Zweckverband beschließt Übergangsvertrag mit dem DRK Nordfriesland …


Die Pflegestation in Nebel war das Hauptthema der jüngsten Versammlung des Amrumer Zweckverbands für Sicherheit & Soziales

Die Ende Juli mit dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Nordfriesland ausgehandelte Übergangslösung für den Betrieb der stationären Pflegestation auf Amrum (Amrum News 6.8.2019) wurde vom Zweckband Sicherheit & Soziales, dem kommunalen Zusammenschluss der drei Amrumer Gemeinden, auf seiner Versammlung am Donnerstag nun auch offiziell beschlossen.

Das DRK Nordfriesland führt die Pflegestation am Feederhuugam in Nebel bis zum 31. Januar 2020 weiter. Im Gegenzug übernimmt der Zweckverband für Sicherheit und Soziales die vom 1. Januar 2019 bis 31. Januar 2020 auflaufenden testierten betrieblichen Defizite zu zwei Dritteln (66,66%). Sollte bis zum 31.1.2020 keine neue Lösung gefunden sein, wird das DRK Nordfriesland die Pflegeeinrichtung noch bis zum 31. Juli 2020 weiterführen. Die vom 1.2.2020 bis zum 31.07.2020 ggf. anfallenden testierten betrieblichen Defizite übernimmt der Zweckverband dann voll. Mieterlöse und Abschreibungen sind einzubeziehen.

„Wir sind auf gutem Wege, uns mit dem DRK Nordfriesland auch über den Kauf der Immobilie zu verständigen“, sagte Nebels Bürgermeister Cornelius Bendixen als amtierender Vorsitzender des Zweckverbandes. Der beauftragte öffentlich bestellte Gutachter wird in den nächsten Tagen vor Ort sein. Möglicherweise kommen noch im September erste Zahlen auf den Tisch und man könne sich vielleicht schon bis Ende des Jahres einigen. „Eine kommunale Einrichtung von den Inseln wird die Einrichtung übernehmen, welche genau ist derzeit noch offen.“

Um der kommunalen Aufgabe gerecht zu werden, eine zeitgemäße Pflege auf Amrum zu etablieren, schloss der Zweckverband mit Sven Mischok, einem kompetenten Berater für Sozialwirtschaft, eine Projektvereinbarung bis zum 30.6.2020 und bewilligte die dafür notwendigen Mittel.

Für die ausgeschriebene Trägerschaft der Einrichtung liegen dem Zweckverband inzwischen vier ernst zu nehmende Bewerbungen vor, darunter auch der Amrumer Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes. „Ich bin zuversichtlich, dass wir unter den Bewerbern einen guten Anbieter für eine zeitgemäße Pflege auf Amrum finden“, meinte Bendixen. Alle Interessenten kämen aus der Region und hätten einen Bezug zur Insel. Bis Ende September müssen sie ihre ausgearbeiteten Konzepte einschließlich der Finanzierungskonzepte einreichen. Im Oktober sollen die Verhandlungen stattfinden.

Ausdrücklich begrüßte Cornelius Bendixen auch das Engagement des vor einem Monat gegründeten Vereins zur Förderung der Altenpflege- und Hilfe auf Amrum. Der Förderverein solle in das neue Konzept der Einrichtung mit eingebunden werden. Man habe die Interessenten bereits über die Gründung des Fördervereins informiert.

Letztes Thema im öffentlichen Teil der Zweckverbandsversammlung war die Feststellung der Jahresabschlüsse 2016 und 2017.

Da der Zweckverband der drei Amrumer Gemeinden im November 2015 gegründet wurde und seinen ersten Haushalt, also die Planung, was wofür ausgegeben und eingenommen werden soll, erst 2016 beschloss, ist der Jahresabschluss 2016, in dem nun die tatsächlich angefallenen Einnahmen und Ausgaben festgestellt wurden, sein erster Jahresabschluss überhaupt.

Er wurde mit einem Jahresüberschuss von knapp 20.000 Euro bilanziert. Auch der Jahresabschluss 2017 wies einen Überschuss von knapp 30.000 Euro aus. Die rund 50.000 Euro werden zu zwei Dritteln der allgemeinen Rücklage und zu einem Drittel der Ergebnisrücklage zugeführt. Die liquiden Mittel betrugen zum Abschluss des Jahres 2017 knapp 582,5 Millionen Euro und werden u.a. für die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs benötigt.

Von 2016 zu 2017 hat sich die Bilanzsumme von knapp einer halben Million Euro auf 1,4 Millionen erhöht, was von einem beachtlichen Wachstum in der Wahrnehmung gemeinsamer kommunaler Aufgaben, insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung zeugt.

2016 betrug die auf die Gemeindehaushalte verteilte Umlage für den Zweckverband rund 417.000 Euro. Vom Zweckverband wurden aber nur 338.000 Euro ausgegeben, knapp 80.000 Euro weniger als geplant. 2017 waren im Haushalt 507.000 Euro als Umlage angesetzt worden. Es flossen jedoch nur rund 386.000 Euro, also sogar 126.000 Euro weniger als vorgesehen. Positive Zahlen aus Sicht der Gemeindekassen.

Warum wurde weniger ausgegeben als geplant? Weil im Jugendzentrum und bei der Feuerwehr 2016/17 nicht alle Vorhaben umgesetzt werden konnten, insbesondere aber weil die schleswig-holsteinische Landesregierung den Ausbau der Kleinkinderbetreuung aus Konnexitätsmitteln des Landes unterstützte, was zur Entlastung der kommunalen Ausgaben beitrug.

Die Verbandsumlage der drei Gemeinden wurde für 2018 entsprechend angepasst, teilte Verbandsvorsitzender Bendixen mit.

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Über Astrid Thomas-Niemann

Astrid Thomas-Niemann ist gelernte Schifffahrtskauffrau sowie studierte Sprach- und Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat viele Jahre als Schifffahrtsanalystin gearbeitet und lebt seit 2015 in Wittdün. Als junge Frau kam Astrid 1981 das erste Mal auf die Insel und besuchte auf Zeltplatz II die Niemanns aus Hamburg, die Amrum seit 1962 urlaubsmäßig die Treue halten, inzwischen bereits in der 4. Generation.

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