Das es auf der Nordseeinsel Amrum auch außerhalb der Hauptsaison eine Vielzahl von hochwertigen kulturellen Veranstaltungen gibt, davon konnten sich die Zuschauer einmal mehr im Norddorfer Gemeindehaus überzeugen. Das Hamburger Trio Hafennacht war wieder einmal auf Amrum zu Gast und präsentierte ein buntes Programm aus Chansons mit Seegang und viel Gefühl. Seit mittlerweile zehn Jahren sorgen Uschi Wittich (Gesang), Erk Braren (Inselgitarre) und Heiko Quistorf (Akkordeon) mit einer gelungenen Mischung aus Gesang, Gitarre und Akkordeon bei ihren Konzerten regelmäßig für Gänsehautgefühl und maritime Stimmung. Und das nicht nur bei Seefahrern sondern auch bei Landratten.
In den vergangenen Jahren hat sich Hafennacht eine kleine aber feine Fangemeinde erarbeitet, die das Trio inzwischen nicht mehr aus den Augen lässt. Aber das muss sie ja auch gar nicht, denn Hafennacht taucht regelmäßig am Horizont auf und retten dann was das Zeug hält. Ihre Bühnen sind Theater, Kleinkunstbühnen, Kirchen, aber auch Laderäume auf Barkassen oder Kreuzfahrtschiffe. Seit längerem wird Hafennacht auch bei offiziellen Anlässen als norddeutsche Vorzeigegruppe gehandelt, jedoch ohne allzu viele Klischees zu erfüllen.
In diesem Jahr machte die Band nun bereits zu dritten Mal nach 2012 und 2014 auf der Nordseeinsel Amrum Station und das erneut mit großem Erfolg. Das Konzert im Norddorfer Gemeindehaus war wieder sehr unterhaltsam und überaus sehenswert. Das Hamburger Trio ist authentisch, pur mit dem Hang zur Melancholie die jedoch nach eigener Aussage auf der Bühne nie richtig durchgehalten wird. Musik für Haifische, Heulsusen und Handwerker. Ihr umfangreiches Repertoire besteht aus eigenen Kompositionen und neu interpretierten Klassikern wie z.B. „Das Herz von St.Pauli“, „Santiano“, „Junimond“ oder „Hamburg Hohe Speicher“. Eben Liedern die schwimmen können und in den Norden passen. Hafennacht besticht mit viel Charme und dem typisch nordischem Touch. Diese Mischung hat auch diesmal das Amrumer Publikum verzaubert. Nach etwas mehr als zwei Stunden ging der Abend und damit auch die Reise über die sieben Weltmeere mit viel Beifall zu Ende. Nach dem Konzert stand Hafennacht natürlich noch für den einen oder anderen Klönschnack zu Verfügung, bevor es am nächsten Morgen wieder in den Heimathafen Hamburg zurück ging. Und mal sehen wann die drei Hamburger das nächste Mal Kurs auf Amrum nehmen.