Die Kabarettisten Uli Masuth und Andrea Volk begeisterten auf Amrum und fühlten sich im Norddorfer Gemeindehaus pudelwohl!…


 

Im Rahmen seiner kleinen Nordseetour machte Kabarettist Uli Masuth 2019 wieder einmal auf Amrum Station. Zuvor standen bereits Auftritte in Wyk auf Föhr und in St. Peter-Ording auf dem Tourplan. Anders als bei seinen letzten Amrum-Gastspielen gastierte Masuth diesmal aber nicht im Haus des Gastes in Nebel, sondern erstmals im Norddorfer Gemeindehaus. Im Gepäck hatte er dabei sein aktuelles Bühnenprogramm „Mein Leben als Ich“. Es ist bereits das fünfte Soloalbum von Uli Masuth,  der gebürtig aus Duisburg im Ruhrgebiet kommt, inzwischen aber seit mehr als zehn Jahren im malerischen Weimar in Thüringen lebt und dort seine neue Heimat gefunden hat.

In „Mein Leben als Ich“ stellt sich Masuth die Frage was in der heutigen Zeit los ist? In einer Zeit, in der sich die Menschen immer häufiger selbst fotografieren, die Mitmenschen zunehmend aus den Augen verlieren oder diese immer häufiger als Bedrohung empfinden. Gut das Masuth nicht nur ein fantastischer Beobachter sondern auch ein bissiger Formulierer und ein Meister des rabenschwarzen Humors ist, der natürlich auch die Schwächen des Gutmenschen bloßlegen und auch mal ordentlich gegen den Strich bürsten kann. Mit seiner leisen, charmanten und augenzwinkernden Art nahm Masuth den feinsinnig dargelegten Themen der aktuellen Zeit die Schwere.  Dabei durften Themen wie die AfD, US-Präsident Donald Trump, die deutsche Spitzenpolitik, die GEMA u.v.m. natürlich nicht fehlen!

Und auch wenn es der Titel auf den ersten Blick eventuell nicht gleich vermuten lässt, so ist eindeutig nicht ausgeschlossen das sich das Amrumer Publikum an diesem Abend an der einen oder anderen Stelle sich selbst begegnet ist. Denn „Mein Leben als Ich“, geht natürlich auch an Sie, wie Masuth gleich zu Beginn des Abends erläutert. Die 180 Zuschauer im Norddorfer Gemeindehaus waren jedenfalls hellauf begeistert und erlebten einen politischen Kabarett-Abend mit Musik, aber ohne Gesang!

Das Norddorfer Gemeindehaus scheint aber sowieso ein guter Standort für Kabarett zu sein. Im September feierte Andrea Volk an gleicher Stelle ihre Amrum-Premiere. Das Ruhrpott-Kind das nach eigener Aussage über den Charme einer Abrissbirne verfügt, hat sich inzwischen einen festen Platz in den Lachfalten und Tränensäcken ihrer Zuschauer erarbeitet. Und auch auf Amrum kam ihr Auftritt sehr gut bei den Zuschauern an. Die ehemalige Journalistin und Buchautorin war bereits im Fernsehen u.a. bei Gerburg Jahnkes Kabarettsendung „Ladies Night“ oder in der WDR-Talkshow “Kölner Treff” bei Bettina Böttinger zu Gast.

In ihrem Bühnenprogramm „Feierabend! Büro und Bekloppte“ thematisiert sie das Überleben 4.0 im Büro. Dabei lässt sie den Krieg am Kopierer eskalieren, übt mit „Bio-Susanne“ Achtsamkeitstraining in der Teeküche. Ganz nebenbei erfahren die Zuschauer was man gegen den Flächennutzungsplan am Kühlschrank unternehmen kann, wie man Meetings besser aussitzen kann oder wie man den Digitalen Wandel praktizieren kann, wenn das Kompetenzteam wieder einmal mehr aus Nullen als Einsen besteht. Die Zuschauer erlebten einen urkomischen Abend und eine gelungene Amrum-Premiere.

Die Kabarettfreunde auf der kleinen Insel mit der großen Freiheit kamen jedenfalls beide Male voll auf ihre Kosten!

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Über Andreas Buzalla

Andreas Buzalla ist ein waschechter Berliner. 1978 dort geboren, hat er unzählige Urlaube mit seinen Eltern auf der Insel verbracht. 2004 erfüllte er sich seinen großen Traum auf der Insel zu leben. Dazu absolvierte er eine Lehre zum Reiseverkehrskaufmann bei der AmrumTouristik. Heute arbeitet er als Assistent der Veranstaltungsleitung der AmrumTouristik. Seit 2004schreibt er als freier Journalist im Amrum-News Team.

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