Mit einem Strahlen im Gesicht kamen die Vertreter des Kirchengemeinderates und Pastorin Martje Brandt den Mittelgang der St.Clemens Kirche entlang, denn in ihrer Mitte hatten sie die Hauptperson des Nachmittages, Kirchenmusikerin Katharina Rau. Es war ihr Einführungsgottesdienst und viele Insulaner waren gekommen.
Zum Einzug spielte der Posaunenchor unter der Leitung von Jan Martinen und der Unterstützung einger Föhrer Posaunenspielerinnen, die extra für diesen festlichen Gottesdienst angereist waren. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit” wurde als erstes Lied gesungen, wie passend zu diesem Tag, an dem die Tür für Katharina Rau geöffnet wurde. Sie wird die volle Stelle der Kirchenmusikerin ab jetzt inne haben.
Lange hat die St.Clemens Gemeinde auf diesem Moment gewartet. Seit dem Weggang der damaligen Kirchenmusikerin Anne-Sophie Bunk unterstützten viele Musikerinnen und Musiker die Kirchengemeinde, zuletzt Verena Zahn für ein Jahr. „Wir freuen uns so sehr, daß Katharina wieder den Weg auf die Insel gefunden hat”, erzählt Pastorin Martje Brandt, denn vor 10 Jahren war die Musikerin schon einmal für längere Zeit in Elternvertretung für Anne-Sophie Bunk hier.
Festlich eingerahmt von ihren Assistentinnen Pastorin Thurid Pörksen und Musikerin Mariko Koide wurde sie vor der Gemeinde in das Amt der Kirchenmusikerin von Pastorin Martje Brandt eingeführt und gesegnet. Während des Gottesdienstes begleitete Katharina Rau bereits gekonnt den Gemeindegesang und mit Applaus wurde das Orgelnachspiel bedacht, das zeigte, was für eine großartige Kirchenmusikerin in ihr steckt.
Neben Katharina Rau stand auch eine weitere Mitarbeiterin der Kirchengemeinde kurz im Mittelpunkt: Sabine Bissegger arbeitet seit einigen Jahren im Kirchenbüro und übernimmt ab Dezember zusätzlich Aufgaben für die Friedhofsverwaltung. Pastorin Martje Brandt dankte ihr für allen Einsatz bisher und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.
Beim gemeinsamen Kaffee und Kuchen im St. Clemens- Hüs begrüßte der Vorsitzender des KGR, Hans-Peter Traulsen, alle herzlich mit den Worten von Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es”. Er bedankte sich dabei bei allen, die mit “ihrem finanziellen Engagement die Entscheidung erleichtert haben, die äußerst wichtige Kirchenmusikerstelle wieder voll umfänglich zu besetzen. Dabei seien stellvertretend für alle Unterstützer die politischen Gemeinden genannt, die sich nachhaltig und maßgeblich an den Kosten beteiligen“.
Ein paar ganz persönliche Worte fand auch Katharina Sönnichsen, die dreizehn Jahre als Kirchengemeindesekretärin gearbeitet hat und vor 10 Jahren die Bekanntschaft zu ihrer Namensvetterin machte: „Wie war damals der erste Eindruck? Ein Licht war eingekehrt! Katharina überzeugte mit feinsinnigem Spiel an der Orgel, im freundlichen Auftreten und der Gemeinde zum gemeinsamen Singen und in der fröhlich/motivierten Zusammenarbeit mit den Kindern. Schön, dass ausgerechnet heute, am 1. Advent die Amtseinführung stattfand. Ein wirkungsvolles Licht in dieser dunklen Zeit ist entfacht, und so schließt sich der Kreis mit dem Licht!”
Den Beifall für diese Worte nahm der kleine Flötenkreis als Motivation und spielte zwei kleine Stücke zum Abschluss des festlichen Nachmittages. Die ersten Proben zum diesjährigen Krippenspiel in Zusammenarbeit mit Uschi Bendixen und Bettina Schüssler finden schon statt, so lernten die Kleinen der Gemeinde Katharina Rau auch gleich kennen und hießen sie bereits herzlichst willkommen.
Sie selbst stellte sich im „Clemens Boten” gerade mit eigenen Worten vor: “Die Musik spielte in meinem Leben immer selbstverständlich eine Rolle: beim Musizieren in der Familie, beim Singen in den Chören unserer Kirchengemeinde, im Klavier- und Cellounterricht. Die Orgel kam erst spät dazu, als ich mich für ein Kirchenmusikstudium zu interessieren begann. Studiert habe ich in Dresden. Aufgewachsen bin ich in Pirna, dort habe ich intensiv tschechisch gelernt. Gemeinsames Musizieren kann stärken und froh machen oder in anderer Hinsicht berühren und so auch nachwirken; Dankbarkeit, Freundlichkeit und Gemeinschaft wachsen lassen. Ich hoffe, dass wir das auch auf Amrum zusammen erleben werden und dass es gelingt, die frohe Botschaft gut zum Klingen zu bringen.”
Über Kinka Tadsen
Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.