Gerade jetzt im Oktober und November, wenn es draußen früh dunkel wird, ist die Zeit der bunten Laternen und der verschiedenen Laternenumzüge gekommen. So auch auf der Nordseeinsel Amrum, wo alljährlich verschiedene Umzüge dieser Art organisiert und durchgeführt werden.
In Norddorf waren auch in diesem Oktober wieder viele leuchtende Glühwürmchen unterwegs. Das Kinderprogramm der AmrumTouristik hatte traditionell zum alljährlichen „Glühwürmchenlauf“ eingeladen, und viele große und kleine Glühwürmchen waren dieser Einladung gefolgt und hatten sich an diesem Donnerstagabend um kurz vor 19.00 Uhr im Norddorfer Ortszentrum vor der AmrumTouristik eingefunden. Neben Kindern und Geschwisterkindern waren auch viele Eltern und Großeltern gekommen. Der Großteil von ihnen hatte selbstgebastelte Laternen dabei, die wie gewohnt ein sehr schönes buntes Gesamtbild abgaben. Im Vorfeld zum diesjährigen Laternelaufen hatte es im Rahmen des Amrumer Kinderproramms in Norddorf, Nebel und Wittdün wieder eine Glühwürmchen-Werkstatt gegeben, wo die rund 80 teilnehmenden Kinder unter fachkundiger Anleitung ihre eigene Laterne mit Amrum- und Meeresmotiven basteln und gestalten konnten. All diejenigen, die keine eigene Laterne gebastelt oder mitgebracht hatten, konnten im Lesesaal der AmrumTouristik gegen einen Unkostenbeitrag von nur 2 Euro eine „fertige Laterne“ erwerben. Nachdem alle Glühwürmchen mit einer Laterne ausgestattet waren, setzte sich der Zug singend, mit den kunterbunten Laternen in rot, grün, gelb und blau, um kurz nach 19.00 Uhr singend und weithin sichtbar in Bewegung. Die Strecke führte durch den Ort bis zum Norddorfer Gemeindehaus. Unterwegs waren die traditionellen Lieder wie z. B. „Laterne, Laterne“, „Durch die Straßen auf und nieder“, „Ich geh mit meiner Laterne“ oder „Kommt wir wollen Laternelaufen“ zu hören. Im Garten des Norddorfer Gemeindehauses angekommen, gab es zum Abschluss des Glühwürmchenlaufs traditionell noch eine spannende Geschichte, „Wie die Spinne den Wind aufweckte“, zu hören, bevor sich der bunte Zug singend in alle Himmelsrichtungen auflöste.
Kunterbunt und selbst gebastelt, so strahlten die Laternen der Kinder des Kindergartens „Flenerk Jongen“ bei ihrem Laternenumzug. Der Posaunenchor spielte die bekannten Laternenlieder, sodass alle fröhlich mitsingen konnten und einige auch tanzten. Gemütlich ging es dann durch Nebel, und immer wieder wurde ein musikalischer Stopp eingelegt. Auch die kleinen und großen Patienten der Fachklinik Satteldüne feierten das Laternelaufen und das Sankt-Martins-Fest.
In den vorangegangenen Wochen wurde in den Kinderbetreuungen gebastelt, geschnitten, gemalt und geklebt, und es entstanden viele bunte Laternen. Diese sollten eigentlich am Sonntagabend den Wald und die Wege rund um das Satteldünengelände herum erstrahlen lassen. Der Wettergott meinte es aber leider nicht gut und schickte pünktlich ab 17.00 Uhr eine Menge Regenwasser vom Himmel. So griff der “Notfallplan”, und alle Kinder und Erwachsenen liefen singend mit ihren bunten, leuchtenden Laternen durch die langen Flure bis in die große, dunkle Turnhalle, die in einem Laternenlichtermeer erstrahlte. Als Überraschung wartete dort der Amrumer Posaunenchor, der die singenden Teilnehmer bei ihren Laternenliedern musikalisch begleitete. Zum Abschluss gab es zur Stärkung für alle einen leckeren Kinderpunsch, und auch die traditionellen Weckmännchen fehlten natürlich nicht.
Am vergangenen Montag feierte die St.-Clemens-Kirchengemeinde ihren Sankt-Martinstag. Um 17.00 Uhr trafen sich große und kleine Menschen vor der Kirche im Nebeler Dorfkern, wo sie von der Amrumer Pastorin Martje Brandt begrüßt wurden. Mit dem Sankt-Martinslied und der dazu von Pastorin Brandt erzählten St.-Martins-Geschichte wurde der Umzug im Anschluss durch das Dorf eröffnet, musikalisch begleitet durch den Amrumer Posaunenchor. Traditionell wurde das Sankt-Martins-Spiel auf dem Edeka-Parkplatz Bendixen für alle aufgeführt. St. Martin, hoch zu Ross, und der Bettler (Liv Bendixen und Aenne Traulsen) begleiteten den singenden und leuchtenden Umzug bis zum St.-Clemens-Hüs, wo noch ein gemeinsames Lied gesungen wurde und Pastorin Brandt die Teilnehmer segnete, bevor sich bei heißem Kakao und süßen Brötchen gestärkt werden konnte. Ein besonderer Dank gilt dem Amrumer Posaunenchor, der bei allen Laternenumzügen in Nebel und bei jedem Wetter wunderschöne Laternenlieder spielte und den Umzügen eine feierlich musikalische Note verlieh!
Die bunten Laternen und Glühwürmchen haben jetzt knapp ein Jahr Pause, bevor sie uns im kommenden Jahr wieder die dunkle Jahreszeit erleuchten. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!