Generalversammlung der Föhr Amrumer Bank stimmt Fusion zu …


Die Vorsitzende des Aufsichtsrates Kirsten Tadsen eröffnet die Versammlung

Auch die Generalversammlung der Föhr Amrumer Bank fand in diesem Jahr in ungewohnter Umgebung und etwas anderer Form statt.  Als Veranstaltungsort hatte man die Turnhalle der Öömrang Skuul ausgewählt. Um den Hygieneanforderungen der Corona Pandemie gerecht zu werden, gab es unter anderem kein gemeinsames Essen und die einzelnen Sitzplätze hielten den Mindestabstand ein. Die Aufsichtsratsvorsitzende Kirsten Tadsen eröffnete die Versammlung und dankte allen Helfern für die diesmal doch sehr aufwendige Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. Für die Mitglieder von Föhr und Gäste vom Festland wurde ein spezieller Shuttle organisiert, für die Rückreise später am Abend stand ein Extra-Schiff der WDR bereit. Insgesamt waren 67 Mitglieder anwesend und mit den 41 Vollmachten nicht anwesender Mitglieder, konnten 108 Stimmen vergeben werden.

Vorstand Dirk Müller berichtete über die allgemeine wirtschaftliche Lage im abgelaufenen Geschäftsjahr und stellte den Jahresabschluss 2019 vor. Die Bilanzsumme konnte um 7 Mio. EUR auf 180 Mio. Euro gesteigert werden. Das Kreditgeschäft für private und gewerbliche Kredite wuchs um 2% auf 119 Mio. EUR.  Im Jahr 2019 konnte bei den Kundeneinlagen ein Zuwachs von 7% auf 122 Mio. EUR erzielt werden.

Die Vorstände der Föhr-Amrumer und Kaltenkirchner Bank: Marco Reese, Johann Fuhlendorf, Dirk Müller und Sven Peters , v.l.n.r

Der seit 2 Jahren zu beobachtete Ertragsrückgang aus dem zins- und provisionsabhängigen Geschäft wurde aufgrund der Kreditzuwächse und der gestiegenen Nachfrage nach Wertpapieranlagen gestoppt. Im Geschäftsjahr 2019 konnten auch gute Erträge aus der Immobilienvermittlung und dem neuen Geschäftsfeld der Hausverwaltung erzielt werden. Für die gesetzlich geforderten Liquiditätsreserven muss die Föhr Amrumer Bank etwa eine halbe Million Zinsen bezahlen. Dieser Negativzins wurde bisher nicht an die Privatkunden weitergegeben.

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen ergibt sich bei etwa gleichbleibenden Personalkosten insbesondere durch eine Erhöhung der EDV-Kosten.

Insgesamt ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 649 TEUR. Vorstand und Aufsichtsrat entschieden, dass für das Jahr 2019 keine Ausschüttung vorgenommen werden soll. Zur Stärkung des Eigenkapitals wird der Jahresüberschuss den Rücklagen zugeführt.

Vorstand Marko Reese gab anschließend einen Überblick über die geplante Verschmelzung der Föhr-Amrumer Bank mit der Kaltenkirchener Bank eG. Die neue Bank wird Vereinigte VR Bank eGheißen und ihren Hauptsitz in Wyk auf Föhr haben. Die Markennamen Föhr-Amrumer Bankund Kaltenkirchener Bank bleiben als Niederlassungen erhalten. Nach dem Verschmelzungsvertrag ist die Kaltenkirchner Bankdie übertragende- und die Föhr-Amrumer Bankdie übernehmende Genossenschaft. Das gesamte Vermögen- einschließlich der Verbindlichkeiten- wird von Kaltenkirchen auf die Föhr-Amrumer Bankübertragen. Jedes Mitglied der Kaltenkirchner Bankwird im Gegenwert seines Geschäftsguthabens beteiligt.

Das Gebäude der Fähr-Amrumer Bank in Nebel

Mit der geplanten Verschmelzung soll die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit weiter ausgebaut und eine langfristige Existenzsicherung beider Banken erreicht werden. Bei den in Zukunft steigenden Verwaltungskosten insbesondere für EDV und Datenschutz können erhebliche Synergien erzielt werden. „Es ist geplant, dass wir zahlreiche Dienstleistungen wie z.B. Interne Revision, Datenschutz oder Controlling, die wir momentan teuer einkaufen, mit eigenem Personal selbst abdecken “ so Marko Reese.

Durch die Zusammenlegung des Eigenkapitals erhofft man sich den gestiegenen Kreditwünschen der Kunden besser entsprechen zu können. Gleichzeitig wird es eine gewisse Risikostreuung geben. Die Föhr-Amrumer Bank ist sehr vom Fremdenverkehr abhängig, die Kunden der Kaltenkirchner Bank kommen vermehrt aus der Industrie.

Die neue Vereinigte VR Bank wird insgesamt etwa 90 Mitarbeiter haben. Alle Mitarbeiter werden übernommen, dies gilt auch für den Vorstand. Herr Fuhlendorf (einer der zwei Vorstände der Kaltenkirchner Bank) wird zum Jahresende in den Ruhestand gehen. Im neuen Aufsichtsrat wird es ein Gleichgewicht bei der Mandatsverteilung zwischen Kaltenkirchen und Föhr-Amrum geben.

Verbandsdirektor Dr. Peter Behrens vom Genossenschaftlichen Prüfungsverband Mecklenburg-Vorpommern stellte das Prüfungsgutachten zur Fusion beider Banken vor. Es werden keine besonderen Risiken erwartet und die Stärkung des Eigenkapitals und die Nutzung möglicher Synergien sind ein großer Vorteil.

Die Abstimmung über die geplante Fusion hatte bei der Vollversammlung der Mitglieder in Kaltenkirchen ein Abstimmungsergebnis von 99,38 % für die Fusion gebracht. Bevor die Mitglieder der Föhr-Amrumer Bank abstimmten, fasste die Aufsichtsratsvorsitzende Kirsten Tadsen nochmals die Meinung des Aufsichtsrates zusammen: “Ich versichere Ihnen, das der Aufsichtsrat der Meinung ist, dass dieses notwendig und von Vorteil für die Kunden der Föhr-Amrumer Bank ist“.

Die Abstimmung ergab 107 Stimmen für eine Fusion und eine Stimme dagegen. Damit steht einer Fusion zum 1.1.2021 nichts mehr im Wege.

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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