Aussichtspunkt 04 befindet sich in Steenodde: Es ist der mächtige Grabhügel „Eesenhuuch“. Er hat 27 m Durchmesser und ist 5 m hoch. Der Hügel kann über eine angelegte Treppe bestiegen werden, von ihm aus hat man eine weite Sicht, insbesondere über den Amrumer Geestrücken, nach Nebel, Norddorf und die Odde. Bei guter Sicht kann man auch den Leuchtturm auf Hörnum sehen. Dreht man sich um, blickt man über ein vorzeitliches Gräberfeld nach Steenodde und Wittdün.
Von Süddorf kommend geht direkt hinter dem Ortsschild von Steenodde ein unbefestigter Fahrweg links ab, nach ca. 100 m befindet sich an dessen Ende der Grabhügel. Rechterhand des Weges liegt das o. g. Gräberfeld. Am Anfang des Fahrweges befindet sich eine Hinweistafel mit Erklärungen zum Grabhügel und dem Gräberfeld.
Der „Eesenhuuch“ stammt aus der Bronzezeit, die in Mitteleuropa etwa den Zeitraum von 2200 bis 800 v. Chr. umfasste. In dieser Zeit hat der Mensch gelernt Metallgegenstände wie Waffen, Gerätschaften und Schmuck aus Bronze (Kuper-Zinn-Legierung) herzustellen und zu gebrauchen. Erdbestattungen fanden in Hügelgräbern statt, in denen die Verstorbenen mit Beigaben begraben wurden. Je angesehener eine Person war, desto größer war der Hügel. Da der „Eesenhuuch“ auf einer Anhöhe liegt, wirkt er mit seiner Größe noch erhabener. Es ist davon auszugehen, dass er einer sehr angesehenen Persönlichkeit als Grabstätte diente.
Das in unmittelbarer Nähe des „Eesenhuuch“ gelegene Gräberfeld ist viel jüngeren Datums, es stammt aus der Wikingerzeit. Geschichtswissenschaftlich betrachtet beginnt diese Zeit mit dem Raubüberfall der Wikinger auf das Kloster von Lindisfarne in England im Jahre 793 und endet mit der Schlacht von Stamford Bridge sowie der Zerstörung von Haithabu durch die Engländer und Norweger im Jahre 1066. Das Steenodder Gräberfeld war ursprünglich viel größer und bestand aus 88 kleinen Grabhügeln, die in den 80iger Jahren des 19. Jahrhunderts erstmals untersucht wurden. Dabei ging man wohl nicht nach heutigen wissenschaftlichen Maßstäben vor, etliche Gräber wurden zerstört oder durch damalige Anwohner eingeebnet um Platz für Häuser zu schaffen. Heute sind noch 26 der Grabhügel erhalten.