Wegfall aller Corona-Regeln – Neues aus der Praxis an der Mühle …


Seit Ostersamstag gibt es keine vorgeschriebenen Corona-Regeln mehr! Das bedeutet, dass nunmehr auch die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen weggefallen ist.

In einer Arztpraxis kommt es jedoch zwangsläufig zu einem gehäuften Zusammentreffen kranker Menschen die einen besonderen Schutz bedürfen. Hier werden viele Risikopatienten wie Menschen mit Immunschwäche durch Rheumamedikamente oder Krebstherapie, nach Organtransplantationen, Diabetiker, Herz- und Lungenkranke, sowie ältere Menschen behandelt. Der Schutz dieser Patienten ist das höchste Ziel! So bittet die Praxis an der Mühle auf Amrum alle Besucher um Verständnis, dass hier weiter bestimmte Regeln eingehalten werden sollen:

Das Stoppschild am Praxiseingang ist eine Einladung durch umsichtiges Verhalten Infektionen von Mitmenschen zu vermeiden. Hierzu gehören gründliches Händewaschen/Händedesinfektion sowie Abstandhalten.  Die Mitarbeiter der Praxis werden auch weiterhin bei Patientenkontakt einen Mund-Nasen-Schutz tragen und bitten alle Besucher darum in den Praxisräumen, zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer Patienten, dies ebenso zu tun.

Patienten kommen nur nach telefonischer Anmeldung in die Praxis. So kann abgeklärt werden, ob es Hinweise auf eine Infektion gibt. Für diese Fälle ist eine getrennte Infektionssprechstunde eingerichtet. Niemand darf mit Fieber, Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen in die normale Sprechstunde kommen. Falls es notwendig sein sollte, kann eine Begleitperson mit (z. B. bei Kindern).

Mehr als 3 Jahre ist es nun her, seit am 1.12.2019 in China der erste Corona-Fall gemeldet wurde. Seitdem ist die Menschheit auf der ganzen Welt zu unterschiedlichen Schutzmaßnahmen verdonnert worden, nun sind auch in Deutschland die letzten Regeln aufgehoben worden. Leider bedeutet das nicht, dass das Virus verschwunden ist. Die Praxis an der Mühle auf Amrum verzeichnet nach wie vor jede Woche mehrere Neuerkrankungen, die, Gott sei Dank, zum überwiegenden Teil keine schweren Krankheitsverläufe zeigen. Allerdings beklagt jedoch eine große Anzahl von Patienten nach scheinbar überwundener Infektion noch längere Zeit Symptome die offensichtlich Folgen einer Corona-Erkrankung sind. Rasche Erschöpfbarkeit, extreme Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, veränderter Geruchs- und Geschmackssinn, gehäufte Kurzatmigkeit, Störungen der Herz-Kreislauffunktion wie z.B. erhöhter Blutdruck. Auch Schlafstörungen sowie Muskelschwäche und -schmerzen zählen dazu. Diese als „Post-COVID-Syndrom“ bezeichneten Störungen zeigen, dass das Corona-Virus weit mehr Schaden im menschlichen Körper anrichtet als dies ein „banaler Atemwegsinfekt“ tut. Nicht jeder an Corona Erkrankter entwickelt ein „Post-COVID-Syndrom“, bei den Betroffenen kann es jedoch Wochen bis Monate dauern bis die Beschwerden abgeklungen sind. Als „Long-COVID“ bezeichnet man einen Verlauf von 4 Wochen nach bestätigter Infektion, bestehen nach 12 Wochen weiter Symptome spricht man von „Post-COVID“.

Gefährlich können diese lang andauernden Krankheitsbeschwerden eben für Menschen mit schweren Vorerkrankungen werden. Entsprechende Patienten sollen sich weiterhin mit einem umsichtigen Verhalten vor einer Infektion schützen und geschützt werden. Die Praxis an der Mühle hofft hierbei um Verständnis und auf entsprechendes Verhalten durch alle Besucher der Praxis.

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Über Peter Totzauer

Dr. med. Peter Totzauer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesie, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, geb. 1954 in Fürth/Bay.,hat, bedingt durch den Beruf des Vaters, als Kind u.a. 4 ½ Jahre in Frankreich gelebt. Abitur 1974 in Köln, Studium der Humanmedizin an der Universität Bonn. Seit 1982 ärztlich tätig, davon viele Jahre als Oberarzt in der Anästhesie und als Leitender Notarzt in Euskirchen. War 2007 für ein halbes Jahr im Rahmen einer „Auszeit“ vom Klinikalltag bei seiner Lebensgefährtin Claudia auf Amrum. Dies hat ihm so gut gefallen, dass er seit Ende 2008 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ganz auf die Insel verlegt hat und hier seit 2010 mit in der „Praxis an der Mühle“ arbeitet. Er hat zwei erwachsene Kinder, sein Sohn ist niedergelassener Physiotherapeut in Neuss, seine Tochter ist Lehrerin an der Öömrang Skuul.

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