Wie ein Schock traf es alle, als sie die Pressemitteilung des DRK in der Zeitung lasen: Präsidium des DRK-Kreisverbandes Nordfriesland e.V beschließt die Aufgabe der Trägerschaft der Inseleinrichtung. Warum? “Eine wirtschaftliche Führung der Einrichtung ist insbesondere aufgrund anhaltender Personalnot bei den Pflegefachkräften nicht mehr möglich. Ein Verlust von 500.000Euro seit 2012”, so steht es in der Pressemitteilung.
Und nun? Wie geht es weiter? Was genau heißt das und was sind die Konsequenzen? Viele Fragen stehen offen dar und “natürlich sind wir bemüht schnellstmöglich eine Lösung zu finden, eine Lösung, die nicht die Schließung der Pflegestation zu Folge hat”, sagt Nebels Bürgermeister Cornelius Bendixen und bestätigt, dass es schon Gespräche gegeben hat, man aber noch in der Phase ist Ideen zu sammeln und Lösungen zu finden.
Die Pflegestation gibt es seit 1995 und bietet neben den festen zehn Betten auch den stationären Pflegedienst und damit verbundene Kurzzeitpflege. Patientensprecher Peter Totzauer sieht die Entwicklung und jetzige Entscheidung des DRK sehr kritisch:”Nicht aus zu denken wie es wird, wenn die Pflegestation ihre Arbeit ganz einstellt und schließt. Alt werden wir alle und damit ist oft eine Pflege verbunden, die von zu Hause nicht mehr aufgefangen werden kann. Kannst DU dir vorstellen in einer Situation, in der du dringend deine Familie und Freunde um dich herum brauchst, weg geschickt zu werden, fremde Umgebung, fremde Menschen und hilflos sich selbst versorgen zu können. Es wäre nicht möglich “mal eben schnell” auf einen kleinen Besuch, täglich der Kaffee Besuch oder eine spontane Ausfahrt bei schönem Wetter. Auch wird die Gesellschaft im allgemeinen immer älter und so ist die Wahrscheinlichkeit auf Pflege immer höher. Wir müssen mit allem was möglich ist dafür kämpfen, dass diese Pflegemöglichkeit weiterhin hier bei uns auf Amrum umzusetzen ist,” warnt Peter Totzauer.
Für viele sind diese Worte noch weit weg, doch wie schnell können Sie ganz nah werden? In dem schlimmen Moment, wo ein Familienmitglied oder sogar man selbst davon betroffen ist. Sich vorzustellen, dann auch noch weg von zu Hause, dies sollte in den Kampf für die Pflegestation auf Amrum mit einfließen und jede und jeder ist dabei angesprochen. Für die Familien und Angehörigen der neun derzeitigen Pflegebewohner ist die Angst um die Zukunft derzeit drastisch und sie wissen nicht was kommen wird und wie es weiter gehen soll, eine Angst, die ihnen derzeit auch keiner nehmen kann.
Die Gespräche, Lösungen finden und Ideen sammeln werden erst einmal weiter gehen und hoffentlich zu einem Ergebnis FÜR Amrum kommen!