Die Köpfe voller schlauer Gedanken …


Alle Schulabgänger 2019

Da standen sie, stolz, aufrecht, erwachsen, die Schulabgänger/innen 2019. Mädchen und Jungen, die jetzt als Jugendliche ihre Öömrang Skuul verlassen. Nach neun, zehn und zwölf Jahren ist für sie hier das Ende, und es geht woanders weiter.

Begonnen hat ihre Schulzeit mit einem gemeinsamen Gottesdienst, und so richtete auch Pastorin Martje Brandt die ersten Abschlußworte an die 19 Jugendlichen. Die Saat, die über die Schule gesäät wurde, möge weiterhin wachsen und darüber hinaus die Schülerinnen und Schüler weiter tragen: ”Gottes Seegen für euer Suchen, Wachsen und Finden. Für euren Weg, euer Ziel, bleibt behütet.” Stellvertretend für alle Bürgermeister der Insel und das Amt Föhr Amrum überbrachte Nebels Bürgermeister Cornelius Bendixen Grußworte und machte einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit der Mädchen und Jungen. Nun steht für viele die weiterführende Schule an, das soziale Jahr oder auch eine Ausbildung. „Ich wünsche Euch, dass ihr eure Stärken heraus stellt, eure Schwächen erkundet, euer Ziel erreicht und bleibt gesund und glücklich”, gab er ihnen mit auf dem Weg und betonte, dass sie ihre Heimat nicht vergessen sollten, denn hier werden sie immer mit offenen Armen empfangen und herzlich willkommen geheißen.

Schulleiter Jörn Tadsen ließ die schulische Vergangenheit Revue passieren. Er schwelgte in Erinnerungen und schaute leicht bange in die Zukunft: „Bewahrt euch eure konstruktive Art, das Mitgestalten an eurem eigenen Leben.” Diese Verabschiedungsfeier war für zwei Menschen eine ganz besondere, denn Leon Wollny und Jannick Themann verlassen jetzt nach zwölf Jahren ihre Öömrang Skuul. Nach ihrem Schulabschluss vor zwei Jahren haben sie noch zwei Werkjahre angehängt, und nun sind diese beendet, es heißt Abschied nehmen, und sie bekamen einen extra großen Applaus.

Klassenlehrer Rüdiger Seiffert

Klassenlehrer der MSA (mittlerer Schulabschluss) Schüler, Rüdiger Seiffert, sprang in seiner Abschlussrede in die Haut eines Schülers und erzählte aus deren Augen, wie es so ist und war, die zehn Jahre Schule, und erntete kräftig Beifall, Schmunzeln und schallendes Lachen. Schule sei kompliziert, man darf nicht immer so, wie man will und kann. Der Schritt vom Kindergarten in die Grundschule beleuchtete Rüdiger Seiffert und sprach manchem Schüler bestimmt aus der Seele. „Ich möchte Euch daran erinnern, dass Fragen wichtig sind. Lasst auch andere an euren Tisch und fragt”, gab er seinen Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg.

Klassenlehrer Sven Sturm

Sven Sturm, Klassenlehrer der ESA-Schüler (erster Schulabschluss), erzählte die Geschichte seines Onkels, der ohne Schulabschluss als Müllfahrer arbeitete und durch einen Schicksalsschlag arbeitsunfähig wurde, jedoch seine Leidenschaft der Unterwasserfotografie nachging und später ein international anerkannter Fotograf wurde. „Nehmt am normalen Leben teil, nicht nur in den sozialen Netzwerken, auch wenn das Leben mal nicht so läuft, wie ihr es euch gedacht habt, Noten nicht so ausgefallen sind, wie ihr es wolltet, Kopf hoch, macht weiter”, ermuntert er seine Schüler/innen.

„In Hamburg sagt man Tschüss”, sang Stefan Schlichting (ein Lied von Heidi Kabel), der als Sprecher des Schulvereins sprach und als Lehrer von Jannick und Leon, die er jetzt zwölf Jahre begleitet hat. „Ihr werdet uns fehlen”, untermalte er seine Worte mit „Ein Gebet an der See”. Anke Wand und Lars Hansen sprachen im Namen der Eltern mit den Worten von Goethe, „Wenn die Kinder klein sind, gebt ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gebt ihnen Flügel”. Wie emotional diese Worte waren, sah man in den Gesichtern der Eltern, denn neben Stolz und einem Lachen standen auch vielen eine Träne der Freude und des Abschiedes dieses Lebensabschnittes ins Gesicht geschrieben: „Jetzt sind die Köpfe voller schlauer Gedanken, und die Welt liegt vor Euch ohne Schranken.”

Schulsprecherin Nela Friedrichs und Mati Stefanski standen für die Abschlussklassen vor ihren Lehrern und Eltern. „Meine Schulzeit war eine schöne Zeit, die schönste bis jetzt in meinem Leben”, strahlt die junge Amrumerin und gibt mit Mati zusammen einen Rückblick auf zehn Jahre Öömrang Skuul mit dem persönlichen Highlight der Abschlussfahrt nach Italien. „Es war gigantisch!” Einen großen Dank sprachen sie an alle Familien, Freunde, Lehrer und Mitschüler aus.

Der letzte offizielle Teil in ihrer Schulzeit war nun die Zeugnisvergabe. Schulleiter Jörn Tadsen sowie die Klassenlehrer Rüdiger Seiffert und Sven Sturm beglückwünschten die Abschlussklässler, und Stefan Schlichting überreichte ein Geschenk vom Schulverein und ehrte die beiden Besten des Jahrganges, Jule Hesse und Jaap Oke Tadsen. Es war geschafft, stolz standen sie nun mit ihren Zeugnissen in einer Reihe, fein gekleidet und bereit, ihren Abschluss gebührend zu feiern, im Rahmen ihrer Familien, Freunde und den Lehrern ging es am Abend weiter und bestimmt bis in die frühen Morgen Stunden, denn eines war sicher: Am nächsten Morgen war für sie keine Öömrang Skuul mehr ;-))

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Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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