„Wir hatten in den vergangenen Jahren eher das Problem, dass in der Vogelkoje Meeram zu wenig Wasser war. Wir hatten daher Maßnahmen beschlossen, durch die das vorhandene Oberflächenwasser sich in der Vogelkoje hätte sammeln können, anstatt vorher zu versickern“, beschreibt Nebels Bürgermeister Bernd Dell-Missier die bisherige Planung. Klar sei, dass das vorhanden Sein der Wasserfläche den dauerhaften Fortbestand und damit die förmliche Daseinsberechtigung einer Vogelkoje darstelle.
Da aber im Frühjahr nun genau das Gegenteil zu schaffen machte, wurde der Beschluss der Gemeindevertretung ausgesetzt. „Die gesamte Fläche, inklusive des Damwildgeheges, bis über die Zuwegung zum historischen Dorf führte Hochwasser“, so Dell-Missier. Mit dem jetzigen Beschluss reagieren wir auf die geänderten Wetterverhältnisse“.
Geplant waren zum Beispiel die Überarbeitung der Zulaufkanäle und das Entfernen der überwiegend aus Birken bestehenden Bewüchse in den Gräben. Durch die Birken würde viel Wasser verbraucht und die Verdunstung ist in der Fläche auch größer, als wenn das Wasser kontrolliert zur Vogelkoje fließt.
Für die meisten Gäste Amrums ist die Vogelkoje im Naturerlebnisraum Meeram, das im nordwestlichen Bereich der Gemeinde Nebel gelegen ist, schon einmal Ausflugsziel gewesen. Im Schnitt besuchen in den Sommermonaten bis zu 300 Menschen die Anlage täglich. Auf der rund 3.000 m² großen Wasserfläche finden sich zudem Jahreszeiten bedingt verschiedene Vogelarten ein, um hier zu rasten und neue Energiereserven zu tanken.
In diesem Kleinod in seiner auf Amrum einmaligen Art – ein Naturgenuss, den man genießen muss – hat in den vergangenen Jahren eine Umgestaltung und Aufwertung stattgefunden, die den Erlebnis- und Informationswert deutlich gesteigert hat. Die Kombination zwischen Natur genießen und sich informieren wurde vordergründig umgesetzt.
An den „Naturerlebnisraum Vogelkoje Meeram”, veranschaulichen viele Informationsstände den Besuchern die Flora und Fauna als auch die ursprüngliche Aufgabe der Vogelkojen. Im angrenzenden Dünental schließt sich ein archäologisches Dorf an. „Entlang des Dammwildgeheges und im Übergang vom Dünenwanderweg zur Zuwegung der Vogelkoje wollen wir im Spätsommer Bohlenwege bauen lassen“, verrät der Bürgermeister. Die Spaziergänger hatten sich aufgrund der morastigen Verhältnisse ihren Weg durch die angrenzende Heide gebahnt.
Die noch heute in ihrer Anlage erkennbare Vogelkoje wurde 1866 für den Entenfang eingerichtet und bestand aus einem Teich mit vier Seitenkanälen, den sogenannten Pfeifen.
Die Nutzung wurde 1936 eingestellt und die Vogelkoje durch die Gemeinde Nebel übernommen. Die Vogelkoje übernimmt seither ökologische und touristische Funktionen im Übergangsbereich zwischen Dünen und Waldgürtel Amrums. Der Teich und die umgebenden Wald- und Bruchwaldflächen, Feuchtgebiete, Heiden und Dünen sind Lebensräume für Vögel und Amphibien.