Wie schnell ist eine schnelle Breitbandverbindung?…(to)


Auf Amtsebene der Ämter Föhr-Amrum und Pellworm wird derzeit eine gemeinsame Ausschreibung durchgeführt, um in einem Vergabelos die Breitbandversorgung auf den Inseln und Halligen des Amtsbereichs zu verbessern.

Tiefbauarbeiten werden genutzt um Leerrohre einzuziehen.
Hiermit nimmt man an dem Förderprogramm des Landes Schleswig-Holstein zur Förderung von flächendeckender Versorgung mit schnellen Internetzugangsmöglichkeiten teil. Die Gemeindevertretungen der Gemeinden Alkersum, Borgsum, Midlum, Nieblum, Norddorf auf Amrum, Oevenum, Wittdün auf Amrum, Pellworm, Gröde und Langeness haben beschlossen, an dieser Maßnahme teilzunehmen.
In den vergangenen Sitzungen der Gemeindevertretungen galt es einen Beschluss zu fassen, in dem der Gemeinde Alkersum die Legitimation erteilt werden sollte, die teilnehmenden Gemeinden gegenüber dem noch zu ermittelnden Auftragnehmer als einen Auftragnehmer zu vertreten. Nur so sei es möglich, dass die Maßnahme, die eine sehr unterschiedliche Struktur des aufzubauenden Versorgungsnetzes in den Gemeinden umfasst, als ein Los vergeben werden kann. Da die Attraktivität der Streckennetze stark schwankend sein wird, bestand seitens der Ämter die Sorge, dass ansonsten seitens des Auftragnehmers versucht werden könnte, die „Rosinen“ aus dem Gesamtvolumen zu fischen. Die Vertretungen in den Gemeinden Wittdün und Norddorf haben zum Beispiel auf ihren jüngsten Sitzungen die Beschlussvorlage des Amtes einstimmig beschlossen. Die finanzielle Belastung verbleibt dabei jeweils bei den teilnehmenden Gemeinden.

In der Gemeinde Norddorf wird derzeit ein neues Ortsversorgungsnetz des Energieversorgers EON in den Boden gebracht. An diese Maßnahme hat man sich angehängt und ist mit der Verlegung von Leerrohren in Vorleistung gegangen. Hiermit erleichtert sich die spätere Verlegung von nötiger Infrastruktur für die Verbesserung der Internetzugänglichkeit im Ort erheblich.

Dass heutzutage eine schnelle und stabile Breitband-Internetverbindung wünschenswert und vielfach auch zwingend erforderlich ist, ist bei den Nutzern dieser Technik sicher unumstritten. Leider ist es immer noch die gelebte Praxis vieler Nutzer, dass sie mit Verbindungsraten weit unter dem möglichen Standard von 16.000 Mbit/s auskommen müssen. Einigen bleibt die sogenannte DSL-Verbindung sogar gänzlich vorenthalten und sie können bestenfalls mit kaum noch angebotener analoger Technik auf die schier unendliche Informationsvielfalt des World Wide Web (www.) zugreifen. Wer mit einer solchen Datenrate zum Beispiel eine mit Bildern und Dateninformationen vollgefrachtete Seite öffnen will, verliert aufgrund der Wartezeiten schnell die Lust an der Technik.
Die 2009 in einer Studie für den Amtsbereich des Amtes Föhr/Amrum festgestellte Versorgungslage ist deutlich zu erkennen, dass die Bereiche um die Verteilerknoten noch mit guten bis moderaten Up- und Downloadraten daherkommen. Allerdings sinken die Raten mit jedem Meter, die die Technik über das allgemeine Kupfertelefonkabel zurückzulegen hat.
Dies führt auf Amrum zum Beispiel dazu, dass die Haushalte an den Endpunkten der Telefonleitungen in Norddorf und Wittdün mit nur noch 348 kbit/s im Download auskommen müssen. Wobei die Haushalte in Nebel, dem Einspeisepunkt des per Richtfunk empfangenen Signals für Amrum, mit 6.000 Mbit/s weitaus besser dastehen. Das definierte Ziel dieses Projektes ist es, die Infrastruktur schaffen zu lassen, um an allen Anschlüssen zumindestens eine Breitbandversorgung mit mindestens 2 Mbit/s im Downloadbereich sicherzustellen. Die Gemeinden müssen dabei einen Eigenanteil von 25 % aufbringen, der aber maximal 50.000 Euro betragen darf.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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One comment

  1. Als Betroffener (384kb/s) will ich möglichst bald nur zwei dinge wissen.
    1. Wann ist die Ausschreibung beendet und der Auftragnehmer fertig?
    2. Zu welcher Technischen Lösung er sich hier entschließt?

    Es wäre nicht nur eine verschwendung sondern auch unsicher und i.a. Typisch wenn die Leerrohre dann letztlich unbenutzt blieben und die “Restversorgung” per Funk realisiert wird, gleich ob das nun WiMax, LTE o.a. bedeutet. Damit KANN man die Versorgungslücke m.E. zwar schließen und es ist warscheinlich sogar die günstigere Lösung. Doch ein Glasfaser-ausbau (FTTC/FTTB) ist nicht nur für VDSL zwingend erforderlich sondern bietet auch wesentlich mehr Zukunfts-sicherheit. Ob bei den chronisch knappen Kassen in den nächsten Jahren so ein weiterer großer Ausbauschritt möglich ist halte ich für Zweifelhaft. Letzlich ist die Glasfaser auf Absehbare Zeit die Technik der Zukunft und die zunehmende Funktechnik und Ihre Emmisionswirkungen immer noch umstritten. Das sollten wir grade auf unserer Schönen Insel nicht vergessen.

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