Nach der Gemeinde Nebel haben nun auch die beiden anderen Amrumer Gemeinden in ihren Gemeinderatssitzungen einer Erhöhung der Kurabgabe zugestimmt. Mit der Kurabgabe werden die Tourismusaufgaben der Gemeinden finanziert.
Die derzeitige Kurabgabe von 2,60 € / Person in der Hauptsaison und 1,30 € in der Nebensaison wurde zuletzt vor 15 Jahren erhöht. Seitdem hat es in vielen Bereichen Kostenerhöhungen gegeben. So haben sich in diesem Zeitraum beispielsweise die Personalkosten um 34% erhöht und der Verbraucherpreisindex ist um 32% angestiegen, gleichzeitig sind auch die Löhne und Gehälter deutlich angestiegen.
Mit 2,60 € liegt die momentane Kurabgabe auf Amrum im Vergleich zu anderen deutschen Ferienorten im unteren Drittel. In St. Peter Ording und in zahlreichen Ostseeorten liegt die Abgabe zurzeit bei 3,00 €, in Hörnum bei 3,80 €, Büsum bei 4,00 € und auf den Ostfriesischen Inseln sogar bei fast 5,00 €. (Siehe auch Amrum News vom 3.5.2024 )
In intensiven Gesprächen in den Tourismusausschüssen wurde über den Rahmen einer möglichen Kurabgabeerhöhung diskutiert. Allen Beteiligten ist die Sensibilität einer Erhöhung der Kurabgabe in einer Zeit, wo überall die Kosten steigen, bewusst und man war sich einig, dass es sinnvoller gewesen wäre, in den vergangenen 15 Jahren die Kurabgabe stufenweise an die Notwendigkeiten anzupassen.
Vergleicht man die Kosten mit den Einnahmen der drei Inselgemeinden im Tourismusbereich, so ergibt sich mit der momentanen Kurabgabe Inselweit eine jährliche Unterdeckung von 977.000 €, die von den Gemeindehaushalten ausgeglichen werden muss.
Die drei Amrumer Gemeinden einigten sich auf die Erhöhung der Kurabgabe auf 3,50 € in der Hauptsaison und 1,80 € in der Nebensaison. Dieses gibt immer noch eine Unterdeckung von etwa 236.000 €. Mit dieser Erhöhung liegt Amrum im Vergleich zu den anderen Norddeutschen Touristenorten immer noch im Mittelfeld.
Sollte eine Gemeinde durch diese Erhöhung mehr Geld einnehmen, als sie auszugeben plant, sind Ausgleichszahlungen an eine Gemeinde mit einer eventuellen Unterdeckung vorgesehen. Da die Kalkulationen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, kann sich die Situation (Über/Unterdeckung) je nach Investitionsplanung der einzelnen Gemeinde verändern. Ausgleichszahlungen bleiben auf der Insel und kommen allen Urlaubern zugute.
Grundsätzlich stellt diese Maßnahme einen länger überfälligen Schritt zur Konsolidierung der Tourismushaushalte da. Alle drei Gemeinden sind bestrebt, ihre touristische Infrastruktur wettbewerbsfähig zu erhalten. Dafür sind nicht unerhebliche finanzielle Aufwendungen notwendig.
Für einen 10-tägigen Urlaub auf Amrum muss der Gast zukünftig 9,00 € mehr bezahlen als bisher.