Der bekannte Pianist Wolfgang Leibnitz gastierte am Montagabend im Norddorfer Gemeindehaus.
Schon seit vielen Jahren verwöhnt er die Freunde der klassischen Musik regelmäßig mit seinen Klavierkonzerten. Wer selber schon einmal ein Konzert des leidenschaftlichen Pianisten erlebt hat, den wird es wohl kaum verwundern, dass zahlreiche Kritiker von seiner „pianistischen Brillanz“ und der „musikalischen Reife“ hellauf begeistert sind. Bei seinem diesjährigen Gastspiel standen u.a. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Frédéric Chopin und Maurice Ravel auf dem Programm.
Wolfgang Leibnitz wurde im sächsischen Meerane geboren. Bereits mit sechs Jahren bekam er seinen ersten Klavierunterricht und trat im Alter von elf Jahren erstmals öffentlich auf. Später studierte Leibnitz an den Musikhochschulen in Halle und Leipzig, bevor er aus der DDR nach Westberlin übersiedelte. Dort schloss er sein Studium mit der „künstlerischen Reifeprüfung“, bei Gerhard Puchelt, Ernst Pepping und Josef Rufer, an der Hochschule für Musik in Berlin-Charlottenburg ab. Nach eigener Aussage sei besonders die Begegnung mit Claudio Arrau, dessen Schüler er viele Jahre war, für seine künstlerische Entwicklung von entscheidender Bedeutung gewesen.
Seit 1961 lebt Wolfgang Leibnitz in der bayerischen Landeshauptstadt München. Bekannt geworden ist Wolfgang Leibnitz u.a. durch zahlreiche Rundfunkproduktionen und Fernsehaufnahmen sowie mit diversen Einspielungen von den wichtigsten Klavierwerken namhafter Komponisten wie Schubert, Schumann, Liszt oder Chopin. Neben seinem umfangreichen Solo-Repertoire widmet sich der Pianist mit großer Begeisterung auch der Kammermusik und dem Lied sowie der Literatur. So gibt er beispielsweise auch Konzertlesungen. Darüber hinaus gründetet er 1988 des „Leonardo Trio“, wo er gemeinsam mit Arben Spahiu und Peter Wöpke die drei ausgeprägten individuellen Temperamente zu einem Kammerensemble mit höchstem Anspruch vereint.
Wenn man Wolfgang Leibnitz spielen sieht bzw. hört, ist die Leidenschaft die ihn mit der Musik verbindet spürbar. Das wissen auch die insularen Klassik-Freunde, die wieder ein wunderschönes Klavierkonzert erlebten, seit Jahren sehr zu schätzen. Zum Abschluss des rund zweistündigen Konzertabends, durften sich die 180 Zuschauer noch über eine Zugabe, bestehend aus zwei Etüden von Frédéric Chopin, freuen. Anschließend bedankten sie sich bei Wolfgang Leibnitz mit donnerndem Applaus. Im Anschluss an die Veranstaltung ließ Leibnitz den Abend in kleiner Runde gemütlich ausklingen.
Andreas Buzalla