„AM RUMbirden“ auf Amrum- das Birdrace


Das Amrumer Birdrace Team 2019 „AM RUMbirden“ von links nach rechts: Hanna Rieke Damrau, Lukas Griem, Sarah Bauer, Josse Schubert.

Am Samstag, wie jedes Jahr am ersten Maiwochenende, war es wieder soweit- das Birdrace! Teams in ganz Deutschland von zwei bis fünf Personen fanden sich zusammen, um innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Vogelarten zu finden. Mit dabei in diesem Jahr auch das Team „AM RUMbirden“ bestehend aus jungen Leuten, die zurzeit beim Heimat- und Naturschutzverein Öömrang Ferian i.f. auf Amrum einen Freiwilligendienst leisten.

Das Birdrace wurde erstmals 2004 vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) initiiert. Mittlerweile hat sich die Teilnehmeranzahl der Teams mehr als verachtfacht. Dieses Jahr sind deutschlandweit 359 Teams gestartet, davon 48 Teams alleine in Schleswig-Holstein. Beim Birdrace ist der sportliche Ehrgeiz nicht von der Hand zu weisen. Gerne wird verglichen: wie viele Arten hatten die Nachbarinseln, wie viele Arten gab es im Vorjahr, wie sieht es auf dem Festland aus, konnten besonders seltene Vogelarten entdeckt werden? Nicht minder geht es aber einfach um den Spaß an der Vogelbeobachtung und das Schaffen öffentlichen Interesses, das für die Vermittlung von Themen des Natur- und Vogelschutzes unerlässlich ist. Die Idee des Birdraces fand auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und ZDF.umwelt im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet. Sie verliehen dem Dachverband Deutscher Avifaunisten nach der erstmaligen Umsetzung des Birdraces den muna Preis in der Kategorie Idee/ Innovation für herausragendes ehrenamtliches Engagement im Naturschutz.

Der sportliche Ehrgeiz des Teams „AM RUMbirden“ zahlte sich aus. Kurz vor 4 Uhr morgens stiegen sie auf die Räder, um ganz gezielt die ersten Lebensräume der Nachtschwärmer und Frühaufsteher unter den Vögeln aufzusuchen. Dabei zählen nur die Arten, die von einer Mehrzahl der Teammitglieder gesehen oder gehört wurden. Geschummelt wird nicht, das gebietet die sportliche Fairness. Auch steht über allem sportlichen Ehrgeiz der Schutz der Natur und der zu dieser Zeit bereits brütenden Arten.

„Das erste Highlight war bereits kurz nachdem wir losgeradelt sind“, sagt Sarah Bauer des Amrumer Teams „Eigentlich hatten wir zunächst auf eine Waldohreule gehofft, wurden dann aber von dem melodischen Gesang einer Nachtigall überrascht, ein eher seltener Vogel hier auf Amrum.“ Insgesamt hat das Amrumer Team 96 Arten innerhalb der 24 Stunden gesichtet und/oder verhört, davon 40 Singvogelarten. Um 21.45 Uhr, nach einem erfüllten Tag auf dem Rad, schloss die Waldschnepfe die Liste aller Vogelarten ab. Die gesamte Liste der 96 Vogelarten des Teams „AM RUMbirden“ hängt im Naturzentrum Amrum in Norddorf aus, auch steht die Liste auf der Internetseite des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten. Dort findet man außerdem weitere Informationen und Statistiken zum Birdrace.

Wer Lust bekommen hat sich ein par grundlegende Kenntnisse der Vogelbestimmung rein anhand des Gesanges anzueignen, hat dazu auf Amrum zurzeit die Möglichkeit. Lukas Griem, Teammitglied der „AM RUMbirder“, bietet im Rahmen seines Bundesfreiwilligendienstes beim Öömrang Ferian i.f. jeden Samstag eine Führung an, in der die Teilnehmer behutsam an die gängigsten Gesänge einiger Vogelarten herangeführt werden. Die genauen Termine findet man im Amrum Aktuell.

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Über Lotte von Komorski

Lotte von Komorski wurde 1988 in Heidelberg geboren und wuchs später in der Lüneburger Heide auf. Nach dem Bachelorstudium der Forstwirtschaft in Göttingen absolvierte sie noch ihren Master in Wildtierökologie und Wildtiermanagement in Wien. Nach vielen praktischen Erfahrungen in der Wildtierforschung und ersten Berufserfahrungen in der Naturschutzarbeit in Osteuropa zog es sie Ende 2018 aus Frankfurt am Main nach Amrum, um hier das Naturzentrum zu leiten.

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