Kostenloses E-Tanken Auf Amrum …


Nehmen die E-Ladestation am Parkplatz an der Nebeler Mühle in Betrieb: von links: Frank Timpe (Amrum Touristik), Christoph Decker (Bürgermeister Norddorf), Jan Brodersen (Geschäftsführer „Strom von Föhr Vertriebs-GmbH“), Cornelius Bendixen (Bürgermeister Nebel), Christoph Hagenbruch (Versorgungsbetriebe Amrum), Martje Brandt (Pastorin), Heiko Müller (Bürgermeister Wittdün), Jan Obernauer (Elektromeister).

Strom von Föhr spendiert Öko-Strom für die neuen Ladestationen

Amrum macht e-mobil: Mit vier öffentlichen e-Ladestationen mit je zwei e-Ladepunkten wird das Fahren von Elektro-Autos auf der Nordseeinsel noch attraktiver. Die Investition in die umweltfreundlichen Stromtankstellen erfolgte im Auftrag der drei Gemeinden Nebel, Norddorf und Wittdün durch die Versorgungsbetriebe Amrum. Das nachhaltige Projekt wurde von der „Aktivregion Uthlande“ mit EU-Mitteln in Höhe von 24.500.- Euro gefördert. Für den Aufbau der sogenannten Wallboxen in den drei Gemeinden engagierten die Versorgungsbetriebe Amrum die Fachfirma für E-Ladestationen Elektro Obernauer aus Ladelund.

Öko-Strom gratis von Föhr

Einheimischen und Feriengästen macht Strom von Föhr ein schönes Geschenk: Der Strom ist an den e-Ladestationen kostenlos. „Als unermüdlicher Streiter für den Klimaschutz liegt es für uns nah, den Ausbau der e-Ladestationen auf der beliebten Nordseeinsel Amrum zu unterstützen“, sagt Jan Brodersen, Geschäftsführer der Strom von Föhr Vertriebs-GmbH. Das Besondere bei Strom von Föhr ist der Stromtarif mit dem Sonnencent (Fördercent), der für solche Projekte wie auf Amrum eingesetzt werden kann. Den im Strompreis enthaltenen Sonnencent (möglich sind 0,5 bis 2 Cent pro kWh) der Kunden verwendet Strom von Föhr grundsätzlich für die Förderung von Projekten rund um regenerative Energien in der Region. „Den Sonnencent nutzen wir gern für Ladestationen, damit es mit der e-Mobilität auf den Inseln vorangeht. Je weniger Abgase unsere Natur belasten, desto besser. Und die strategisch sinnvoll gelegenen Stationen machen den Umstieg auf e-Autos noch verlockender“, freut sich Brodersen.

Schnell und sauber

Die acht neuen e-Ladepunkte bieten max. jeweils 11 bis 22 kW Typ2 Ladeleistung. Die Freischaltung erfolgt komfortabel über RFID, QR-Code oder per APP (PlugSurfing App). Bislang gab es nur wenige e-Ladestationen auf der Nordseeinsel inmitten des UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer. E-Mobilisten werden nun mit kostenlosem sauberen Strom und dem guten Gefühl belohnt, einen Teil zur positiven Ökobilanz beizutragen.

E-Ladestation mit roter Schleife

Feierliche Einweihung

Am 13. August wurden die E-Ladestationen auf Amrum offiziell eingeweiht. Eine der Stationen befindet sich auf dem Parkplatz an der Nebeler Mühle, dort fand die Übernahme der „Schlüssel“ statt. Dieser wird aber nur für eventuell auftretende Störungen benötigt, wie z.B. eine herausgesprungene Sicherung wieder einzudrücken. Die „Schlüsselgewalt“ für die Geräte haben die Versorgungsbetriebe Amrum.

Weitere E-Ladestationen stehen auf dem Parkplatz am Fähranleger in Wittdün, auf dem Parkplatz am St.Clemens-Hüs in Nebel und auf dem Großparkplatz in Norddorf. Eine Beschilderung gemäß der StVO folgt noch. Werden Parkplätze für Elektro-Autos durch Benziner oder Diesel blockiert, kann ein Verwarnungsgeld ausgesprochen werden. Dessen Höhe wird von der jeweiligen Kommune festgelegt. Ist in der Nähe kein weiterer freier E-Parkplatz, sind Ordnungsamt oder Polizei auch befugt, den Falschparker abschleppen zu lassen. Wichtig ist, dass im Nummernschild der Buchstabe „E“ vermerkt wurde, dieser weist den Wagen eindeutig als Elektrofahrzeug aus.

Drei Stellplätze sind an den E-Ladestationen – ausschließlich für Elektro-Autos – eingerichtet, zwei Fahrzeuge können sich gleichzeitig andocken und mittels eines Starkstromkabels Strom tanken. Der dritte E-Parkplatz ist für ein wartendes E-Fahrzeug für den Fall vorgesehen, dass bereits zwei Fahrzeuge an der Ladestation geladen werden. Je nach Fahrzeugtyp kann die Ladezeit variieren, in der Regel sind es zwei Stunden.

Der Installateur der Ladestationen, Jan Obernauer aus Ladelund, führte einen Ladevorgang an seinem Firmenwagen vor und stellte sich den vielen Fragen der Anwesenden.

Weitere Ladestationen sind in der Planung, so wünscht man sich „E-Tankstellen“ für E-Bikes an den Strandübergängen. Da ist also noch einiges auf dem Weg.

Die Föhrer Windkraft GmbH & Co. KG und die Strom von Föhr Vertriebs-GmbH

sind ein Familienbetrieb der Familie Brodersen mit Firmensitz in Oevenum auf Föhr. Grundgedanke war der Wunsch, die Ökobilanz der Insel zu verbessern und Strom aus dem auf Föhr fast ständig wehenden Wind zu gewinnen. Der 1990 entstandene Windpark ist einer der ersten Deutschlands. Der Erhalt der Natur steht heute wie früher im Vordergrund der Firmenentwicklung. Darum hat die Föhrer Windkraft auch seit 2013 mit der Vermarktung von Strom an Endkunden begonnen, die die Strom von Föhr Vertriebs-GmbH seit Anfang 2017 übernommen hat.

„Ich freue mich, die Ladestationen auf unserer schönen Nachbarinsel mit Gratis-Strom zu unterstützen“, sagt Jan Brodersen, Geschäftsführer der Strom von Föhr Vertriebs-GmbH.


Die AktivRegion Uthlande fördert Projekte, die einen Beitrag zur ökologisch-, sozial- oder wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung der Inseln und Halligen leisten. Das E-Mobil zur medizinischen Versorgung am Nebeler Strand, ebenfalls gefördert von der AktivRegion, sowie das neue Angebot der Gemeinde Norddorf, ein E-Shuttle für mobilitätseingeschränkte Menschen, zeigen beispielhaft wie sich E-Mobilität auch mit Daseinsvorsorge verbinden lässt. „Gerade die Inseln und Halligen sind prädestiniert für eine intensive Nutzung von E-Mobilität – es freut mich sehr, dass durch das neue Ladesäulennetz nun weitere Schritte in diese Richtung unternommen werden“, so Ole Dierßen, Regionalmanager der AktivRegion Uthlande. Es steht weiterhin Budget zur Förderung nachhaltiger Mobilitätangebote zur Verfügung. Bei Projektideen melden Sie sich unter 04681/748399 oder unter info@aktivregion-uthlande.de

 

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Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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