Öömrang hööw in der St.Clemens-Kirche auf Amrum …


Mitgewirkt haben v.l.n.r:Andrea Hölscher, Kinka Tadsen, Jan Ruempler, Anne-Sophie Bunk, Susanne Jensen, Nora Grevenitz und Pastorin Martje Brandt

Viele Menschen besuchten am vergangenen Sonntag die St.-Clemens-Kirche in Nebel auf Amrum, die einmal im Jahr ganz im Zeichen der friesischen Sprache steht. Nach einer wunderschönen musikalischen Begrüßung zum Eingang mit Andrea Haupt (Flöte), Cornelia Kneser (Violine) und Kirchenmusikerin Anne-Sophie Bunk an der Orgel begrüßte Pastorin Brandt alle Anwesenden sehr herzlich, und das natürlich auf öömrang mit einem „Hartelk welkimen…“. Zur Freude der Insulaner hat sie die einleitenden Worte sehr gut auf der Inselsprache gemeistert, wobei sie sonst gar kein Friesisch spricht. “Einige Dinge sage ich zum besseren Verständnis des Ablaufes aber trotzdem am Beginn unseres friesischen Gottesdienstes ‘öömrang hööw. Diese Worte werden hier und jetzt die letzten auf Deutsch sein, denn dann wird nur noch öömrang gesprochen und gesungen”, versicherte Pastorin Martje Brandt den Gottesdienstbesuchern. “Ein großer Dank geht an die vielen Menschen, die an der Gestaltung, Ausarbeitung und Durchführung dieses Gottesdienstes mitgewirkt haben. Für die tatkräftige Unterstützung bei den Übersetzungen der vorgetragenen Texte, Lieder, Gebete und Fürbitten bedanken wir uns bei Jens Quedens, Ricklef Flor, Reinhard Jannen, Helga und Jan Ruempler, Pauline Höfer und Nora Grevenitz”, betonte Diakonin Andrea Hölscher, die ihrerseits an diesem besonderen Gottesdienst die Predigt sprach.

Andrea Hölscher hält die Predigt

Traditionell findet dieöömrang hööw” immer zur Biike-Zeit im Februar statt. Die Historie des Biakin auf der Insel Amrum erzählte Jan Ruempler und trug ein Gedicht von Reinhard Arfsten von Oldsum auf Föhr aus dem Jahr 1957 vor. Bei genauem Hinhören konnten durch den ganzen Gottesdienst auch “nicht des Friesischen Mächtige” bestimmt das eine oder andere verstehen. Für diesen Tag lag eine gedruckte Gottesdienstordnung zweisprachig Friesisch/Deutsch aus. Mit den zwei wunderschönen friesischen Liedern “Hergod din stem”(von Rainhard Arfsten) und “God as man määster an man frinj” (eine traditionelle Melodie mit einem Text von Pauline Höfer) bereicherte der Chor der St.-Clemens-Gemeinde gemeinsam mit Sänger/innen aus dem Inselchor “Klaar Kimang” die öömrang hööw. Dieser stand ganz im Zeichen von Licht, Leben, Hoffnung, Zeichen, Wunder und Zuversicht auf das, was war, was ist, und was kommt. Nora Grevenitz sprach ein Gebet und Kinka Tadsen die Worte aus dem Evangelium Lukas 18, Vers 35-43: “An Jesus saad tu ham: Dü meest luke! Dan gluuw hää di holpen.” (“Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen.”) Auf diese Worte baute Andrea Hölscher ihre Predigt auf und nahm die Geschichte des blinden Menschen, der um Hilfe bat, mit in die heutige Zeit. In der gemeinsamen Fürbitte, vorgetragen von Susanne Jensen, betete die Gemeinde um Zeichen, Wunder und Licht, aber auch für neue Hoffnung und Zuversicht für alle Menschen, die bedrängt sind von Schmerz, Krankheit, Sorgen, Verletzungen, Gewalt, Hass, und schmerzlichen Verlusten. Eingebettet in dieses Gebet, so hatte Pastorin Brandt eingangs gebeten, lag das Gedenken an die Opfer des Anschlags in Hanau.

Der Kirchengemeindechor in Unterstützung des Inselchores Klaar Kimang

Nora Grevenitz lud bei den Abkündigungen die Gemeinde zu den bevorstehenden Kirchenterminen ein. Hier sei vor allem am nächsten Sonntag, den 1. März, der Gottesdienst erwähnt, den die Konfirmanden ausrichten werden, und am Nachmittag das Fest der Kirchenmusik im St-Clemens-Gemeindehaus, wozu alle herzlich eingeladen sind. Zur Kollekte erzählte Jan Ruempler, dass das Geld der Pflege und Arbeit am Heimatlosen Friedhof zugute kommen würde. Nachdem Pastorin Martje Brandt den Segen auf Friesisch sang, klangen die ersten Töne des Amrum Liedes „Dü min tüs, min öömrang lun“ an, das mit allen vier Strophen vollstimmig durch die Reihen klang. Ein festlicher, ehrenvoller Abschluss eines Gottesdienstes, den es nur einmal im Jahr auf Amrum gibt.

 

Fotos: Kirchengruppe öömrang hööw

Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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