Wachwechsel auf der DGzRS-Station Amrum …


Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP
Foto: Die Seenotretter – DGzRS

Am vergangenem Wochenende löste der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP den Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN – der zu einem kurzen Werftaufenthalt zur Fassmer-Werft in Bardenfleth muss – auf der Station Amrum ab.

Am 22. April wurde der SRK ALFRIED KRUPP auf seiner Position Borkum vom Nachfolger SK 40 abgelöst. Die SK 40 ist das vierte Schiff der 28-Meter-Klasse: ERNST MEIER-HEDDE, BERLIN, ANNELIESE KRAMER und HAMBURG, zwei weitere Schiffe dieser Klasse befinden sich im Bau und werden in der Ostsee stationiert. Die für den 19. April an der Elbphilharmonie in Hamburg geplante Taufe konnte Coronavirus-bedingt nicht stattfinden. Der neue Kreuzer hatte bereits einen Tag nach der Indienststellung seinen ersten Einsatz. Der noch ungetaufte neue Seenotrettungskreuzer SK 40, die künftige HAMBURG der DGzRS-Station Borkum, nahm Kurs auf den Unglücksort. Das 26 Meter lange Windparkschiff NJORD FORSETI war mit einer Windkraftanlage im Borkum Riffgrund 1 kollidiert, schlug Leck und Wasser drang ein – es gab drei Verletzte, einer davon schwer.
Die ALFRIED KRUPP ist ein Seenotrettungskreuzer der 27,5-Meter-Klasse und wurde 1988 von der Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack gebaut. Das Tochterboot trägt den Namen GLÜCKAUF.
Seit dem 01. Juni 1988 war das Schiff auf der Station Borkum stationiert.
Schlagzeilen machte die ALFRIED KRUPP in der Nacht zum 02. Januar 1995. Auf der Rückfahrt von einem Einsatz geriet das Schiff westlich Borkum in eine schwere Grundsee und kenterte durch.
Das Schiff hat sich (bauartbedingt) wieder aufgerichtet, doch der Vormann Bernhard Gruben und der Maschinist Theo Fischer ließen ihr Leben. Zwei Schiffe der DGzRS wurden zu Ehren nach Ihnen benannt.
Der schwer beschädigte Kreuzer wurde repariert und umgebaut. Der offene obere Fahrstand erhielt eine geschlossene Kabine, damit entfiel der untere Fahrstand. Der dadurch freigewordene Raum dient nun unter anderem als Messe und Bordhospital.
Ein ähnliches Unglück ereignete sich mit dem auf der Station Helgoland positionierten Seenotkreuzer ADOLPH BERMPOHL am 23. Februar 1967 – damals kamen alle vier Seenotretter und die bereits geretteten drei niederländischen Fischer ums Leben.
Anfang Mai wird der Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE aus der Generalüberholung bei der Werft Tamsen Maritim in Rostock auf der Station Amrum zurückerwartet.
Dann wird die ALFRIED KRUPP außer Dienst gestellt und wird verkauft.
Fotos: Die Seenotretter – DGzRS
Ganz aktuell:
Änderung: Seenotrettungskreuzer Vormann Jantzen wieder “Vertreter”
Schneller als geplant war die Werftliegezeit der Vormann Jantzen und so kehrte sie am Maifeiertag noch einmal auf die Station Amrum als Ersatzkreuzer zurück und wartet nun auf die in Kürze zurückkehrende Ernst Meier-Hedde.
Nach Aussage der DGzRS nahm der Seenotrettungskreuzer Alfried Krupp noch am selben Tag Kurs in Richtung Wilhelmshaven, dort soll sie auf der Jadewerft für den Verkauf vorbereitet werden.

Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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