Wow, was für ein Wetter empfing die 160 Läuferinnen und Läufer zum diesjährigen Insellauf. Es herrschten sommerliche Temperaturen und eine leichte Herbstbrise kühlte die schwitzenden Akteure. Motiviert und bestens gelaunt kamen die Läufer als auch Zuschauer zum Start zur Nordseeklinik AOK in Norddorf. Moderiert von Michael Hoff, Amrum Touristik, fiel pünktlich um 11 Uhr der Startschuss. Die Läufer konnten zwischen drei unterschiedlichen Strecken wählen, die kleine Runde mit 5 km, die mittlere Weite von 15,5 km und die Längste auf 30,5 km (das ist einmal um die ganze Insel herum). Tatsächlich waren die beiden großen Läufe jeweils fast einen Kilometer länger, weil die Streckensetzung auf dem Kniepsand kurzfristig noch um undurchdringlich gewordene Vordünengebiete herumgelegt werden musste.
Angefeuert an den Wegstrecken liefen die Frauen und Männer los, über den Strand in Norddorf in Richtung Süden. Schon am Start trennten sich die Wege: die mittlere Runde ging direkt zum Norddorfer Strand, auf dem Strand bis Nebel und über den Nebeler Strandübergang quer durch das Dorf an das Wattenmeer wieder Richtung Norddorf, abschließend über den Teerdeich und zurück zur AOK. Der kurze und der lange Lauf führten zunächst gemeinsam durch Norddorf, über den Teerdeich bis zum Nordende. Dort führten die 5 km durch die Marsch zurück zur AOK. Der lange Lauf begann dann am Wattenmeer-Rand über 17 km Strand bis nach Wittdün.
Immer wieder gab es Versorgungsstände der Amrum Touristik, die nicht nur Snacks und Getränke bereit hielten, sondern die Aktiven auch ordentlich motivierten. Für die Langstrecke hieß es den endlosen Kniep bekämpfen bis Wittdün zur Südspitze. Wie waren die Laufbedingungen nach der langen Zeit ohne Regen auf dem Strand? „Es war verdammt anstrengend, der Sand war sehr weich. Bei der leichten Ostbrise liefen wir an der Dünenkante im Windschatten, das war unfassbar warm, wie im Hochsommer”, erzählt eine Läuferin, die schon zum 4 Mal mit dabei ist auf der großen Runde. Während die anderen Läufer der 5km und 15 km Runde schon im Ziel angekommen sind, „arbeiteten” sich die Läufer nach der Südspitzenumrundung wieder gen Norden hoch. An der Wattseite ging es an Steenodde vorbei durch Nebel, wo sie von vielen aufmunternden Worten und Anfeuerrufen der Passanten gepuscht wurden. An der Wattseite ging es mit einer frischen Brise weiter Richtung Norddorf, wo das Ziel in greifbare Nähe rückte. Gesamtsieger der 30,5 (31,5) km wurden bei den Herren Steffen Reichert (Sieger auch schon im Vorjahr und auf dem Mukolauf zu Pfingsten!) in 2:20,57 Stunden, bei den Damen kamen Hanna Heusler und Kira von Böhmer gemeinsam im Ziel an, das „Zielfoto“ entschied zugunsten von Hanna Heusler in 3:04,01 Stunden. Die weiteren Sieger und die kompletten Ergebnislisten sind angehängt.
Im kurzen Lauf war dieses Jahr ein wenig „der Wurm drin“: Einige der als sonst sehr schnell eingeschätzten Läuferinnen und Läufer kamen zum Teil mit einigen Minuten Verspätung ins Ziel. Ihnen war offenbar die Strecke zu kurz: sie liefen noch Extra-Kilometer, die so allerdings nicht ausgeschildert waren und spielten im Kampf um die Topzeiten dann natürlich keine Rolle mehr – nächstes Jahr kommen sie hoffentlich wieder, um die „Scharten auszuwetzen“. Davon abgesehen waren die Aktiven aber insgesamt sehr zufrieden, genauso wie der Veranstalter. Veranstaltungsleiter Michael Hoff war sehr stolz auf seine zahlreichen Kolleg:innen, vom Azubi bis zum Tourismus-Chef, die im Orga-Team alles gegeben haben, um den Aktiven den Lauf so angenehm wie möglich zu gestalten. „Einen besonderen Dank möchte ich an Johanna, Dark und Niklas aussprechen. Sie haben die Zähne zusammengebissen und viel Mühe und Herzblut in die Vorbereitung gesteckt“, sagt Hoff. Allen Laufinteressierten sei zum Schluß mitgeteilt: es gibt schon einen Termin für nächstes Jahr: am Samstag, den 13.9.2025 geht es wieder „Rund um Amrum“.
Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.