Trotz neuem Notschlepper wird die Nordflanke ungeschützt bleiben…(to)


Die „Nordic“, die erst kürzlich von der Volkswerft Stralsund an die Arbeitsgemeinschaft Küstenschutz übergeben worden ist und im Dezember in Hamburg getauft werden soll, wird wohl der weltweit modernste Notschlepper sein.

Der weltweit modernste Notschlepper....

Trotz aller Begeisterung für den Bau des Schleppers, sehen die Mitglieder der Insel-und Halligkonferenz, die sich gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste mit Nachdruck für den Neubau in seiner jetzigen Form eingesetzt haben, die Stationierungspläne für das 78 Meter lange Spezialschiff vor Norderney überaus kritisch. Auf dieser Seeposition, die noch weiter südlich gelegen ist, als die, auf der der bisherige Notfallschlepper „Oceanic“ noch bis Januar 2011 auf Stand-by liegt, kann der Bereich der schleswig-holsteinischen Nordseeküste nicht innerhalb der nötigen Reaktionszeit erreicht werden. Auf ihrer Herbsttagung, die in diesem Jahr auf der Hochseeinsel Helgoland stattgefunden hat, berieten die Mitglieder der Interessengemeinschaft, die sich aus den Gemeinden aus der Region „Uthlande“ und Helgoland zusammensetzen über diese Verschlechterung der „Notfallversorgung“ im Falle einer Havarie im Bereich bis zur dänischen Grenze.

„Im Falle einer Havarie, die bekannter weise bei schlechten Wetterverhältnissen passiert, wird die „Nordic“ eine Ewigkeit brauchen, bevor sie im Seegebiet vor der nordfriesischen Küste ankommt. Wir mussten bereits bei der Havarie der „Pallas“ mit ansehen, wie die zu späte Verfügbarkeit des Notfallschleppers „Oceanic“ dazu führte, dass der Holzfrachter 6 Seemeilen südwestlich der Insel Amrum Grund bekam und verloren ging.
Mahnmal... die gesunkene Pallas vor Amrum

Die katastrophalen Folgen für das Ökosystem Nordsee waren unübersehbar“, beklagt Jürgen Jungclaus, Vorsitzender der Insel- und Halligkonferenz.  Dieses wurde auch mit dem Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, erörtert. Darüber hinaus wurden auch Gespräche mit dänischen Partnern geführt.

Vor dem Hintergrund, dass die Schifffahrt durch den geplanten Ausbau von Offshore Windkraftanlagen-Parks, zukünftig mit weiteren Gefahren in ihren Schifffahrtswegen zu rechnen haben, ist diese Entwicklung mit der offenen Nordflanke mehr als besorgniserregend, so die IHKo. Hier muss zwingend ein wirksames Konzept zur Wahrung der Leichtigkeit des Schiffsverkehrs und der Verhinderung von weiteren Zwischenfällen auf den heimischen Gewässern umgesetzt werden.
Bezüglich des Themas der Schiffssicherheit auf deutschen Gewässern bringt die Insel- und Halligkonferenz für den Machtkampf zwischen der Politik und der Verwaltung keinerlei Verständnis auf.
„Der Aufbau und die Einführung einer nationalen Küstenwache sind im Koalitionsvertrag erstmals dokumentiert. Die „Nationale Küstenwache“ mit monokratischen Führungsstrukturen ist ein von uns immer wieder eingefordertes Thema der Insel- und Halligkonferenz“, verdeutlicht Jürgen Jungclaus.
„Auf der Frühjahrskonferenz in Kiel wurde uns mitgeteilt, dass Arbeitsgruppen an diesem Projekt arbeiten. Leider ist es jedoch so, dass dort die Politik und die Verwaltung gegeneinander laufen. Während das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zugesichert hat, an dem Thema konstruktiv mitarbeiten zu wollen, sind das Bundesministerium der Finanzen (BMF) und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) aktuell zu keinen Veränderungen bereit. Das Bundesministerium macht zwar weiter Druck und es finden auch aktuelle Verhandlungen zwischen den Ministerien statt, doch bisher ohne Ergebnisse“, beklagt der Vorsitzende
Die IHKo sollte tätig werden und einen Brief an die Kanzlerin verfassen, mit der Forderung, unter Hinweis des Koalitionsvertrages tätig zu werden und alle Fraktionsmitglieder mit ins Boot zu holen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
Foto Nordic von “wedelerjung “
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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