Der neue Schwimmsteg des Amrumer Yachtclubs auf dem Weg nach Amrum


Der Große Autokran wurde mit der Fähre der WDR nach Wittdün transportiert

Nachdem im Herbst des vergangenen Jahres die 37 Jahre alte Holzbrücke des Amrumer Yachtclubs (AYC) abgerissen und der Bereich anschließend umfangreich freigespült wurde, stand nun die nächste Phase für das Projekt 2.Schwimmsteg des AYC an.

Die sieben in Torgelow vorgefertigten Stegelemente wurden nach Amrum transportiert. Um die jeweils 20 m langen und 30 Tonnen schweren Betonstegelemente transportieren zu können, war ein erheblicher logistischer Aufwand notwendig. Sieben Schwertransporter mit Sondergenehmigung machten sich am Dienstagabend auf den fast 500 km langen Weg nach Dagebüll, um dort am Mittwochmorgen für den Weitertransport mit der „Catjan“ nach Amrum verladen zu werden. Der plötzliche Wintereinbruch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch machte jedoch kurz vor dem Ziel einen Strich durch die Rechnung: die Schwertransporter konnten/durften wegen des Schneefalls nicht weiterfahren und mussten auf einen Rastplatz der A7 kurz vor Flensburg stoppen.  Erst um 09:00 konnte der Konvoi weiterfahren und gegen 10:30 erreichten die ersten Long/Heavy Vehicle den Dagebüller Hafen. Hierbei war noch viel Glück im Spiel, da die A7 und weitere Straßen wegen zahlreicher Glatteisunfälle mittlerweile gesperrt waren.

Abladen der Schwimmstegelemente in Dagebüll

Das Verladen in Dagebüll auf das Transportschiff Catjan der Reederei NF Seefrachtverlief dann problemlos. Um die Stegelemente umzuladen, war ein 250 Tonnen Autokran notwendig. Die Experten der Kranfirma Wille&Dulies und das Team der Catjan positionierten die Stege millimetergenau an Deck des Frachtschiffes. Alle sieben Stege mit einem Gesamtgewicht von fast 200 Tonnen konnten dann die Fahrt nach Amrum antreten. Der große Autokran sowie zwei weitere LKWs mit den Ausgleichsgewichten und Bodenplatten wurden am Mittwochmorgen mit der ersten Fähre der WDR von Dagebüll nach Amrum transportiert.

Transport mit der Catjan nach Amrum

Bei strahlenden Sonnenwetter und Windstille wurden die einzelnen Elemente im Tonnenhafen des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Wittdün von dem Kran zu Wasser gelassen. Aufgrund der Breite der Catjan und des hohen Gewichtes der einzelnen Stege war es notwendig, dass nach dem Anheben der Elemente das Schiff jedes Mal verholt werden musste, damit die Stege zu Wasser gelassen werden konnten. Trotz der 80 Tonnen Ausgleichsgewichte am Kran wäre die notwendige Auslage über die Catjan hinaus zu groß gewesen, um das Gewicht der Betonstege zu tragen.

Abladen der Stegelemente im Wittdüner Tonnenhafen

 Im Rahmen einer Manövrierübung für die Besatzung des Rettungskreuzers Ernst Meier Hedde wurden die Stegelemente vom Tochterboot durch den Hafen geschleppt und an dem bereits vorhandenen alten Schwimmsteg festgemacht.

Die Stegelemente werden durch den Hafen an die gegenüberliegende Seite geschleppt

Mit der letzten Fähre konnten der Kran und die zwei großen LKW wieder die Rückreise aufs Festland antreten. Alle Beteiligten waren sich einig, dass so eine nicht alltägliche Aktion nur durch die professionelle Arbeit des Kranteams der Firma Wille&Dulies, dem außerordentlichen Einsatz der Besatzung der Catjan, der flexiblen Unterstützung der Wyker Dampfschiffsreederei, dem hilfreichen Team der DGzRS sowie dem Engagement der Mitglieder des Amrumer Yachtclubs möglich war.

In den kommenden Wochen werden nun die großen Stahlpfähle zur Positionierung des neuen Steges eingespült und der neue Schwimmsteg durch die Herstellerfirma an der vorgesehenen Stelle installiert. Der Amrumer Yachtclub hofft, dass alle Arbeiten im April abgeschlossen werden können, damit dann Mitglieder und auch Gastlieger für die neue Saison am 2. Schwimmsteg festmachen können.

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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