Wiesenvogelschutz auf Amrum beginnt …


Kiebitzgelege aus dem letzten Jahr 2024

Mildere Temperaturen in den letzten Wochen führen dazu, dass auch die Brutzeit der Wiesenvögel beginnt. Gleichzeitig fangen auch die Arbeiten auf den Feldern und Wiesen an. Der erste Wiesenvogel ist meist der Kiebitz, der bereits Ende März die Reviere besetzt. Entsprechend starten nun auch die Gelegesucher:innen mit den Beobachtungen der Vögel. In Zusammenarbeit mit den Landwirten werden die Gelege mit roten Fähnchen markiert, sodass bei der Bewirtschaftung auf die Nester Rücksicht genommen werden kann.

Wildkamera am Nest zur Untersuchung des Schlupferfolgs bzw. Nachweis von Prädation

Zudem werden, wie auch im letzten Jahr, Wildkameras an Nester gestellt, sobald Vollgelege mit insgesamt vier Eiern vorliegen. Hier wird untersucht, ob die Küken schlüpfen oder die Gelege durch andere Tiere, wie Krähen, Ratten, Igel oder Katzen prädiert werden.

Im letzten Jahr fand neben dem gemeinschaftlichen Wiesenvogelschutz auch ein Wiesenvogelmonitoring statt, hier wurden insgesamt 82 Kiebitz, 244 Austernfischer- und 18 Rotschenkelreviere auf den Wiesen und Äckern Amrums gezählt.

Ratte am Kiebitzgelege – Nachweis einer Wildkamera

Der größte Anteil an Kiebitzrevieren mit 65% fand sich in der Norddorfer Marsch. Im Rahmen des Gelegeschutzes wurden 50 Kiebitz- und 75 Austernfischergelege markiert. Dabei war die Verteilung der Gelege auf dem Grünland wie auch auf Äckern ähnlich. Der Schlupferfolg unterschied sich jedoch deutlich. Auf dem Acker (68%) war der Schlupferfolg höher als im Grünland (40%). Ein Grund für Gelegeverluste war die Prädation durch Ratten, Krähen, Igel oder Katzen, was durch Fotos der Wildkameras festgehalten werden konnte. Nach den Ergebnissen der Kartierungen und Gelegesuchen brüten auf Amrum 1% des landesweiten Gesamtbestandes (SH) an Kiebitzen und 2,6% der Austernfischer und das nur auf den landwirtschaftlichen Flächen, entsprechend kommen die Gelege außerhalb der landwirtschaftlichen Flächen z.B. in den Dünen oder Salzwiesen noch hinzu.

Austernfischerküken im Nest mit Ei im Maisacker

Neben der Gelegesuche, der Bestimmung des Schlupferfolgs und dem Nachweis möglicher Prädation geht es in diesem Jahr nun auch darum den Bruterfolg zu bestimmen. Also zu klären, ob die Küken auch zu Jungvögeln heranwachsen und damit der Bestand der Wiesenvögel gesichert ist oder ob der Bruterfolg zu gering ist, um die Populationen auf einem stabilen Bestand an Vögeln zu halten.

Über Hanna Zimmermann

Hanna Zimmermann ist seit Juli 2021 auf Amrum als Naturschutzkoordinatorin bei der AmrumTouristik AöR tätig. Im Ruhrgebiet geboren, zog sie es für ein Freiwilliges ökologisches Jahr an die Küste St.Peter-Ordings. Nach dem Masterstudium der Landschaftsökologie sowie mehreren Auslandsaufenthalten arbeitete sie als Landschafts- und Umweltplanerin. Der Wunsch praktischen Naturschutz zu gestalten und die Möglichkeit auf Amrum für Naturschutz und in der Landschaftspflege zu arbeiten zog sie erneut in den hohen Norden. Im Team der AmrumNews schreibt sie vor allem über die laufenden Projekte und Aktionen im Naturschutz auf der Insel.

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