Die Leitung des Schullandheims Ban Horn in Norddorf hatte lange überlegt, was sie für den Spielplatz vor dem Haus als neue Attraktion aufbauen könnten.
Es sollte etwas sein, das für ganz unterschiedliche Altersklassen von Interesse sein konnte. Außerdem sollte es sich gerne landschaftlich einpassen und kein „bunter Plastikberg“ sein. Die Idee für die Niedrig-Seil-Gärten der Firma Natur-und Abenteuerschule aus Bergisch Gladbach (www.seilpfad.de) kam noch vom ehemaligen Leiter Stefan Mertens. Die Firma bietet insgesamt 12 verschiedene Seilpfadelemente an, die ganz unterschiedlich miteinander kombinierbar sind. Die Seilgärten dienen der optimalen Bewegungsförderung, trainieren den Gleichgewichtssinn und fördern das soziale Erleben und Lernen durch das Bespielen in Gruppen.
Das Geld für den Niedrig-Seil-Garten hatte Ban Horn aus der eigenen Handkasse: z.B. durch den Fahrrad- und Bettzeugverleih, den Kiosk oder auch die Bernsteinkurse. So wurden bei Ban Horn vier Pfosten (mit einer Länge von ca. 4m) aus Robinienstammholz aufgestellt. Dann wurde in Zusammenarbeit mit dem Hersteller und der Hilfe von einigen Amrumern und Zivildienstleistenden die Hanfseile befestigt und gespannt. Die Balancier-Seile hängen ca. 1m über dem Boden. Besonders Ulrike Bock und Birgit Scherff, die derzeitige Leiterin des Schullandheims, wurden die Spanntechniken gezeigt und genau erklärt. An der Anlage müssen nämlich regelmäßig verschiedene Kontrollen durchgeführt werden. Außerdem wird sie jährlich einmal durch den Hersteller oder eine Fremdfirma überprüft. Ansonsten sollte nur darauf geachtet werden, dass der Erdboden, Sandboden ist optimal als Fallschutz, unter den Seilen schön locker ist, d.h. dieser wird ab und zu gehakt.
In Ban Horn gibt es nun 5 verschiedene Seilpfadelemente, u.a. „den fliegenden Teppich“, der während der Anbringung von einigen fleißigen Viertklässlern geduldig gehalten wurde, sowie „die Hängeseilbrücke“. Nach der Fertigstellung führten die Helfer eine Belastungsprobe durch, indem sie sich alle zusammen auf die Seile stellten. Die Anlage kann so viele Kinder tragen, wie darauf passen, also rund 50-60 Stück. Am nächsten Tag wurde der Garten dann offiziell zusammen mit den derzeit anwesenden Klassen, insgesamt fünf 4. Klassen, eingeweiht. Oben an einem der Stämme wurde eine Plakette mit einer Nummer angebracht und dann durfte Geburtstagskind Jonas zusammen mit zwei Helfern die Absperrung durchschneiden und entfernen. Dazu gab es musikalische Signale von der Trompete. Zuerst stürmten die anwesenden Mädchen das neue Gerüst und schon bald hingen die Seile voller „Mädchentrauben“. Kurz darauf gab es einen Wechsel und die Jungen zeigten ihre Talente im Klettern und Balancieren.
Und schon bald turnten alle zusammen begeistert auf den Seilen herum.
Birgit Scherff stellte nochmal ausdrücklich klar, dass dieser Niedrig-Seil-Garten nicht nur den Kindern (und Erwachsenen) vom Schullandheim zur Verfügung stehen soll, sondern auch Gast- und Inselkinder sind jederzeit herzlich willkommen, hier ihre Geschicklichkeit zu testen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Katrinna Reichel
super Sache