Der Rettungshubschrauber Christoph 42 feiert rundes Jubiläum …


Am 20. Februar 1975 startete Christoph 42 zu seinem ersten Einsatz. Seitdem hat sich die Station der DRF Luftrettung, die sich seit dem Jahr 2020 auf dem Flugplatz Schachtholm bei Rendsburg befindet, zu einem wichtigen Bestandteil der Notfallversorgung in Schleswig-Holstein entwickelt. Bei der Versorgung der Inseln und Halligen in der von Gezeiten geprägten Nordsee ist die Luftrettung oft die einzige Möglichkeit, um Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen schnellstmöglich auf das Festland zu bringen. Die Besatzungen leisteten bis heute mehr als 61.000 Einsätze.

Zunächst startete an der Station in Rendsburg ein Hubschrauber des Typs Alouette 3. Hier im Einsatz am Nordostseekanal. ©DRF Luftrettung

Im Laufe der Jahre hat die Luftrettungsstation Rendsburg verschiedene Hubschraubermuster eingesetzt, darunter die Alouette III, BO105 und BK 117. Im Jahr 2020 wurde die H145 in Dienst gestellt, im Juli 2021 erfolgte die Umstellung auf eine H145 mit Fünfblattrotor. Die rot-weiße Maschine wird sowohl für Rettungseinsätze, etwa bei Herz-Kreislauf-Notfällen oder schweren Unfällen, als auch für Transporte von Klinik zu Klinik alarmiert. Die Luftretter sind seit fünf Jahrzehnten für Menschen in Schleswig-Holstein da: angefangen von den jüngsten Patientinnen und Patienten im Inkubator bis hin zu schwerst Erkrankten an der transportablen Herz-Lungen-Maschine. Hierzu stehen modernste Ausstattung wie ein mobiles Blutgasanalysegerät, Ultraschall und eine digitale Datenübermittlung an die Kliniken zur Verfügung.

Ein Bild der Station in Rendsburg mit Bo 105 aus den 1980er Jahren, damals noch am Klinikum Rendsburg. ©Uwe Bock/DRF Luftrettung

„Ganz besonders freuen wir uns über den großen Rückhalt in der Bevölkerung, den wir seit vielen Jahrzehnten spüren”, sagt Sebastian Hilliger, Stationsleiter der DRF Luftrettung in Rendsburg, und fügt hinzu: „Notfallversorgung ist Gemeinschaftsleistung, deshalb herzlichen Dank an unsere Partner in der Region für fünf Jahrzehnte vertrauensvolle und hochprofessionelle Zusammenarbeit: Kliniken, Kollegen vom bodengebundenen Rettungsdienst, Feuerwehren, Polizei. Denn uns alle eint der Blick auf das Wesentliche: Schnelle Hilfe für Menschen in Not.”

Seit mehr als 20 Jahren auch bei Dunkelheit alarmierbar

Doch nicht nur die fliegerische und medizinische Weiterentwicklung hinsichtlich der Ausrüstung und der Versorgungsmöglichkeiten, die der Besatzung zur Verfügung stehen, prägten die Entwicklung der Station Rendsburg im Lauf der Zeit. Ein wichtiger Meilenstein war auch die Umstellung von Christoph 42 auf den 24-Stunden-Betrieb im Jahr 2004 als ein Ergebnis der damaligen Neustrukturierung der Luftrettung in Schleswig-Holstein. Die DRF Luftrettung ist europaweit führend im Nachtflug, auch die Menschen in der Region um Rendsburg profitieren seit mehr als 20 Jahren von dieser Expertise. So hat die gemeinnützige Organisation spezielle Verfahren für den Anflug von Einsatzorten bei Nacht entwickelt. Das Konzept umfasst den Einsatz von zwei Piloten mit Instrumentenflugberechtigung (IFR), ein Satellitennavigationssystem mit digitaler Karte, die Einhaltung spezieller Anflugprofile, für den Instrumentenflug ausgerüstete Hubschrauber mit Hochleistungsscheinwerfern und den Einsatz von Nachtsichtbrillen (NVGs). Die an der Station eingesetzte H145 mit Fünfblattrotor eignet sich optimal für Einsätze bei Dunkelheit und mit Nachtsichtgeräten.

Heute sind die Besatzungen in Rendsburg mit einer hochmodernen Maschine des Typs H145 mit Fünfblattrotor im Einsatz. ©Peter Lühr/DRF Luftrettung

Bis Mai 2024, als auch die Station der DRF Luftrettung in Niebüll in den 24-Stunden-Betrieb ging, war Christoph 42 das einzige bei Dunkelheit verfügbare Luftrettungsmittel in Schleswig-Holstein. Mit aktuell zwölf Hubschrauber-Stationen betreibt die DRF Luftrettung die meisten Stationen in Deutschland, die im 24-Stunden-Betrieb im Einsatz sind, zwei weitere arbeiten mit erweiterten Randzeiten.

Auf dem Dach der Schön-Klinik in Rendsburg wurde kürzlich der Hubschrauberlandeplatz fertiggestellt. Nach der bevorstehenden Inbetriebnahme werden dann die Verletzten über einen Fahrstuhl direkt in das OP-Zentrum des Klinikum befördert. Bisher mussten diese erst umständlich in einen Rettungswagen verlegt und einmal um die Klinik herum transportiert werden, bevor die Notaufnahme erreicht wurde.

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