Weihnachten und der Leopard …


… oder auch Nothilfe für Männer, die noch kein Weihnachtsgeschenk für ihre Frau haben!

Also – ein Weihnachtsgeschenk für meine Frau zu finden, ist immer eine echte Herausforderung. Gerne überrasche ich meine Frau natürlich, was es nicht einfacher macht.  Aber nur so macht mir Schenken wirklich Spaß. Das kann aber auch leicht schiefgehen. Der Neffe meiner Frau schenkte seiner Frau einmal ein Hundegitter fürs Auto zu Weihnachten – so weit so gut. Problem dabei: das Hundegitter war für sein Auto. Kam nur mittelmäßig an. Im gleichen Jahr schenkte der Bruder meiner Frau – mein Schwager also – seiner Frau eine Kettensäge für die Gartenarbeit. Was soll ich dazu sagen? Irgendwie so, als ob ich meiner Frau irgendwelche coolen Küchengeräte schenken würde – ich bin der Koch in unserem Haushalt – also wäre das auch eine schlechte Idee.

Ich gehöre übrigens zu den „im-letzten-Moment-Käufern“, im Zweifelsfall noch an Heiligabend. Jetzt denken Sie, dass ich nur unter Druck funktioniere – stimmt vielleicht, auf jeden Fall in Bezug auf Weihnachtsgeschenke.

Da man nach 35 Jahren Ehe mit dazugehörigem Hausstand irgendwie schon alles hat, sind Sachen zum Anziehen immer eine gute Idee – finde ich.

Vor vielen Jahren war ich kurz vor Weinachten geschäftlich in Hamburg. Super dachte ich, kaufst mal eben einen schönen Pullover. Mönckebergstraße – hinein zu Karstadt. Gefühlt etwa 500 Pullover zur Auswahl. Da hatte Karstadt gerade das Shop-in-Shop-System entwickelt, das heißt innerhalb der Damenabteilung gibt es – was weiß ich – 20 eigene Shops von verschiedenen Labels – Marco Polo, Cecil, Vera Moda usw. Das bedeutet, dass man sich im Zweifelsfall stundenlang durch alle Labels wühlen muss um etwas zu finden. An dieser Stelle ein Hinweis für die Verantwortlichen im Management bei Karstadt: Lasst diesen Mist. Damit verjagt ihr die meisten Männer aus Euren Kaufhäusern (und viele Frauen wahrscheinlich auch). Also bin ich da unverrichteter Dinge wieder raus. So ein Kaufhaus und die vielen Menschen gleichzeitig machen mich irgendwie wahnsinnig. Das liegt wohl an dem Leben auf Amrum wo alles etwas ruhiger zugeht. Ab ins Auto zurück auf die Insel. Nächsten Tag – Heiligabend – bin ich in Wittdün zu Susanne Maas gegangen, mein Problem erklärt, drei Pullover gezeigt bekommen, die alle super schön waren, einen gekauft und meiner Frau abends geschenkt. Eine schöne Überraschung. Das ging gut. Meine Frau hat den Pullover noch lange getragen.

Allerdings muss ich sagen, dass es nicht immer so gut läuft. Vor einigen Jahren bin ich auch im letzten Moment los. Diesmal hatte mich eine unsichtbare Hand in den Laden von Manuela Oppermann in Nebel gezogen. Schnell hatte ich mit Manuelas Hilfe etwas zusammengestellt. Einen ockerfarbenen Filzrock, einen dunkelblauen Pullover mit dezentem floralem Muster und eine wollende Strumpfhose in dunkelblau dazu – sehr schön.

Erwartungsvoll schauten alle meiner Frau beim Auspacken zu. Zuerst packte sie den Rock mit der Strumpfhose aus. Zustimmendes Nicken allerseits – Glück gehabt. Dann packte sie den Pullover aus. Alle schauten mich mit einem seltsamen, fragenden Gesichtsausdruck an. Meine Tochter Rieke: „Papa das ist doch wohl nicht dein Ernst? „Leo“ für Mama?“ Okay, ich bin bis heute der Meinung, dass das ein florales Muster war und nicht Leo. War ja schließlich auch schwarz-blau. Haben Sie schon mal einen schwarz- blauen Leoparden gesehen?  Ich jedenfalls nicht. Das Gelächter war jedenfalls groß.

Nach den Feiertagen ging es zum Umtausch wieder zu Manuela. Als Erstes fragte ich, was das denn wohl für ein Muster sei. „Leo“ war die einfache Antwort von Manuela. Hm … Wir kauften dann einen andern schönen Pullover – ohne Leo-Muster.

Solche Fotos schicken mir meine Kinder noch heute… Blümchenmuster Papa

Noch heute bekomme ich ab und zu Fotos von meinen Kindern aus irgendwelchen Läden, wobei sie immer Kleidungsstücke in Leo vor sich halten – zur Erklärung sozusagen. Ja – sehr lustig.

Also mein Tipp an alle Männer – kauft kurzfristig und spontan. Traut Euch auch Kleidung zu verschenken – man kann´s ja umtauschen.

Frohe Weihnachten

 

 

Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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