
Der erste Vorsitzende des Öömrang Ferian i.F. Jens Quedens begrüßte alle Mitglieder, Förderer und Freunde des Öömrang Ferian zur 51. Jahreshauptversammlung im Seeheim in Norddorf.
Traditionell begann die Versammlung in friesischer Sprache (Öömrang), damit aber alle Anwesenden alles verstehen konnten wurde die Versammlung auf Hochdeutsch fortgeführt.
Es wurde den im letzten Jahr verstorbenen Vereinsmitgliedern gedacht.
Jens Quedens berichtete über die vielen Aktivitäten des vergangenen Jahres, das Highlight war das 50jährige Jubiläum des Vereins. In der Festwoche, Ende Mai 2024, gab es 50 Veranstaltungen. Er dankte den vielen Akteuren und Helfern.
Das Buch „Paula und der verschwundene Spiegel“ von Marije Sennema, dass auf Amrum spielt, wurde den Anwesenden präsentiert. Dieses Buch ist auf Westfriesisch, Niederländisch, Deutsch und Öömrang (Amrumer Friesisch) erschienen.
Die deutsche Expressionistin Paula Modersohn-Becker verbrachte im Sommer 1903 mehrere Wochen auf Amrum und malte die Dörfer mit den hübschen Friesenhäusern. Eine Ausstellung der Bilder regte die Autorin von Paula zu diesem Buch an.
Reinhard Jannen und Jens Quedens haben das Buch ins Öömrang übersetzt.
Im September 2024 ist Prof. Dr. Jarich Freark Hoekstra, Frisist und Linguist an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, verstorben. Ein Freund des Öömrang Ferian, die friesische Sprache war seine Berufung. In der Traueranzeige wurde anstelle von Blumen um Unterstützung des Öömrang Ferian gebeten. Mit dieser Spende konnte der Verein im Sinne von Jarich die Druckkosten für das Buch übernehmen.
Mehrere archäoligische Bodendenkmäler wurden mit erklärenden Hinweisschildern versehen, zuletzt die Grabkammer „Naierhuuch“ an der Bäckerwiese in Norddorf.
Zwischen der Nebeler Vogelkoje „Meeram“ und dem eisenzeitlichen Haus wurde durch die Gemeinde Nebel ein Grubenhaus fertiggestellt. Hier soll in diesem Jahr eine entsprechende Beschilderung, das wie die anderen auch durch Sponsoren der Gewerbetreibenden der Insel Amrum finanziert wird, aufgestellt werden.
Voraussichtlich im Frühsommer 2025 wird eine neue Website des Öömrang Ferian online gehen. Diese wird dann auch für Mobiltelefone kompatibel sein.
Die Amrumer Gemeinden haben weitere Friesenbänke mit Sprichwörtern auf Öömrang aufgestellt. Die von einem Amrumer Handwerker hergestellten 30 Holzbänke stehen von Norddorf bis Wittdün an der Wattseite und auf der Wandelbahn der Insel. Der Öömrang Ferian hat die friesischen Sprichwörter für die darauf befindlichen Schilder geliefert.
Die stellvertretende Leiterin, Biologin Karen Heidemann, stellte in einem interessanten Vortrag die Arbeit des Naturzentrum vor. So arbeiteten im letzten Jahr dort neben den zwei hauptamtlichen Leiterinnen, 2 BFDler, 2 FÖJler, ein HBFDler und zwei Studenten im Praxissemester.
Insgesamt fanden 804 Führungen mit 13.882 Teilnehmern statt. In der Wattwerkstatt, in der Jugendherberge Wittdün, waren es 81 Gruppen mit 1755 Teilnehmern die „tiefe“ Einblicke in die Natur bekamen.
Sehr vielfältig sind die Aufgaben der Naturschützer – berichtet wurde z.B. über die Heidepflege, den Ausbaggerungen in den Dünen (feuchte Dünentäler), den verschiedenen Tierkartierungen.
Raritäten und Rote-Liste-Arten gibt es unter anderen noch auf Amrum zu bewundern. Hier wurden u.a. 89 Großfalter- und 272 Käferarten nachgewiesen.
Auch über die gute Zusammenarbeit mit den auf der Insel ansässigen Naturschutzvereinen (Verein Jordsand und Schutzstation Wattenmeer) wurde berichtet.
Ralf Hoffmann gab eine Übersicht über die geplante Neugestaltung des Naturzentrums in Norddorf. Gemeinsam mit der Gemeinde Norddorf soll die gesamte Anlage des ehemaligen Schwimmbades verändert werden und damit auch zusätzlicher Wohnraum für Mitarbeiter des Öömrang Ferian und der DLRG geschaffen werden. Vielleicht schon in 2026, Fördermittel für das Projekt sind zugesagt.
Jens Quedens dankte allen ehrenamtlichen Helfern im Öömrang Hüs
Das alte Haus (um 1683 erbaut) benötigt ständige Pflege, das Reetdach wurde an einigen Stellen ausgebessert. Eine Ausbesserung der Nordseite lohnte sich nicht mehr, hier muss in naher Zukunft komplett neu eingedeckt werden.
Die Fensterflügel auf der Südseite im Erdgeschoss wurden „originalgetreu“ erneuert. Originalgetreu bedeutet, sie wurden so ersetzt wie sie ursprünglich waren – krumm und schief (Denkmalschutz).
Die Eingangspforte ist zu Sanierungszwecken derzeit ausgebaut. Einige Teile müssen erneuert werden. Nach der Instandsetzung wird die Pforte neu lackiert und wieder eingehangen. Die große schiefe Fichte im westlichen Bereich wurde kurz vor dem Biake fachmännisch entfernt.
Das Giebelfenster muss noch ersetzt werden und die Eingangsbereiche bedürfen eines neuen Farbanstriches. Eine Ausbesserung bzw. Erneuerung des Holzfußboden im Flur (Masaalem) ist ebenfalls geplant.
Das Öömrang Hüs wurde im vergangenen Jahr von etwa 9.000 Menschen besucht, es fanden 31 standesamtliche Trauungen in der Dörnsk statt und 28 Gruppen besuchten das Haus außerhalb der Regelöffnungszeiten.
Kassenwart Christian Engels präsentierte anhand grafischer Darstellungen seinen Jahresbericht. Dem Kassenwart wurde eine solide ordnungsgemäß geführte Kasse durch die Kassenprüfer bestätigt.
Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig.
Zu Ostern 2025 soll es die neue Ausstellung über die Anbindung der Insel mit Schiffen geben. Größtenteils geht es um die Geschichte der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.), die seit dem 14. März 1885 – also seit 140 Jahren – besteht und die Inseln Föhr und Amrum, sowie die Halligen Hooge und Langeneß mit dem Festland verbindet.