Positive Signale…(to)


Die Mitglieder der Insel- und Halligkonferenz (IHKo) ziehen eine positive Bilanz ihrer Konferenz im Kieler Landeshaus.

Lotsenpflicht für die Schifffahrtslinien entlang von Offshore-Windparks...?
Lotsenpflicht für die Schifffahrtslinien entlang von Offshore-Windparks...?

Mehr als 50 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben auf der 25. Insel- und Halligkonferenz über Ziele und Forderungen der Kommunen auf den Inseln und Halligen diskutiert. Kompetente Vertreter der Regierungen des Landes Schleswig-Holstein und der Bundesrepublik stellten zudem die jeweiligen Standpunkte, Planungen und Sichtweisen zu den Fachthemen dar..

Dabei reichte die Themenpalette über die Frage der Auswirkungen von Offshore-Windparkanlagen auf die Sicherheit der Küste bis zur Diskussion, wie mit den Herausforderungen des Klimawandels im Bezug zum Küstenschutz in der Zukunft umgegangen werden sollte.
In der Forderung nach einer Lotsenpflicht für die Schifffahrtslinien entlang von Offshore-Windparks, sowie der Stationierung von ausreichendem Hilfs- und Bergungsmaterial zeigten sich die Vertreter der IHKo einig mit den von Ludwig Salverius (Bürgermeister von Norderney) vorgetragenen Zielen der Ostfriesen.
Eine Bestätigung erhielten die Küstenvertreter von Ingbert Liebing MdB dafür, dass der Weg zu einer einheitlichen Nationalen Küstenwache noch nie so weit fortgeschritten war wie zurzeit. Auch dadurch bedingt, dass diese Entwicklung in den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP in Berlin eingegangen ist.
Mit positiven Erwartungen gingen die Konferenzteilnehmer in die Beratungen über das Thema „Wattenmeerfahrt“, nachdem Minister Ramsauer dazu Offenheit angekündigt hatte. Axel Meynköhn, der Geschäftsführer der Wyker Dampfschiffsreederei (WDR) stellte seine Ausführungen unter das Motto: „Schifffahrt tut not“ und forderte das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) auf, einheitliche Regelungen der Europäischen Union anzustreben, damit die Schifffahrt in allen Ländern gleich behandelt wird. Staatssekretär des BMVBS, Enak Ferlemann sicherte auf ausdrückliche Nachfrage von Jürgen Jungclaus zu, das die strittige Verordnung in der jetzt vorliegenden Fassung nicht umgesetzt werden soll. Hier besteht eine große Hoffnung der ganzen Region, dass den Betreibern der Ausflugsschifffahrt nicht die Basis für ihre bei den Touristen sehr beliebten Fahrten durch das Weltnaturerbe Wattenmeer entzogen wird.

Große Hoffnung der ganzen Region...
Große Hoffnung der ganzen Region...
Verständnis zeigte der Staatssekretär über die Unzufriedenheit der Vertreter der Inseln und der WDR über die verhärteten Positionen zur nicht gelösten Kostenregelung für die immer wieder nötigen Ausbaggerungsarbeiten des Amrum Fahrwassers und versprach einen „lösungsorientierten“ neuen Gesprächstermin mit seinem Haus. Auch für den von Bürgermeister Frank Botter vorgetragenen „Appell“ an das BMVBS die gesicherte Anbindung Helgolands zum Festland durch eine Neuregelung des Personenanbindungsgesetzes zu lösen zeigte sich der Staatssekretär offen für eine bald mögliche Lösung.
Zum Thema Küstenschutz stellte Ministerialdirigent Dietmar Wienholdt (MLUR) ausführlich die Planungen und Maßnahmen des Landes Schleswig-Holstein für die nächsten Jahrzehnte, auch im Hinblick auf den steigenden Meeresspiegel und seine Auswirkungen auf die Deiche und das Wattenmeer, vor. Ein spezieller „Fachplan Wattenmeer“ soll in den kommenden Jahren entstehen, um hier die Besonderheiten der Entwicklung zu berücksichtigen. In Bezug auf das Fahrwasser Amrum konnte Wienholdt verkünden, dass für eine Sandaufspülung vor der Föhrer Küste, die Planung bestünde, den Sand aus dem ständig versandenden Fahrwasser vor dem Wittdüner Hafen zu entnehmen.

Eine Sandentnahme vor Wittdün per Spülröhre nach Föhr brächte Entspannung...
Eine Sandentnahme vor Wittdün per Spülröhre nach Föhr brächte Entspannung...

So würde ein Zeitfenster geschaffen, um doch noch eine politische Lösung für diesen Dauerbrenner zu erreichen.

Die Umweltministerin Frau Dr. Juliane Rumpf, Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume überreichte dann den „Leitfaden zu Fördermöglichkeiten des Modellprojektes Nachhaltigkeitsstrategie für die Biosphäre Halligen“ an Bürgermeister Volker Mommsen (Hallig Gröde), den Vorsitzenden der Halliggemeinschaft Biosphäre. Dieser Leitfaden wurde in den vergangenen Monaten von Vertretern der Staatskanzlei, dem MLUR und der Biosphäre Halligen erarbeitet. Er soll helfen die Herausforderungen der Zukunft in der Biosphäre Halligen zu meistern. Im Gegenzug wurde die Ministerin von Volker Mommsen zu einem Besuch auf die Halligen eingeladen.
Jürgen Jungclaus zog am Ende der Konferenz ein positives Ergebnis. „Wir haben Antworten zu unseren Problemstellungen und Zukunftsfragen erhalten, mit denen wir positiv weiter arbeiten können“.
Der nächste Schritt wird nun sein, die Zusicherungen aus Berlin zur Umsetzung zu bringen.
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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