Dieses Jahr ist Amrum anders, aber genauso schön


Hygge in den Dünen auch in Corona-Zeiten

Viele Stammgäste haben Amrum News in den letzten Wochen von ihren vergangenen Urlauben auf der Insel erzählt. Hier berichten zwei Stammgäste, wie sie ihren aktuellen Amrum-Urlaub auf dem ASN-Zeltplatz erleben, der durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erst im Juni eröffnet werden konnte.

Sachen packen, Zelt aufbauen, Amrum genießen

Eva von Zobeltitzaus Bremen schreibt: Eine Jahreskarte in Corona-Zeiten hatte ich diesmal gewagt, nicht wissend, ob ich sie überhaupt nutzen würde. Und siehe da, das Glück war auf unserer Seite – der Platz ist geöffnet, und ich schaue in lauter zufriedene Gesichter. Aus den Gesprächen höre ich Glück, Freiheit, Entspannung, Amrum wie immer. So oder so ähnlich hatten wir es uns gedacht.

Bei Wind und Wetter draußen: Eva von Zobeltitz

Klar gibt es Abstands- und Hygiene-Regeln, eine Duschzeit von 30 Minuten am Tag, gemeinsam mit einer Zeltpartnerschaft; klar tragen wir Masken im Waschhaus und versuchen, so oft wie möglich die Desinfektionsflaschen zu drücken, und es gibt eine Einbahnstraße durchs Waschhaus, Toilettennutzung wie immer. Mit alledem kann man gut klarkommen. An manches haben wir uns ja schon zuhause gewöhnt. Und für den kleinen Bedarf, zum Händewaschen usw. habe ich einen Eimer Wasser mehr am Zelt stehen.

Viele Helfer waren dabei, den Platz überall gut nutzbar zu machen. Auch an die jungen Familien mit kleinen Kindern wurde dabei gedacht. Eine große Gemeinschaft trägt das Ganze.

Was zählt, ist der frische Wind, der uns um die Nase weht, der Klönschnack auf dem Weg, eine Einladung am Abend – eigentlich das Wichtigste wie immer. Nur den Möwen sollten wir nicht den Patz überlassen. Ich möchte Euch ermuntern: Packt eure Sachen, traut euch nach Amrum – wie sonst auch.  Aber bitte vorher anmelden!! (Anmerkung der Redaktion) 

FKK? Diesmal mit Mund-Nasen-Schutz!

Günter Schucher aus Hamburg schreibt: Am Anfang war die Enttäuschung – „Amrum“ wird dieses Jahr wohl nichts! Schleswig-Holstein dicht, die Inseln erst recht. Dann die ersten Lockerungen und die Zweifel: Wollen wir denn überhaupt fahren? Wird „Amrum“ so, wie wir es gewohnt sind? Und schließlich die Notwendigkeit, eine Entscheidung zu treffen: Wir könnten den Platz mit herrichten und zelten; aber sind wir auch sicher?

Wir sind gefahren und total beruhigt, sowohl wegen der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen auf dem Platz als auch aufgrund der Disziplin aller bisher Anwesenden, diese einzuhalten. Dabei ergibt sich einiges quasi von selbst: Die Zelte müssen sowieso mit Abstand stehen, am Strand tritt man sich bekanntermaßen nicht gegenseitig auf die Füße, und wir sind gerne draußen.

Dennoch ist es diesmal anders: Wir betreten das Waschhaus mit Mund-Nasen-Schutz, desinfizieren uns die Hände, gehen nur in eine Richtung und wischen alles nach Benutzung ab. (Wir haben das Waschhaus noch nie  s o sauber erlebt!). Die Waschräume sind nicht jederzeit für jedermann/frau offen! (Die Toiletten schon.) Das ist schon eine Einschränkung, wenn man sich auf  e i n e  Duschzeit am Tag festlegen muss, aber es beruhigt aber auch, wenn sich alle daran halten, nur kurz zu duschen, die Feuchtigkeit wegzuwischen und durchgehend zu lüften, um eine mögliche Übertragung des Virus über Aerosole zu unterbrechen. Und es gibt ja auch draußen noch Wasserhähne und andere Möglichkeiten, sich von Sand und Salzwasser zu säubern.

Auf einige Gewohnheiten wie gemeinsames Nähen und Spielen im Gemeinschaftsraum oder vielköpfige Veranstaltungen im großen Zelt müssen wir dieses Jahr verzichten; das ist zwar schade, aber deswegen sind wir ja nicht hauptsächlich auf Amrum.

Und sonst?

In den Zügen war es bisher relativ leer, die Fähren nehmen nur eine beschränkte Anzahl Passagiere mit (Autofahrer dürfen auch im Auto sitzen bleiben). In den Cafés und Restaurants stehen die Tische auf Abstand, und es werden die Kontaktdaten aufgeschrieben. Im Supermarkt ist die Zahl der Kunden durch Einkaufswagen beschränkt. Mit anderen Worten: Die Insel nimmt die empfohlenen Maßnahmen ernst. Der ASN erst recht. Und so ist „Amrum“ dieses Jahr zwar anders, aber genauso schön!

 

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Über Astrid Thomas-Niemann

Astrid Thomas-Niemann ist gelernte Schifffahrtskauffrau sowie studierte Sprach- und Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat viele Jahre als Schifffahrtsanalystin gearbeitet und lebt seit 2015 in Wittdün. Als junge Frau kam Astrid 1981 das erste Mal auf die Insel und besuchte auf Zeltplatz II die Niemanns aus Hamburg, die Amrum seit 1962 urlaubsmäßig die Treue halten, inzwischen bereits in der 4. Generation.

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