Der Jahreseinsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Wittdün, den Schriftführer Wolfgang Stöck auf der Jahreshauptversammlung verlas, konnte schon fast nicht umfangreicher sein.
In 2012 hielten eine regelrechte Brandserie, ein Schiffsunfall mit einem Massenanfall von Verletzten, ein Maschinenraumbrand auf einem Fischkutter und diverse Hilfeleistungen sowie eine über mehrere Tage und Nächte laufende Personensuche die Aktiven in Atem. Die psychisch überaus belastende Suche und der Fund des in 1,5 Meter Tiefe verschütteten Jungen, verlangte den Einsatzkräften überdurchschnittlich viel ab. Der stellvertretende Amtswehrführer Klaus-Peter Ottens lobte die bei diesem Einsatz sehr gute Arbeit aller Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst. „Das Einsatzjahr 2012 war ein außergewöhnliches Jahr, in dem den Einsatzkräften Beträchtliches abverlangt wurde“, so Ottens. Gemeindewehrführer Dietmar Hansen hoffte für 2013 auf ein ruhigeres Einsatzjahr. Er sah in den erfolgreichen Einsätzen den Lohn der vielen Übungsabende und Ausbildungen der Kameraden. Für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren aus Süddorf-Steenodde und Norddorf dankte er Wehrführerin Claudia Motzke und Wehrführer Andreas Knauer herzlich. Polizeioberkommissar Ingo Reyher bedankte sich für die große Unterstützung durch die Feuerwehren und die dabei erlebte gute Zusammenarbeit. „Lob und Anerkennung für den professionellen Einsatzablauf während der Personensuche im Juli 2012 erreichten uns über die Grenzen Deutschland hinaus“, wusste der Dienststellenleiter.
Die Feier zum 100-jährigen Bestehen der Feuerwehr Wittdün war im zurückliegenden Jahr ein besonderes Highlight und wurde gebührend gefeiert. Aufgrund der vielen Ereignisse im Verlauf des Jahres verging kaum eine Woche, wo nicht ein Termin zu erledigen war. Die Freiwilligen konnten sich über vier Neuzugänge freuen. Tom Kruggel, Nils Bäder, Iwo Dwornik und Fetja Sören Fanger sorgten für die Erhaltung der Personalstärke. So konnte dem Abgang von drei Kameraden entgegengewirkt werden. Wittdün verfügt aktuell über 22 Mann und eine Frau bei den Aktiven sowie 13 Mann in der Ehrenabteilung. Im Gerätehaus wurde 2012 eine Lüftungsanlage für die Absaugung der Abgase der Einsatzfahrzeuge installiert, die einen großen Vorteil für die sich in der Fahrzeughalle ausrüstenden Kameraden bietet.
„Alle Wittdüner und Amrumer können stolz auf die Feuerwehr sein. Es ist enorm, was solch eine kleine Gruppe an Leuten imstande ist, zu leisten. Für die Arbeit und somit das selbstlose Engagement aller Einsatzkräfte bedanke mich auch im Namen der gesamten Gemeinde recht herzlich“, zieht Wittdüns stellvertretender Bürgermeister Heiko Müller Resümee und zollt seine Anerkennung. Als schriftlichen Antrag der Gemeindefeuerwehr Wittdün bekam Heiko Müller von Dietmar Hansen das Gesuch nach dem Ersatz des schon über 25 Jahre alten Tragkraftspritzenfahrzeugs mit auf den Weg. „Wir wollen nicht noch einmal die Situation wie beim 2011 ersetzten Tanklöschfahrzeug erleben“, so Hansen. Daher beantragt der Wehrvorstand rechtzeitig das Fahrzeug vom Typ TSF-W. Dieser Typ basiert auf dem insularen Brandschutzkonzept.
Gemeindefeuerwehrführer Hansen freute sich, an diesem Abend Nils Bäder und Tom Kruggel per Handschlag nun offiziell in die Feuerwehr aufzunehmen. Peter Lückel, der im vergangenen Jahr eine Ausbildung zum PSU-Peer (wir berichteten) absolvierte, wurde zum Hauptfeuermann befördert. Zudem erhielt er, genauso wie Matthias Förster, die Bandschnalle für 10-Jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Die anstehenden Wahlen des Gruppenführers und des Schriftwarts waren schnell erledigt. Gruppenführer Helge Flor und Schriftwart Wolfgang Stöck nahmen die Wiederwahl an.
Nach der Sichtung der Kasse waren sich die Kassenprüfer Peter Lückel und Thomas Oelers einig, dass Kassenwart Kai Gerisch hervorragende Arbeit leistet. Erfreulich sei laut Gerisch, dass der Kassenbestand durch viele Zuwendungen im vergangenen Jahr sich erheblich besser als im vorangegangenen Jahr darstellt. Zu vermuten sei allerdings, dass die Brandserie die Arbeit der Feuerwehren wieder mehr in den Fokus der Insulaner und der Zweitwohnungsbesitzer gerückt hat und den einen oder anderen animiert hat, die Arbeit zu unterstützen. Wie schon seit Jahren investierten die Kameraden einen nicht unerheblichen Teil in die Verbesserung der persönlichen Schutzausrüstung und Ausstattung mit Einsatzgeräten. „Es sollte nie vergessen werden, dass wir einen nicht unerheblichen Teil unserer Zeit für die öffentliche Sicherheit aufbringen. Dabei lastet bei den Einsätzen eine physische als auch psychische Last auf uns“, beschreibt Oelers. „Wer sich von den Eigentümern von Immobilien auf Amrum nicht aktiv in den Dienst stellen kann, sollte zumindest passiv das Engagement der Freiwilligen unterstützen und entsprechend wertschätzen“, so der Appell des Kassenprüfers. Ein Formular zur passiven Mitgliedschaft kann hier (Beitritt) heruntergeladen werden. Schicken Sie das ausgefüllte Formular dann an Petra Müller, 3. stv. Amtswehrführerin, Tanenwai 46, 25946 Nebel geschickt werden – vielen Dank!
Thomas Oelers