Eine schöne Zeit ist zu Ende …..


Günter Wehlan wie man ihn kennt …

Jeder Lebensabschnitt hat seinen Charme, seine Pläne, Wünsche und Erlebnisse, ist sich Günter Wehlan sicher. Im Juli konnte er als frisch gebackener Ruheständler einen Haken hinter die Pflicht, einer geregelten Arbeit nachgehen zu müssen machen. Mit dem Rentenbeginn endet eine 23 Jahre währende Tätigkeit im Frachtschuppen und der Fahrzeugabfertigung auf dem Fähranleger in Wittdün. In dieser Zeit zeichnete sich der dreiundsechzig-jährige durch seine Zuverlässigkeit, die kommunikative und freundliche, sowie hilfsbereite Art und Gutmütigkeit aus. Nachdem bereits im vergangenen Jahr mit Peter Voss ein langjähriger Kollege von der einstigen Besetzung in Rente ging, geht eine regelrechte „Ära“ in diesem Jahr zu Ende.

Günter Wehlans Job wird es  bei der Wyker Dampfschiffs-Reederei in Kürze auch nicht mehr geben. Ende September endet der Umschlag von Stückgut über die Frachtschuppen der Reederei in Dagebüll, Wyk und Wittdün. Zu sehr seien die Umschlagszahlen zurückgegangen, als dass es sich für die WDR langfristig lohnen würde, dieses Angebot aufrecht zu erhalten. Beide Altgedienten werden nur noch nach Bedarf bei der Fahrzeugabfertigung, auf geringfügiger Basis einspringen.

… bei der Güterabfertigung

„Als ich 1997 angefangen habe, waren wir mit jeweils zwei Kollegen in einer Schicht, um die Abfertigung der Fahrzeuge und den Umschlag, der bis heute mit offenen Rollwagen und den blauen Planwagen durchgeführt wird, bewältigen zu können“, erklärt Günter Wehlan. Viele Fahrräder und Koffer gelangten damals noch neben dem Stückgut auf und von der Insel.

1956 in Hamburg-Billstedt geboren und in Glinde eingeschult, erlernte Wehlan nach dem Schulabschluss das Maurerhandwerk. Durch entsprechende Zusatzausbildungen zum Polier, zeichnete er für bis zu dreißig Maurer verantwortlich und sorgte so für viel neuen Wohnraum in Hamburg und dem Randgebiet der Millionenmetropole. Bis er auf einer Rehamaßnahme in Malente einen Amrumer kennenlernte, mit dem sich eine bis heute währende Freundschaft entwickelte. Die gemeinsamen Urlaube mit seiner Familie auf Amrum, waren die Basis für die Begeisterung zur Insel.

1996 zog es dann Günter Wehlan mit Sack und Pack nach Amrum, wo er im August zuerst bei einer Baufirma in seinem Lehrberuf Arbeit fand. Zum März 1997 wurde eine der vier Stellen im Frachtschuppen bei der Reederei frei, auf die er sich vierzigjährig erfolgreich bewerben konnte.

Mit seinem Umzug nach Amrum richtete Wehlan seinen Lebensmittelpunkt komplett neu aus und zog mit seiner heutigen Ehefrau Martina und ihren beiden Söhnen zusammen.

Ich habe versucht in Rente zu gehen …

„Die nun neu gewonnene Freizeit werde ich ohne Probleme mit den verschiedensten Aktivitäten ausfüllen“ weiß Günter Wehlan. Seine langjährigen Hobbys Angeln und Motorrad fahren werden einen höheren Stellenwert bekommen. Aber auch am Haus ist immer was zu tun. Sein T-Shirt, dass er von seiner Familie und Freunden geschenkt bekommen hat, zeichnet den Ruheständler mit der Aufschrift, „Ich habe versucht in Rente zu gehen aber jetzt arbeite ich für meine Frau“, als ausgelastet aus. Aber auch das Enkelkind, das auf dem Festland wohnt, wird sich zukünftig häufiger über den Besuch ihres Opas freuen dürfen.

„Es war eine wirklich abwechslungs-, und erlebnisreiche Zeit und ich hoffe, dass auch ab Oktober all die Fracht gut auf und von der Insel kommt. Den Abschied, den mir die gesamte Besatzung der MS.„Schleswig-Holstein“ zu meinem letzten offiziellen Arbeitstag bereitet hat, berührt mich sehr und bewegt mich noch heute. Das war ganz großes Kino, danke meine Lieben“, zeigt sich Günter Wehlan gerührt.

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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