefährtin Claudia auf Amrum. Dies hat ihm so gut gefallen, dass er seit Ende 2008 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ganz auf die Insel verlegt hat und hier seit 2010 mit in der „Praxis an der Mühle“ arbeitet. Er hat zwei erwachsene Kinder, sein Sohn ist niedergelassener Physiotherapeut in Neuss, seine Tochter ist Lehrerin an der Öömrang Skuul.

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