Nunmehr im neunten Jahr profitiert der Amrumer Wald und damit die ganze Insel von dem Einsatz der freiwilligen Helfer des Bergwaldprojekt e.V.. Was im Jahr 2001 als Aufforstungshilfe zur Behebung der schweren Schäden, die durch den Sturm „Anatol“ 1999 im Amrumer Wald angerichtet wurden begann, hat mittlerweile einen überaus nachhaltigen Stellenwert in der generellen Umstrukturierung des Waldes auf der Nordseeinsel.
Jedes Jahr kommen die Freiwilligen aus ganz Europa für vier Wochen auf die Insel, um im Inselwald, der noch einen starken Überhang an Nadelhölzern aufweist, den konsequenten Waldumbau zu unterstützen. Mit diesen Maßnahmen soll dem massenhaften Absterben der dominierenden Sitkafichten entgegen gewirkt werden. Dabei wird, wie nun auch bei diesem zweiwöchigen Einsatz, die nachhaltige Waldpflege betrieben, um so die zu tausenden gesetzten Laubbaumneuanpflanzungen in ihrer Entwicklung zu begünstigen.
Die 50 freiwilligen Teilnehmer aus ganz Deutschland und der Schweiz kämpften sich in den vergangenen zwei Wochen vornehmlich durch den Wildwucher von Brombeersträuchern und Traubenkirsche, die sich mit ihrem enormen Schnellwuchs über die im Frühjahr diesen und letzten Jahres gesetzten Eichen, Buchen, Hainbuchen und Linden legten.
Der 70-Jährige Peter Gmeiner aus Zürich ist bereits zum fünften Mal auf Amrum. Er zeigt sich genauso wie seine Mitstreiterinnen Barbara Meiling und Ingrid Meier aus Berlin, die auch bereits zum dritten Mal auf Amrum aktiv sind, vom Wetter unerschrocken. „Wir stellen uns nur unter wenn es richtig schüttet, ansonsten hält die Schutzkleidung trocken“.
„Der Brombeere und Traubenkirsche muss in den ersten sieben Jahren nach der Anpflanzung Einhalt gewährt werden, damit die Setzlinge eine Chance haben. Mit dem Zurückschneiden verhindern wir zudem die ungezügelte Vermehrung der Traubenkirsche während der Blütezeit“, erklärt die Ökonomin Barbara Meiling. Sie opfert gerne ihre Freizeit für den Einsatz im Wald. Ist er, doch ein ganz besonderer Lebens- und Naturraum, den es gilt, zu erhalten.
Für alle Helfer und Helferinnen des Bergwaldprojektes steht der persönliche Beitrag für den Erhalt des faszinierenden Ökosystems Wald an erster Stelle. Ein primäres Ziel ist es, durch die praktische Arbeit unter professioneller Leitung die Situation des Waldes an den konkreten Projektstandorten zu verbessern, die Zusammenhänge in der Natur hautnah zu erleben und unsere Abhängigkeit von den natürlichen Lebensgrundlagen zu erkennen, so der Veranstaltungsleiter des Vereins. Mit entsprechenden Vorträgen durch die Projektförster werden die Zusammenhänge im Ökosystem für die Teilnehmer zudem veranschaulicht.
Projektförster Bernd Schulze kümmert sich derweil um umgestürzte Bäume in der Fläche der Neuanpflanzungen. Durch die Aufforstungsmaßnahme fehlten diesen vereinzelt stehen gelassenen Bäumen in der Fläche der gemeinschaftliche Halt. Bei einem Sturm verkraften sie dann häufig nicht den enormen Winddruck und brechen. In diesen Fällen arbeiten wir mit der Motorsäge, um die Bäume für den Abtransport vorzubereiten.
Unter der Regie von Bezirksförster Walther Rahtkens werden während des Herbsteinsatzes zudem möglichst viele vom Bastkäfer befallene Sitkafichten
gefällt und entfernt. In den entstandenen Lücken pflanzt das
Bergwaldprojekt im Frühjahr 2010 dann heimische Laubbäume, um so die Wälder gegen den bereits begonnen Klimawandel zu stabilisieren und die natürliche Artenvielfalt zu erhöhen.
Verantwortlich für den Artikel: Thomas Oelers
Ich finde es klasse, mit welch großem Einsatz der Inselwald gepflegt wird. Er ist eine riesen Bereicherung für diese tolle Insel.
Auch bei Sturm und Regen kann man hier noch wunderbar wandern und radfahren.
Grüße vom Niederrhein
Richtig toll dieses Engagement der Leute vom Bergwaldprojekt: vielen Dank!!
Mir sind sogar schon HelferInnen aus der Schweiz(!) begegnet auf der Anreise im Zug/ auf der Fähre –
GRUEZI beinand!!
Ich kann da auch nur meine allergrößte Anerkennung aussprechen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Leute ihre Freizeit dafür hergeben. Zudem die Waldarbeit eine sehr harte Arbeit ist.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Spaziergang im Amrumer-Wald 🙂
Grüße aus OWL
Der Wald ist ein pulsierender Mikrokosmos in seiner Art und Vielfalt
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Auch ich war schon bei drei Bergwaldprojekten auf Amrum dabei und immer wieder erstaunt über die Leistung und das Ergebnis der freiwilligen
Teilnehmer (ob alt oder jung ,es war eine sehr homogene Truppe, und es wurde viel erreicht).
Dank an alle naturbewußten Helfer und viel Freude den Waldbenutzern
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