Lichtzeichen setzen


Ob eine Laterne, eine Fackel, eine Kerze, das Handylicht oder eine Taschenlampe, alle hatten was dabei um „ein Lichtzeichen zu setzen“. Um 20 Uhr stand die Sonne noch am Himmel und unterstützte mit ihrem Licht die Sache. „Was für ein Abend“, mit welcher Betonung man diesen Satz liest, das bleibt jedem selbst überlassen, doch viele Insulaner sahen in den Lichtern eine, für sich andere wichtige Bedeutung. „Ich möchte ein Licht zu unseren Gästen schicken, die uns vermissen, wie wir sie auch“, „Ich möchte Danke sagen, daß es mir und meiner Familie gut geht“, „Ein Licht, einfach ein heller Schein, der es alles ein bisschen besser macht für den Moment“, „Wir leben alle auf der gleichen Insel und haben alle die gleiche Ungewissheit und Angst wie es weiter geht und gehen soll, dafür setzte ich mein Licht“, viele Stimmen, viele Meinungen.

Auf ganz Amrum standen die Menschen, ob an der Südspitze, der Steenodder Mole, am Watt, am Strand. Verteilt, doch für eine Sache. In Norddorf wurde von ca 90 Insulanern ein Herz als Zeichen gesetzt. Drei kleine Grüppchen von 20 Menschen spazierten mit ihren Lichtern an die Wasserkante in Nebel am Strand und bewunderten neben der untergehenden Sonne auch den am Himmel stehenden Mond mit seinem Lichtzeichen. Die Trachtengruppe traf sich auf der Aussichtsplattform in Nebel am Watt und drei Damen hatten sogar extra die Friesentracht angelegt. Weitere Insulaner kamen in gebührendem Abstand dazu und gemeinsam wurde die Amrumer Nationalhymne „Dü min tüs min Öömrang lun“ gesungen. Lichterketten wurden auch in Steenodde gesetzt und an der Strandbar in Wittdün. Vereinzelt hatten Insulaner auch Laternen am Haus und im Garten aufgestellt. Stimmungsvoll und emotional. Jedes Licht zählte.

Hier haben wir Bilder von Insulanern und Gästen gesammelt:

 

Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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4 comments

  1. Liebe Amrumer,
    das habt ihr wunderschön gemacht. Für ALLE ist es keine einfache Zeit und wollen wir hoffen, dass wir uns irgendwann alle gesund wiedersehen. Bis dahin heist es stark bleiben und durchhalten.
    Liebe Grüße aus dem Rheinland
    Brigitte und Helmut

  2. Ich habe mich gewundert, dass ” Gäste ” dabei waren.

  3. Ihr seid ja die besten.
    Bleibt bloß alle gesund.
    LG Kalle Busche

  4. Sehr schön 🙂 in Gedanken an Amrum …
    hoffentlich sehen wir uns bald Gesund und Munter wieder
    Liebe Grüße
    Anja & Hardy aus Hamburg

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